Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zerschmolzen.
    Rechts von Hotrenor-Taak standen seine larischen Berater.
    Es waren zwei weniger als sonst.
    Die Veränderungen in ihrer Gesamtheit wurden von Tallmark reflexhaft in Zahlenkombinationen umgesetzt und analysiert. Der Kelosker kam zu dem Schluß, daß sie alle auf Geschehnisse zurückzuführen seien, die sich während der kurzen Verdummungsphase ereignet hatten.
    Schlagartig kehrte die kühle Überlegung zu ihm zurück. Wenn in Hotrenor-Taaks Beraterstab infolge der Verdummungsphase Lücken klafften, mußte es doch verständlich erscheinen, daß auch in den Reihen der Kelosker Lücken entstanden waren.
    Selbstverständlich dachte Tallmark keinen Augenblick daran, das Fehlen von dreien seiner Leute mit der Verdummung zu erklären - davon durften er und seine Freunde überhaupt nichts gemerkt haben -, aber das war auch nicht notwendig. Es genügte, den Verblüfften zu heucheln und Mutmaßungen anzustellen.
    Er bemerkte, daß Llamkart und Sorgk mit dem Rest der Gruppe in den Saal kamen. Als das Schott sich hinter dem letzten Kelosker schloß, blickte Hotrenor-Taak zuerst ostentativ auf das Schott und dann fragend auf Tallmark.
    „Ich hatte darum gebeten, daß alle Kelosker in den Kuppelsaal kämen", sagte er. „Aber ich sehe, daß drei Ihrer Freunde fehlen, Tallmark. Sie sind doch Tallmark?"
    „Ja, ich bin es", bestätigte Tallmark. „Sie sehen tatsächlich alle Kelosker vor sich, die sich in Murnte-Neek befinden, Verkünder der Hetosonen. Selbstverständlich weiß ich, daß drei meiner Freunde fehlen, aber ich weiß nicht, ob ich in der Lage bin, Ihnen zu erklären, wie es dazu kam."
    „Haben Sie irgend etwas in letzter Zeit bemerkt, das Ihnen rätselhaft erschien?" erkundigte sich Hotrenor-Taak.
    „Etwas, das vielleicht auf einen Angriff mit einer uns unbekannten Waffe schließen ließe?" ergänzte Maylpancer.
    Diese Ergänzung war es, die Tallmark blitzschnell umdisponieren ließ. Er erkannte durch eine sekundenschnelle Hunderterreihe von Extrapolationen, daß er nicht das Rätselhafte zur Ursache des Verschwindens seiner drei Freunde hinstellen durfte, sondern daß er umgekehrt das Verschwinden von Splink, Zartrek und Pragey als Ursache des Rätselhaften anzubieten hatte. Andernfalls hätten Hotrenor-Taak und der schlaue Maylpancer in einer Richtung ermittelt, die Rhodan indirekt hätte gefährlich werden können.
    „Es handelt sich um keine Waffeneinwirkung", sagte er. „Ich kann es wirklich nur schwer erklären, da Sie an bildhafte Vorstellungen gewöhnt sind. Meinen Freunden und mir ist das, was geschehen ist, so klar, wie nur irgend etwas."
    „Werden Sie konkret, Tallmark!" herrschte der Überschwere den Kelosker an. „Ich habe den Eindruck, Sie weichen aus."
    „Das ist verständlich. Aber ich weiche nicht aus, sondern hole aus. Wie Sie alle wissen, sind meine Freunde und ich an Bord eines Frag-mentraumers der Posbis durch ein Black Hole in die Milchstraße gekommen. Dabei ließ es sich nicht vermeiden, daß wir alle mit n-di-mensionaler statischer Energie aufgeladen wurden. Das bewirkt keine physischen Schäden, aber es kann nach sich ziehen, daß jemand infolge Ladungsübersättigung einen Dimensionseinbruch verursacht und aus dem normalen Kontinuum verschwindet."
    „Welche Begleiterscheinungen kann ein solcher Dimensionseinbruch für Unbeteiligte haben?" schoß Hotrenor-Taak eine Frage ab.
    „Er kann zu Halluzinationen und zeitweiliger geistiger Verwirrung führen, allerdings nur in einem begrenzten Bereich um die - übrigens unsichtbare - Einbruchstelle herum."
    Hotrenor-Taaks Augen erhielten ihren alten harten Glanz wieder. Dem Laren schien eine Tonnenlast von der Seele zu fallen. Endlich hatte er die Erklärung für ein Phänomen, das seine Selbstsicherheit schwer erschüttert haben mußte.
    Er schlug mit der flachen Hand knallend auf die Seitenlehne seines Sesselsund rief: „Ich wußte, daß Sie zu schwarz gesehen haben, Maylpancer!
    Es wäre auch sehr verwunderlich gewesen, wenn die ..." Er brach hastig ab, lächelte Tallmark zu und fragte: „Drei Ihrer Freunde sind also durch Dimensionseinbrüche verschwunden?"
    „Ja", bestätigte Tallmark.
    „Ist mit weiteren Dimensionseinbrüchen zu rechnen?"
    „Die Wahrscheinlichkeit dafür ist minimal."
    „Gut!" erwiderte Hotrenor-Taak. „Aber was wird aus Ihren verschwundenen Freunden?"
    „Die Aufladung schwindet allmählich", antwortete der Kelosker.
    „Sobald sie einen bestimmten Wert unterschreitet, werden die Vermißten wieder

Weitere Kostenlose Bücher