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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wehren."
    „Um so wichtiger ist es, daß wir uns ruhig verhalten", sagte Bob.
    „Völlig richtig, Liebling", erwiderte Vay. „Dieser Meinung sind wir alle. Bull ist kaum zwei Monate hier, und schon setzt er sich über alle Pläne hinweg, die wir ausgearbeitet haben. Wenn wir wenigstens genügend Raumschiffe hätten, so daß wir Fernwarnsysteme einrichten könnten. Aber so ...?"
    „Bull ist überhaupt ein eigenartiger Mann", bemerkte Arysha.
    „Wie meinst du das?" fragte Bob. „Auf Ovarons Planet gibt es über zweitausend unverheiratete Frauen. Und das bei einer Bevölkerung von noch nicht einmal achttausend Menschen, und trotz der Einführung der Polygamie", erklärte Arysha. „Warum nimmt er sich keine Frauen? Warum nicht wenigstens eine? Will er nichts mit uns zu tun haben?"
    „Auch das ist ein Punkt, über den ich mit Bull sprechen werde", kündigte Vay an. „Er wird seine Haltung' begründen müssen.
    Für ihn gibt es nur eine Alternative. Entweder integriert er sich in unsere Gesellschaft und akzeptiert alle Rechte und Pflichten, die er als Mann hat, oder er verläßt unsere Welt."
    „Er behauptet angeblich, er müsse sich den Rücken für seine geplanten Aktionen freihalten", berichtete Chris Bays. „Ich habe es von einer Freundin gehört. Auch Roi Danton soll sich in diesem Sinn geäußert haben."
    „Es wird zu keinen Aktionen kommen, so wie Bull sie sich vorstellt", entgegnete Vay entschlossen. „Ich werde meinen ganzen Einfluß aufbieten, das zu verhindern. Wir können es uns einfach nicht leisten, gewisse Sicherheiten aufzugeben. Das Leben ist schwer genug auf Ovarons Planet. Wir müssen auf vieles verzichten, was früher selbstverständlich war. Mit Mühe und Not halten wir unseren technischen und wissenschaftlichen Standard. Endlich gibt es wieder Kinder, die auch überleben.
    Damit zeichnet sich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft ab.
    Wir können einfach nicht zulassen, daß Bull unsere Sicherheit aufs Spiel setzt."
    „Was hast du vor, Liebling?" fragte Bob Bays.
    „Notfalls werden wir GEMINI an uns bringen und Reginald Bull damit das Machtinstrument aus der Hand schlagen, das ihn offensichtlich zu seinen gefährlichen Plänen verführt hat."
    „Das würde eine offene Konfrontation mit Bull und Danton bedeuten", wandte Bob ein. „Ein Kampf wäre kaum noch zu vermeiden." Vay Bays lächelte stolz. „Wenn Männer die politisch relevanten Ämter innehätten, dann ja. Auf unserer Welt aber regieren die Frauen. Sie sind politisch klüger als die Männer. Sie werden einen gangbaren Weg finden."
    „Keine Vorwürfe", bat Bob mit mildem Lächeln. „Schließlich haben wir Männer auf diesem Planeten nicht auch noch für Politik Zeit."
    „Allerdings", erwiderte Vay. „Und das ist vermutlich auch das Gute daran."
    „Du mußt immer das letzte Wort haben", sagte Bob mürrisch.
     
    2.
     
    Als Bob Bays am nächsten Morgen aus der Haustür trat, wehte ein eisiger Ostwind, der eine dichte Schneewand vor sich her trieb. Obwohl es bereits gegen 10 Uhr war, herrschte ein schwaches Dämmerlicht. Die Kälte trieb Bays ins Haus zurück.
    Er streifte sich einen Pelzmantel über und setzte sich eine Pelzmütze auf, deren Volumen normalerweise für zwei Köpfe seiner Größe ausgereicht hätte. Dann schnallte er sich Schneegleiter an und verließ das Haus erneut. In der Stadt Hildenbrandt und Umgebung wurde es nur selten kalt, und ebenso selten fiel Schnee. Wenn es aber einmal soweit war, dann sanken die Temperaturen extrem tief, und der Schnee türmte sich bis über die Dächer der Stadt.
    Während Bob Bays über den Schnee glitt, blickte er aufmerksam um sich. Die Sicht reichte nicht weit, weil der Schnee so dicht fiel. Oftmals konnte er kaum zwei oder drei Meter weit sehen.
    Die Situation war gefährlich. Bob Bays erinnerte sich nur mit dem größten Unbehagen an den vergangenen Winter, in dem er mehrmals von Schneekriechern angefallen worden war. Diese Tiere tauchten blitzschnell aus dem Schnee auf und griffen an.
    Wer nicht sofort schoß, war verloren. Die Bisse der Bestien waren fast immer tödlich.
    Er lauschte konzentriert. Die Schneekriecher konnten sich nicht lautlos bewegen. Ihr Angriff kündigte sich fast immer durch ein seltsames Knistern an, das entstand, wenn sie sich durch die Schneedecke bohrten.
    Unwillkürlich atmete Bays auf, als er den Rand der Kernstadt erreichte. Hier standen die Häuser dichter beieinander und waren nicht mehr durch Waldzonen voneinander getrennt. Für einige

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