Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ein bißchen komisch aussieht."
    „Er ist verheiratet?" fragte Bully ungläubig.
    „Er ist es. Er hat drei Frauen", antwortete Mary. „Und er benimmt sich nicht so störrisch wie du."
    „Also dann", sagte Bob Bays grinsend, lüftete seine Mütze und stapfte in den Schnee hinaus.
    Bob Bays stellte seine Schneegleiter in der Vorhalle des Regierungsgebäudes an die Wand und klopfte sich den Schnee aus dem Pelz. Dann nahm er die beschlagene Brille ab und durchsuchte die Taschen nach einem Tuch, mit dem er sie abreiben konnte.
    Die Tür öffnete sich wieder, und drei Männer traten ein. Bob Bays blinzelte, konnte sie aber nicht erkennen.
    „He, Alter", fragte einer der Ankömmlinge, „wo geht's lang?"
    Bob zeigte auf eine Tür neben sich. „Da", antwortete er mit hoher Fistelstimme.
    Der Besucher legte die Hand auf die Kontaktscheibe und wartete, bis das Schott zur Seite geglitten war. Dann fuhr er herum.
    „Da geht's zum Keller, Mann", sagte er ärgerlich.
    „Ja", erwiderte Bob Bays schlicht. „Wollen Sie frech werden?"
    erkundigte sich der Fremde.
    „Nein, warum?" Bob setzte sich seine Brille wieder auf und lächelte freundlich. Er musterte die drei Männer.
    „Ah, Monsieur Danton", sagte er dann freudestrahlend. „Ich habe Sie und Ihre Freunde nicht erkannt, Monsieur. Sie verstehen, ohne Brille ..."
    Roi Danton preßte die Lippen zusammen. Er deutete eine Verneigung an.
    „Sie haben recht, mein Herr, wir haben alle Höflichkeitsregeln außer acht gelassen", erwiderte er. „Guten Tag. Sagen Sie mir, bitte, wo der Sitzungsaal ist, in dem wir mit der Ministerin sprechen können - oder sind Sie ebenfalls fremd hier?"
    „Mit welcher Ministerin sind Sie verabredet?"
    „Mit Vay Bays. Kennen Sie sie?"
    „Allerdings. Kommen Sie. Ich führe Sie", entgegnete Bob. Er ging voraus. Kurz bevor er eine breite Holztür erreichte, drehte er sich um, blickte einen der beiden Offiziere an, die Danton begleiteten, und erklärte: „Nebenbei, junger Mann. Ich bin neunundzwanzig Jahre alt. Da paßt die Bezeichnung Alter wohl nicht ganz."
    „Mein Offizier wollte Sie nicht beleidigen", sagte Danton.
    Bob Bays grinste unvermittelt. Er öffnete die Tür und trat als erster ein. An einem hufeisenförmigen Tisch saßen sieben Frauen. Vor ihnen lag umfangreiches Aktenmaterial. Vay Bays führte den Vorsitz. Ihr Sessel stand leicht erhöht. Sie blickte kurz auf, als die Männer eintraten.
    Roi Danton eilte mit ausgreifenden Schritten auf sie zu, verzichtete jedoch darauf, sie in aller Schärfe anzusprechen, als er merkte, daß sie sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Bob Bays sank in einen Polstersessel im Hintergrund. Er beobachtete die Besucher.
    „Nehmen Sie Platz", bat eine der Mitarbeiterinnen von Vay.
    Roi Danton sah offenbar ein, daß er sich fügen mußte.
    Er verneigte sich mit einem charmanten Lächeln vor Vay und setzte sich. Die Ministerin ließ noch einige Sekunden verstreichen, dann schloß sie die Konferenz mit einigen belanglosen Worten ab und schickte ihre Mitarbeiterinnen hinaus.
    Erst als sie allein war, wandte sie sich Danton zu. Sie schien nicht zu bemerken, daß ihr Mann auch anwesend war.
    „Was führt Sie zu mir?" fragte sie kühl.
    „Es ist zu einem unerfreulichen Zwischenfall gekommen", eröffnete Danton das Gespräch. Er verzichtete auf alle Schärfe und bemühte sich um Sachlichkeit. „Reginald Bull hat mit einem Offizier die GEMINI heute morgen verlassen. Er ist in Hildenbrandt gelandet und entführt worden."
    Die Mundwinkel Vays zuckten verdächtig.
    „Reginald Bull?" fragte sie erstaunt. „Das ist nicht Ihr Ernst, Danton!"
    „Es ist so."
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Um alles in der Welt, Danton, ich glaube nicht, daß irgend jemand einen Mann wie Bully einfach so entführen kann."
    „Es ist passiert. Wir haben seinen Gleiter gefunden. Er ist ausgebrannt. Mehrere Anzeichen deuten darauf hin, daß eine Entführung vorliegt. Bull hat sich noch über Funk bei uns gemeldet, die Sendung brach aber schlagartig ab. Wo ist er?"
    „Ich habe keine Ahnung", erwiderte Vay. Sie ließ sich erheitert in ihren Sessel nach hinten sinken. „Und ich denke auch gar nicht daran, Ihnen bei der Suche zu helfen. Bully kann nur von Frauen geschnappt worden sein, die nach einem Ehemann suchen.
    Forschen Sie nach einem ebenfalls verschwundenen Priester oder Ehevertragsbeamten, und Sie finden Bully."
    „So kommen wir nicht weiter", stellte Danton ernst fest. „In unseren Augen ist dieser Vorfall kein

Weitere Kostenlose Bücher