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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wissen also, was passiert ist?" Bully hatte plötzlich ganz schmale Augen.
    „Ich kann es mir denken. Wenn auf Ovarons Planet ein Mann entführt wird, dann gibt es dafür nur ein Motiv, Mr. Bull. Und das dürfte bei Ihnen auch der Fall gewesen sein. Und dagegen wehren Sie sich? Seltsam."
    „Wenn ich mich amüsieren will, liebes Kind, dann bestimme ich, wann und wie das geschehen soll. Niemand kann mich ..."
    Hinter ihm ertönte ein spitzer Schrei. Er wirbelte herum.
    Bob Bays hatte mittlerweile die Tür erreicht, doch sein Fluchtversuch war gescheitert, da ihm Bulls Begleiter Clayton entgegengetreten war. Dieser hatte ihn am Kragenaufschlag gepackt und hielt ihn nun fest.
    „Ach, nein", sagte Bully überrascht. Er löste sich vom Tisch und ging zu Bob Bays hinüber. „Welch ein interessantes Wiedersehen."
    „Nicht wahr?" erwiderte Bob mit stockender Stimme. „Ich hätte nicht gedacht, daß Sie schon so bald Ausgang bekommen."
    „Ausgang?" fragte Bully mit nahezu erstickter Stimme.
    Er schleuderte Bob so heftig von sich, daß dieser gegen die Wand prallte.
    Dann holte er aus und schlug mit voller Kraft zu. Bob Bays wich jedoch blitzschnell aus. Der Schlag ging daneben. Den nächsten Hieb blockte der Kahlköpfige geschickt ab.
    „Stop", befahl Vay mit schneidender Stimme. Sie kam um ihren Arbeitstisch in der hufeisenförmigen Anordnung der Tische herum und eilte auf Reginald Bull zu.
    „Hören Sie sofort auf, Mr. Bull, oder Ihr Plan SOS-Stern wird noch nicht einmal mehr diskutiert werden."
    Reginald Bull ließ die Fäuste sinken und wandte sich Vay halb zu. Dabei sah er jedoch, daß Bob Bays bereits zu einem Gegenangriff angesetzt hatte und diesen nun nicht mehr abbremsen konnte.
    Die Faust Bays traf ihn seitlich am Kinn und warf ihn zu Boden.
    Benommen richtete er sich wieder auf.
    Bob Bays reichte ihm die Hand.
    „Verzeihen Sie, Sir. Ich konnte nicht damit rechnen, daß Sie Ihre Deckung derart vernachlässigen würden."
    Bully warf ihm einen wütenden Blick zu.
    „Sagen Sie das noch einmal", sagte er dann zu Vay. „Ich glaube, ich habe mich verhört."
    „Sie haben mich vollkommen richtig verstanden", erwiderte die junge Frau energisch. „Entweder Sie benehmen sich hier wie ein zivilisierter Mensch, oder Sie finden sich damit ab, daß es ab sofort keine Zusammenarbeit mehr zwischen uns geben wird."
    Bully kreuzte die Arme vor der Brust.
    „So ist das", bemerkte er verbittert. „Sie finden eine Entführung, einen Überfall und die Vernichtung eines hochwertigen Gleiters erheiternd.
    Meine Reaktion auf derartige Unverschämtheiten aber gefällt Ihnen nicht. Sie haben durch diesen Mann, der an dem Überfall beteiligt war, alles erfahren. Aber Sie haben nichts unternommen, um mir zu helfen."
    „Ich ging von der Annahme aus, daß Sie Manns genug sind, sich selbst zu helfen, falls das notwendig sein sollte", erwiderte Vay mit einem boshaften Lächeln. „Offenbar habe ich mich getäuscht. Würden Sie nun so freundlich sein, uns allein zu lassen."
    „Noch sind wir nicht am Ende, Mrs. Bays. Täuschen Sie sich nicht. Danton und ich respektieren die Gesetze. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, sich dreist und provozierend zu benehmen.
    Es könnte jedoch auch einmal zuviel des Guten werden."
    „Wollen Sie mir drohen?"
    „Keineswegs. Ich erwarte nur, daß Sie die Gesetze ebenso achten wie wir. Nur dann können wir miteinander auskommen."
    „Und wir erwarten, Mr. Bull, daß Sie endlich Ihren bevölkerungspolitischen Beitrag leisten. Nur dann können wir mit Ihnen auskommen und Sie auch als Mann respektieren."
    „Über mich entscheide ich immer noch selbst. Und dabei bleibt es. Lassen Sie mich jetzt zur GEMINI zurückfliegen."
    „Aber gern, Mr. Bull", entgegnete Vay freundlich. „Es kann Ihnen nicht schaden, wenn Sie sich in der Abgeschlossenheit des Raumschiffs ein wenig beruhigen."
     
    *
     
    Als es dunkelte, lag der Schnee so hoch in den Straßen von Hildenbrandt, daß die Männer Tunnel in den weißen Berg gruben, der sich über die Stadt herabgesenkt hatte.
    „Das ist ein schlechtes Zeichen", sagte Chris Bays, als sie sich zum Abendessen an den Tisch setzte. „Soviel Schnee ist noch nie gefallen."
    „Noch nie?" entgegnete Arysha. „Was wissen wir denn schon von dieser Welt? Wir sind ja noch nicht lange hier."
    „Es kann kein gutes Zeichen sein", sagte Chris.
    „Egal", bemerkte Bob Bays. „Die Winter sind immer nur kurz gewesen. Wir werden auch diesen überstehen."
    „Mir ist es nur recht, daß

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