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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sollte dieser Fall eintreten, waren wir gezwungen, gegen ihn zu kämpfen. Dann würde eine Jagd beginnen, die mir schon bei dem Gedanken daran den Schweiß auf die Stirn trieb.
    Ein Kuckucksei im Nest, das war der richtige Ausdruck. Aber ein gefährliches, ein magisches Kuckucksei, das uns noch an den Rand der Verzweiflung treiben konnte.
    Ich wusste auch nicht, ob es richtig war, Zodiak mit zu Sarah Goldwyn zu nehmen. Sie war ja nicht allein, und ich konnte mir schlecht vorstellen, dass Zodiak mit diesen Personen zurechtkam.
    Da würden wir wohl auf Granit beißen, denn er war ein Wesen, das sich keinerlei Fesseln anlegen ließ.
    Ich wusste auch nicht über seine Fähigkeiten Bescheid. Wie hatten sich die Diener des Spuks in einer fernen Zukunft entwickeln können? Sie waren mit den früheren nicht zu vergleichen, wie ich sie erlebt hatte, diese echsenköpfigen Wesen mit ihren Lanzen, die für Nachschub gesorgt hatten. Auch sie hatten sich demnach weiterentwickelt.
    Warum trug er die graue Maske? Bot sein Gesicht einen so schrecklichen Anblick, der keinem Menschen mehr zugemutet werden konnte? Das war möglich. Ich hatte schon die schlimmsten Anblicke einiger Dämonenfratzen erlebt, aber ich war nicht irgendwer, sondern hatte mich schon an derartige Anblicke gewöhnt. Aber auch ich war gespannt, was da unter der grauen Maske lauerte.
    Sir James fuhr. Und Sir James fuhr mittelprächtig. Mal kam er ganz gut zurecht, zumindest auf den graden Strecken, dann wiederum geriet er ins Schwimmen, wenn er Kurven allzu hart nehmen musste. Dann schwankte das Fahrzeug wie ein altes Schiff nahe der Brandung. Mehr als einmal drohte ich das Gleichgewicht zu verlieren, aber ich konnte mich immer wieder abstützen.
    Von den übrigen Geräuschen draußen bekam ich nicht viel mit.
    Ich hörte auch keine weiteren Fahrzeuge, die wir überholt hätten oder die uns überholten. Meiner Schätzung nach rollten wir noch immer durch eine einsame Gegend.
    Hin und wieder schaukelte der Wagen, wenn die Bodenwellen zu stark wurden oder sich kleine Mulden in den Erdboden hineingefressen hatten. Ich glich die Stöße jedes Mal aus und fragte mich, wie es wohl meinem unsichtbaren Gegenüber erging. Noch merkte ich nichts von ihm.
    Das aber änderte sich. Das Kratzen oder hart klingende Schaben übertönte sogar die Fahrgeräusche.
    Stand er auf? Kam er auf mich zu? War er es leid, in der Dunkelheit zu hocken und weiterzufahren? Ich hielt den Atem an und wartete einige Sekunden. Den Atem hielt ich so gut wie möglich unter Kontrolle. Zodiak sollte nicht wissen, in welch einer Spannung ich mich befand.
    Natürlich hätte ich die kleine Lampe einschalten können. Das aber ließ ich bleiben, holte sie zwar aus der Tasche, behielt sie jedoch zunächst in der Hand.
    Ich wartete…
    Er kam wohl nicht. Ich bildete mir ein, seine Nähe irgendwie zu spüren, doch die kratzenden Geräusche blieben. Zudem hörte ich einen dumpfen Druck, wenn er auftrat.
    Also doch!
    Ich änderte meine Position und kroch von der Tür weg, blieb aber auf gleicher Höhe. Es war riskant, sich hinzustellen, durch einen leichten Schlenker des Wagens hätte ich zu leicht das Gleichgewicht verlieren können. Deshalb blieb ich sitzen.
    Sekunden vergingen.
    Sir James fuhr in eine Kurve. Ich glich diese Bewegung aus. Zodiak anscheinend nicht, denn ich hörte, wie er mit dem Körper gegen die Innenwand prallte.
    Wahrscheinlich stand er doch!
    Diesmal wollte ich es genau wissen. Mit dem Rücken presste ich mich gegen die Wand, die Hacken stemmte ich so hart wie möglich gegen den glatten Boden. Dann richtete ich den Arm nach vorn und schaltete die kleine Leuchte ein.
    Hart, grell und messerscharf teilte der Lichtfinger die dichte Finsternis in zwei Hälften.
    Manchmal muss man eben Glück haben, und ich hatte in diesem Fall das entsprechende Glück, denn das Ende des Lichtfingers traf zielgenau das Maskengesicht des Köpfers.
    Er hatte es zwar geschafft, sich auf den Beinen zu halten, allerdings nur in einer Schräglage, denn mit linken Hand musste er sich abstützen. Mit der Rechten hielt er nach wie vor den Griff seiner Mordwaffe umklammert. Er hatte auch die Spitze gegen den Boden gestemmt, um so einen noch besseren Halt zu haben.
    Sein Gesicht schwamm vor mir! Ein anderer Ausdruck fiel mir dazu nicht ein. Es sah aus wie ein grauer und trotzdem bleicher Mond, den der scharfe Strahl meiner Leuchte aus der Finsternis hervorgeholt hatte. Der Körper versickerte mit seinen Umrissen in der

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