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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit der Ladefläche. Ich schwenkte den Strahl noch einmal, sodass sein Licht auch über die beiden Augenspalten hinwegglitt, und bekam mit, wie die dunkle Füllung darin aufblitzte, als hätte man sie mit schimmerndem Puder bestäubt.
    Mir wurde nicht eben besser zu Mute, denn zum ersten Mal zeigten die Augen des Köpfers so etwas wie eine Reaktion. Wie ich sie einschätzen sollte, wusste ich nicht, aber ich konnte Zodiak selbst einschätzen, denn was er vorhatte, machte er mir in den folgenden Sekunden klar. Er blieb nicht mehr auf seinem Platz stehen, sondern setzte sich in Bewegung und kam auf mich zu.
    Er wollte raus! Was tun?
    Ihn lassen und einfach weiterfahren? Das wäre irgendwie fatal gewesen, denn ihn allein durch London irren zu lassen konnte ich nicht verantworten.
    Ich dachte wieder an die Blutspur, die er möglicherweise hinterließ. Wahrscheinlich würde er auch Menschen köpfen, und so etwas durfte ich nicht zulassen.
    Deshalb warnte ich ihn. Zunächst nur mit Worten. »Keinen Schritt weiter!«
    Er blieb tatsächlich stehen, wobei ich hoffte, dass er den Sinn meiner Worte verstanden und sich nicht allein nach dem scharfen Ton gerichtet hatte.
    Die Hälfte der Ladefläche hatte er bereits hinter sich gebracht. Er hielt den Kopf leicht gesenkt, so konnte er von oben auf mich herabschauen. Eine bezeichnende Geste.
    Zodiak hatte einmal seinen Plan gefasst, und den wollte er auch durchführen. Als er wieder einen Schritt nach vorn machte, da sah ich meine Chance bereits sinken.
    Ich wollte an meine Beretta heran und jetzt alles auf eine Karte setzen. Er ließ mich nicht, er war schneller, vor allen Dingen sein verdammtes Schwert, das wie ein Blitz auf mich zujagte.
    In dieser einen Sekunde, in der es passierte, lief ein ganzer Film vor meinen Augen ab. Ich sah mich in einer gewaltigen Blutlache liegen, die immer mehr Nachschub bekam, weil mich das Schwert geköpft hatte.
    Den Schlag bekam ich mit. Hart wuchtete er gegen meinen Schädel.
    Blut sah ich nicht, dafür Sterne.
    Sie funkelten vor meinen Augen auf, als wäre eine halbe Galaxis in die Luft geflogen. Mich schwindelte, und ich merkte, wie ich im Zeitlupentempo zur Seite kippte, wobei ich allerdings noch nicht bewusstlos wurde, sondern mehr in einen Zustand der Lethargie hineinglitt, wo mir eigentlich alles egal sein konnte.
    Natürlich auch Zodiak, der sich erst recht nicht mehr aufhalten ließ. Ich kam mir vor wie ein Betrunkener, denn ich sah diese unheimliche Gestalt tatsächlich doppelt.
    Sie hob ihre Waffe an, nahm Maß dann schlug sie zu.
    Die Klinge dröhnte gegen das Blech der Hintertür, was gar nicht nötig gewesen wäre. Er hätte nur den Griff in eine waagerechte Stellung zu drehen brauchen, darauf verzichtete Zodiak, denn er wollte es mit Gewalt versuchen.
    So kam er durch. Die Tür sprang auf.
    Ich kriegte es nicht richtig mit, weil ich noch immer halb benommen in der Ecke lag. Warmer Fahrtwind fauchte in den Wagen. Er vermischte sich mit dem Grau der Dämmerung, und ich glaubte noch, den Schatten des Köpfers zu sehen, dann war er weg.
    Und mein Bewusstsein verabschiedete sich ebenfalls…
    ***
    Etwas Kühles lag auf meinem Kopf und weckte mich wieder. Kalte Finger strichen an meinen Wangen entlang und fanden ihren Weg in Richtung Kinn und Hals.
    Es waren keine Finger, sondern die Bahnen der kalten Wassertropfen, und diese wiederum stammten von einem nassen Tuch, das auf meiner Stirn lag und wahrscheinlich eine Beule kühlte. Der Samariter, der sich um mich kümmerte, war mir auch bekannt. Ich schaute hoch in das Gesicht meines Chefs Sir James, dessen Mund sich zu einem wissenden Lächeln verzogen hatte.
    »Oje«, stöhnte ich, »das war keine Meisterleistung.«
    »Sie sagen es, John. Dieser Zodiak ist Ihnen entwischt. Verständlich, glaube ich.«
    »Danke, Sir.«
    Ich musste mich erst einmal ausruhen. Hinter meiner Stirn tobte ein Heer von Handwerkern, die allesamt meinen Kopf als Werkstatt ausgesucht hatten.
    Sir James hatte mich etwas schräg hingelegt. Erst als ich den Kopf leicht drehte, stellte ich fest, dass ich Teil eines Hangs oder einer Böschung geworden war. Mein Hinterkopf lag auf dem Gras, das mir weich wie ein Teppich vorkam.
    »Warten Sie, ich hole frisches Wasser.« Er nahm den Lappen von meinem Kopf und rutschte den Hang hinab bis zu einem kleinen Graben. Er wurde von einem Bach durchflossen, dessen Wasser relativ kühl war. Mit dem frisch genässten Lappen kehrte Sir James zurück und presste ihn wieder auf

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