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0757 - Das Reich der Großen Schlange

0757 - Das Reich der Großen Schlange

Titel: 0757 - Das Reich der Großen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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ziemlich weit gekommen war. Zwischendurch hatte der Dämon ja ein paar kleinere Besuche abgestattet. Sie sind sogar in die Menschheitsgeschichte eingegangen - als Eiszeit, als Sintflut, und so weiter. Aber im Jahre 1908 wollte die Schlange erneut die gesamte menschliche Kultur zerstören.«
    »Und wieso kam es nicht dazu?«
    »Zwei Götter haben über dem Fluss Tunguska miteinander gekämpft. Einer von ihnen geriet in die Schusslinie jener Feuerkugel, die von der Großen Schlange ausgesandt wurde. Durch den Zusammenprall mit dem Gott wurde die Energie dieses Wesens vernichtet, und die Große Schlange musste erst einmal wieder ihre Reserven auffüllen.«
    »Woher kennst du eigentlich die Große Schlange, Merlin?«
    Zamorra war nicht nur wissbegierig, sondern auch erstaunt. Bei ihrer letzten Begegnung war der Alte deutlich verwirrt gewesen, verwechselte Nicole mit seiner Tochter Sara Moon oder mit einer Frau namens Gwinniss - und jetzt diese klaren Informationen! Hatte Merlin sich von seiner Schwäche auf wundersame Weise wieder erholt?
    Der Zauberer von Avalon öffnete den Mund zu einer Entgegnung - als ein schauriges Lachen ertönte.
    Am Nachthimmel manifestierte sich eine grausame Fratze.
    Eine Art Totenschädel war es, mit glühenden Augen und gefletschten Zähnen. An der Stirn hatte dieser Kopf zudem noch ein paar Hörner, die denen eines Widders ähnelten.
    Lena schrie entsetzt auf.
    »Keine Angst«, sagte Merlin. »Das ist nur eine Illusion. Die Große Schlange kann nicht in einer richtigen Gestalt auftreten. Sie ist, wie gesagt, ein kleiner Planet und…«
    »Du redest wirklich klug daher, alter Mann!«, höhnte das Bild der Großen Schlange. »Aber trotzdem bist du so dumm gewesen, die Seiten zu wechseln!«
    Zamorra hörte aufmerksam zu. So, wie der Zauberer von Avalon die Große Schlange kannte, musste umgekehrt auch dieses böse Bewusstsein aus dem Kosmos etwas über Merlin wissen. Wie sonst konnte ihr bekannt sein, dass Zamorras Mentor in ferner Vergangenheit zusammen mit seinem Bruder Asmodis auf der Seite des Bösen gestanden hatte?
    »Ich glaube nicht, dass mein Seitenwechsel ein Fehler war«, entgegnete Merlin ungerührt.
    »Wirklich nicht? Möchtest du nicht gerne wieder einmal die Menschen als Spielzeuge deiner Macht einsetzen, Merlin? So, wie ich es gerne tue?«
    Kaum hatte die Große Schlange diese Worte ausgesprochen, da drehte Thaagu durch.
    Seine knochigen Finger krallten sich um Lenas Hals, um ihr mit ganzer Kraft die Kehle zuzudrücken. Es war offensichtlich, dass er soeben einen Gedankenbefehl von der Großen Schlange erhalten hatte. Der sonst so ruhige Schamane verwandelte sich schlagartig in einen blutrünstigen Berserker.
    Noch bevor Zamorra, Nicole oder Oleg eingreifen konnten, hatte sich Lena ihrer Haut gewehrt. Sie hielt immer noch ihren Revolver in der Hand. Auf die kurze Distanz war es unmöglich, Thaagu zu verfehlen. Die Zobeljägerin zog den Stecher durch. Einmal. Und gleich darauf noch einmal.
    Der Schamane brach zusammen, von zwei Kugeln tödlich in die Brust getroffen. Da die Große Schlange ihm in dieser Welt seine gesamten geheimen Kräfte geraubt hatte, verfügte er auch über keinen Abwehrzauber mehr.
    »Ist das nicht amüsant?« Die Große Schlange schien sich totlachen zu wollen.
    »Du machst mich krank!«, knurrte Merlin. »Aber auch du kannst den ewigen Gesetzen des Kosmos nicht entfliehen, Schlange! Ich jedenfalls habe genug von dir. Wir gehen jetzt.«
    »Mein Reich gefällt euch wohl nicht?«, höhnte die Große Schlange. »Geht nur, ihr Unwissenden. Doch wir werden uns Wiedersehen!«
    Blitze zuckten aus den glühenden Augen des Illusionsbildes. Es riss sein Maul auf, das so groß wie die ganze Welt zu sein schien.
    Doch da waren Zamorra, Nicole, Merlin, Lena und Oleg schon verschwunden.
    Nur der tote Schamane Thaagu blieb am Waldrand unweit der Burg im Reich der Großen Schlange zurück…
    ***
    »Beim Barte Bakunins!«
    Oleg Petrow rieb sich verwundert die Augen. Er lag am Ufer der Steinigen Tunguska. Jedenfalls kam ihm die Gegend einigermaßen bekannt vor, und flussaufwärts brannte immer noch das große Feuer. Sie waren zurück aus dieser Märchenwelt, an deren Wirklichkeit Oleg nicht glauben konnte oder wollte. Aber er selbst und Zamorra waren lebendig. Nicole, Zamorras Gefährtin, und diese überaus liebreizende Lena waren es ebenso. Besonders Lena hatte es Oleg angetan.
    Auch diesem geheimnisvollen Greis mit dem roten Umhang schien es gut zu gehen. Allerdings war

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