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0758 - Die Einsamen von Terra

Titel: 0758 - Die Einsamen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein.
    „Wollen wir stundenlang auf der Straße stehen?" Sie deutete zu den Häusern auf der anderen Seite. „Dort drüben gibt es zwei oder drei kleine Restaurants. Wir werden uns zwar selbst bedienen müssen, aber dort können wir uns in Ruhe über alles unterhalten."
    Speideck zwang sich dazu, sie nicht anzusehen. Er war sich zum erstenmal richtig bewußt, daß das Verschwinden der Aphilie mit dem Auftauchen schwer kontrollierbarer Gefühle einherging.
    Die Sehnsucht nach einem weiblichen Wesen, die ihn in den letzten Tagen beschäftigt hatte, war plötzlich auf ein bestimmtes Mädchen fixiert.
    Er fing einen Blick Kanubes auf.
    Es war eine stumme Warnung.
     
    6.
     
    Obwohl erst Stunden spater darüber gesprochen wurde, stand bereits unmittelbar nach dem Zusammentreffen fest, daß Speideck bei ihnen bleiben würde. Kanube betrachtete diese Vergrößerung der Gruppe mit gemischten Gefühlen.
    Dieser Speideck war sicher ein anständiger Bursche, nicht besonders intelligent, aber auf seine Art originell. Er konnte Kanubes Wissen über die Vorgänge nach dem 2. September 3581 nicht vergrößern. Lediglich seine Geschichte über das Verschwinden des Sparringspartners war interessant. Wenn Speideck sich nicht getäuscht hatte, war Galt aus einer verschlossenen Halle verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Nach allen Untersuchungen, die Kanube bisher angestellt hatte, traf das für die gesamte Menschheit zu. Offenbar war es während des Sturzes der Erde in den Schlund des Mahlstroms zu einem spontanen Verschwinden gekommen.
    Einige Menschen hatten dieses Ereignis jedoch überstanden.
    Wenn Kanube über dieses Problem nachdachte, kamen ihm die verrücktesten Ideen.
    Er dachte an eine Zeitverschiebung. Vielleicht lebte die Menschheit nur ein paar Sekundenbruchteile von ihnen „entfernt". Ebenso war es möglich, daß zwanzig Milliarden Menschen in andere Dimensionen oder in Parallelwelten verschwunden waren.
    Oder, dachte Kanube, lebten er und die beiden anderen nicht mehr in der Normaldimension.
    Vielleicht waren sie die Ausgestoßenen, und auf der richtigen Erde nahm alles den gewohnten Fortgang.
    Er sprach weder mit Marboo noch mit Speideck über diese Dinge, denn er wollte deren Leben nicht unnötig komplizieren.
    Speideck bezog eine kleine Polizei-Station, etwa zweihundert Meter von Kanubes Agentur entfernt. Am Eingang befestigte er ein buntes Plakat, das ihn als Boxer darstellte. Kanube verdächtigte ihn, daß er sich auf diese Woise bei Marboo hervortun wollte, doch da er sonst sehr zurückhaltend war, ließ sich dieser Verdacht nicht bestätigen.
    Nach Speidecks Auftauchen war Kanube sicher, daß noch mehr Menschen auf der Erde zurückgeblieben waren und daß es Wege gab, mit ihnen Verbindung aufzunehmen.
    Kanube entwickelte einen Plan, wie sie das erreichen konnten.
    Er rief Speideck und Marboo zu sich und schlug vor, daß sie ein anderes Hauptquartier aufsuchen sollten.
    „Ich dachte an das Cherryl-Haus", verkündete er. „Es liegt im Geschäftsviertel. In der oberen Etage befindet sich ein Zentrum für Funkamateure. Ihr versteht, worauf ich hinaus will. Dort gibt es zahlreiche batteriebetriebene Funkgeräte. Wir sind zu dritt, das heißt, daß einer von uns ständig an einem Gerät sitzen und funken kann. Ich bin sicher, daß in anderen Teilen der Welt ebenfalls Menschen vor Funkgeräten sitzen und Kontaktversuche unternehmen."
    Weder Marboo noch Speideck hatten an dieser Idee etwas auszusetzen.
    Am 15. Januar 3582 erfolgte der Umzug der kleinen Truppe in das Cherryl-Haus.
    Die Straßen von Terrania City waren schneebedeckt, und das Thermometer fiel auf zwölf Grad Celsius unter Null.
     
     
    ZWISCHENSPIEL
     
    Das einsame Raumschiff der Inkarnation CLERMAC, das das so plötzlich aufgetauchte fremde Sonnensystem entdeckt hatte, befand sich wieder auf seinem ursprünglichen Kurs.
    Die Besatzung hatte alle ihr bekannten Einzelheiten über das Sonnensystem an die Heimatstation gefunkt und ihre Aufgabe damit erfüllt.
    Schneller als die Besatzung erwartet hatte, kam eine Antwort von CLERMAC.
    Es war ein Befehl, den unverhofft aufgetauchten Pulk aus einer Sonne, zwei Planeten und einem Mond gründlich und aus unmittelbarer Nähe zu untersuchen.
    Wie an Bord aller Schiffe der Inkarnation CLERMAC war man auch in diesem Schiff mit Spekulationen zurückhaltend. Die Besatzung begnügte sich in der Regel damit, die erhaltenen Befehle widerspruchslos auszuführen und nicht über ihre Bedeutung

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