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0758 - Die Einsamen von Terra

Titel: 0758 - Die Einsamen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Rondell", stellte Kanube fest.
    Dann dachte er: Wenn es Männer sind, werden sie Marboo nachstellen!
    Er war wegen dieses Gedankens wütend auf sich selbst, konnte aber nicht verhindern, daß diese Idee sich in ihm festsetzte.
    Als sie das Rondell fast erreicht hatten, verließ Kanube den mit Kies bestreuten Weg und trat auf die Rollstraße hinaus.
    Weiter oben, etwa einhundert Meter von Kanube entfernt, stand ein riesiger Mann auf der Straße.
    „Hierher!" rief Kanube Marboo zu, obwohl er am liebsten umgekehrt wäre. „Öa oben steht jemand."
    Das Mädchen kam zwischen den Bäumen hervor.
    „Ist es nur einer?" erkundigte sie sich, nachdem sie den Unbekannten gesehen hatte.
    „Keine Ahnung", versetzte Kanube mürrisch.
    „Vielleicht haben sich noch andere in die Häuser zurückgezogen."
    „Das hört sich an, als würdest du mit einer Falle rechnen."
    Inzwischen hatte der Fremde sie entdeckt. Er winkte mit seiner alten Waffe und kam ihnen entgegen.
    Kanube spürte, daß sich etwas in seinem Innern zusammenzog. Unwillkürlich legte er eine Hand auf den Gürtel.
    Als er auf den Mann und das Mädchen zuging, fühlte Jan Speideck Befangenheit. Er konnte sich dieses Gefühl nicht erklären. Nach mehr als einwöchiger Einsamkeit hätte er über dieses Zusammentreffen Freude empfinden sollen, aber er war bestenfalls ein bißchen aufgeregt. Er konnte sich diesen unerwarteten Stimmungsumschwung nicht erklären, vielleicht hing er damit zusammen, daß ein Leben allein sehr schnell zur Gewohnheit wurde.
    Als er näher kam, stellte Speideck sich unwillkürlich die Frage, ob der Mann und das Mädchen zusammengehörten.
    Sie waren ein ungleiches Paar, zumindest äußerlich.
    Das Mädchen war in jeder Beziehung eine Schönheit, das sah Speideck auf einen Blick. Der Mann war ein kleiner fetter Schwarzer mit intelligenten Augen.
    Die Tatsache, daß das Mädchen an der Seite dieses Mannes stand, versetzte Speideck einen innerlichen Schmerz. Speideck mußte seine Blicke gewaltsam von dem Mädchen lösen, denn er sagte sich, daß es einen schlechten Eindruck machte, wenn er sie unausgesetzt anstarrte.
    Speideck war ein paar Schritte vor den beiden Fremden stehengeblieben.
    Er fühlte wachsende Verlegenheit.
    Die Stille war geradezu peinlich.
    „Hallo!" krächzte Speideck schließlich. „Ich bin froh, daß ich Sie gefunden habe."
    Es war eine Floskel! dachte er bestürzt. Eine Bemerkung über das Wetter hätte nicht dümmlicher klingen können. Aber ihm fiel beim besten Willen nichts anderes ein.
    „Wir sind auch froh", sagte der Untersetzte. Seine Blicke schienen sich an Speideck festzusaugen. „Ich glaube, Sie sind kein Aphiliker."
    Speideck schüttelte den Kopf.
    „Nein, das heißt - nicht mehr!" Er drehte das Gewehr in den Händen. „Mein Name ist Jan Speideck. Ich bin auf der Suche nach Menschen."
    „Ich bin Sante Kanube", stellte sich der Schwarze vor. „Das Mädchen heißt Mara Bootes."
    Speideck glaubte in der Stimme unterschwelligen Ärger herauszuhören.
    Plötzlich richtete das Mädchen eine Frage an ihn: „Sind wir die ersten, die Sie gefunden haben?"
    „Ja", sagte er lahm. „Die Stadt ist verlassen."
    „Nicht nur die Stadt", versetzte Kanube, „sondern die gesamte Welt."
    Er wirkte angriffslustig, als trüge Speideck einen Teil der Verantwortung für das Verschwinden der Menschheit.
    Kanube fuhr fort: „Die Erde ist in den Schlund gestürzt. Für die Dauer von etwa vier Monaten blieb sie irgendwo verschollen, dann kam sie an einer unbekannten Stelle des Universums wieder heraus. Die Menschheit ging bei diesem Prozeß verloren, bis auf ein paar Ausnahmen."
    Speideck, der sich noch keine Gedanken von solcher Tragweite gemacht hatte, wünschte, ihm wären ein paar Argumente eingefallen, mit denen er Kanube widerlegen konnte.
    „Marboot und ich erwachten in einer Heilanstalt", fuhr Kanube fort. „Es sieht so aus, als hätte uns der Genuß von einer Überdosis PILLEN das Schicksal der anderen Menschen erspart.
    Wie ist es bei Ihnen?"
    „Ich habe die PILLE niemals genommen!" stieß Speideck hervor. Er berichtete von seinem Kampf mit Galt und davon, wie er erwacht war. „Es ist mir noch immer ein Rätsel, wie Galt aus der Trainingshalle verschwinden und von außen wieder abschließen konnte, ohne den Schlüssel mitzunehmen."
    „Vielleicht hat der Niederschlag Sie gerettet", meinte Kanube nachdenklich. „Was Sie über Galt erzählen, ist in jedem Fall hochinteressant."
    Marboo schaltete sich

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