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0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

Titel: 0758 - Mörder aus der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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schulterzuckend.
    Der kleine Hinterraum war angefüllt mit Papieren, Aktenordnern, einem großen Haufen Stoffmustern und einem recht kleinen Schreibtisch, vor dem Robins Mitarbeiter François Brunot und Joel Wisslaire standen und angestrengt auf den dort befindlichen Monitor starrten. Brunot wollte zu einer entschuldigenden Erklärung ansetzen, doch sein Chef stoppte ihn.
    »Lassen Sie gut sein, François, jetzt bin ich ja schon hier. Also, was ist so wichtig, als dass ich es nicht auch erst hätte morgen erfahren können?«
    Der Angesprochene holte tief Atem. »Chef, die Überwachungskamera im Laden vorne hat den kompletten Mord deutlich aufgezeichnet. Wir haben uns das Band mehrfach angesehen. Es… es gibt keinen Zweifel. Der Mörder ist einwandfrei identifiziert.«
    »Na, fabelhaft!« Robin verstand nun überhaupt nichts mehr, denn das war ein Grund zur Freude, aber ganz sicher keiner, um ihn in seinem Zustand vor die Tür zu locken. »Dann lasst mich mal sehen.« Er trat an den Schreibtisch heran und die Anwesenden machten ihm eilig Platz. Joel Wisslaire startete die Aufnahme.
    Schlagartig vergingen Pierre Robins Kopf- und Zahnschmerzen, denn er sah den eiskalt ausgeführten Mord am früheren Super-Modell Marie Voloh -ausgeführt von niemand anderem, als seinem Freund Professor Zamorra unter tatkräftiger Mithilfe von dessen Lebensgefährtin Nicole Duval!
    ***
    Minutenlang herrschte quälende Stille in dem Raum.
    Dreimal ließ der Chefinspektor das Band zurücklaufen, dreimal wurde ihm eine Tatsache vor Augen gehalten, die er nicht fassen konnte und nicht glauben wollte. Doch auch nach dem dritten Durchlauf gab es nur eine logische Feststellung: Professor Zamorra war ein eiskalter Mörder.
    Mit einer Ruhe und Beherrschtheit, die er sich selbem nicht zugetraut hätte, drehte sich Pierre Robin zu seinen Assistenten um. »Ist die Fahndung schon draußen?«
    François Brunot nickte ein wenig zu heftig. »Vor über einer Stunde, Chefinspektor. Wir wollten eigentlich noch warten… aber das ging nicht, weil…«
    Joel Wisslaire unterbrach das Gestammel seines Kollegen. »Dr. Renoir meinte, man müsse Sie unbedingt in Kenntnis setzen. Er ließ sich nicht davon abhalten, Sie anzurufen.«
    Robin konnte dem Arzt da nur beipflichten. »Das war genau die richtige Entscheidung. Niemand anderes als ich wird sich darum kümmern. Und nun kommt mir ja nicht mit Befangenheit oder ähnlichem Müll. Wenn Zamorra mir nicht das wasserdichteste aller Alibis vorlegen kann - und eine logische Erklärung für diese Bilder hier - dann ist er reif, dafür sorge ich persönlich.«
    In Robins Kopf flogen Erinnerungen und Wissensfetzen durcheinander. Was er mit Nicole und Zamorra erlebt hatte, konnte er hier niemandem vorbehaltlos erzählen. Der Inspektor wusste Dinge, die ein rationell denkender Mensch als Ammenmärchen und Geisterquatsch abgetan hätte. Wie oft hatte er tricksen müssen, um nach einem gemeinsam mit Zamorra gelösten Fall seinen Vorgesetzten einen Bericht vorlegen zu können, den die akzeptabel fanden. Was hätte er ihnen sagen sollen? Hätte er von Dämonen und der Hölle erzählen können? Sein Platz wäre längst nicht mehr der Schreibtisch im Kommissariat, sondern eine Pritsche in einer hübschen Gummizelle gewesen!
    Natürlich waren die Videoaufzeichnungen so eindeutig, wie sie es nur sein konnten. Jeder Richter der Welt würde sich vor Vergnügen die Hände reiben und Zamorra nebst Nicole lebenslänglich hinter Gitter bringen. Doch Zamorra hatte seinem Freund Pierre von Dingen berichtet, die dem eine ganz andere Sicht von unumstößlichen Tatsachen und eindeutigen Beweisen beigebracht hatten. Die Hölle war einfallsreich und konnte mit Tricks aufwarten, die sich normale Menschen nicht einmal in den wildesten Hollywood-Schinken ausknobelten.
    Und da war noch etwas anderes, das Pierre Robin nicht mehr aus dem Kopf ging. Erst kürzlich hatten Zamorra und er bei einer guten Flasche Rotwein ausführlich darüber geredet. Eigentlich hatte nur der Professor geredet und Robin hatte ungläubig zugehört. Doch diesen Gedankenstrang konnte er verfolgen, wenn er Zamorra und Nicole erst einmal gefasst hatte. Nein, es ging kein Weg daran vorbei -er musste die Freunde fassen. Das war sein Job. Und den würde er machen.
    Wie immer…
    »Was ist denn da draußen los?« Joel Wisslaire stieß sich von der Wand ab, gegen die er sich die ganze Zeit über gelehnt hatte. Mit federnden Schritten betrat er den vorderen Teil des

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