076 - Der Todesbote des Anubis
mir der Nessel-Vampir.
»Hör zu, Noel. Du versuchst so viele Reiter wie möglich abzuschießen. Mr. Silver und ich geben ihnen dann den Rest.«
»Okay, Tony!« knurrte der CIA-Agent und blickte den Knochen-Beduinen mit zusammengekniffenen Augen entgegen.
Es war eine gespenstische Szene. Die Höllenkrieger trieben ihre Reittiere an. Wir vernahmen das Schlagen der Hufe und das Klappern von Knochen. Unsere Gegner hoben die Säbel und jagten auf uns zu. Eine wilde, gefährliche Horde, die uns niederreiten würde, wenn wir sie nicht rechtzeitig stoppen konnten.
Sie erreichten die Stelle, wo der Hohlspiegel gestanden hatte. Hufe zerschlugen die Scherben noch mehr. Dann ritten die Horrorgestalten an den Pfählen vorbei…
Ich schoß, und Noel Bannister folgte meinem Beispiel. Der Erfolg konnte sich sehen lassen. Wir fegten sie alle von den Kamelen, und dann rannten Mr. Silver und ich ihnen entgegen.
Noel Bannister wollte uns folgen, doch ich schrie ihm zu, bei Boram und den Pryces zu bleiben.
Der Ex-Dämon vernichtete den ersten Gegner mit seinem Feuerblick. Daraufhin stürzten sich zwei Höllenwesen mit ihren Säbeln auf ihn. Doch er schützte sich mit Silberstarre. Ihre Klingen hieben gegen massives Metall.
Blieben zwei Gegner für mich. Das war zuviel, deshalb feuerte ich, und einer der beiden Horror-Beduinen ging abermals zu Boden. Bis er wieder auf den Beinen war, mußte ich mit seinem Komplizen fertiggeworden sein.
Mr. Silver ließ seine Silberfaust auf einen Totenschädel herabsausen, setzte Magie hinzu und vernichtete einen der Gegner.
Ich ließ den Diskus an der Kette über meinem Kopf kreisen. Surrend sauste der Krummsäbel auf mich zu. Ich wich der Klinge aus und schlug mit dem Diskus nach meinem Gegner.
Treffer!
Weich wie Butter schien der Totenschädel zu sein. Jedenfalls schaffte es die milchig-silbrige Scheibe mühelos, den Knochen zu durchschlagen und das schwarze Leben zu vernichten.
Mr. Silver griff nach seinem zweiten Gegner. Er stemmte ihn hoch, schleuderte ihn zu Boden und drehte ihm das Knochengesicht auf den Rücken. Vorbei.
Mein Gegner wurde vorsichtig. Er wich zurück, aber ich folgte ihm, denn auch er mußte vernichtet werden. Wieder drehte ich den Dämonendiskus, und als die Scheibe genug Schwung hatte, ließ ich die Kette einfach los. Damit überraschte ich das Höllenwesen. Der Diskus flog auf ihn zu. Als er den Burnus berührte, löste sich dieser auf, und ich hatte nur noch ein klapperdürres Knochengerüst vor mir.
Der Diskus sauste zwischen die Rippen des Skelett-Beduinen. Die Kette verhedderte sich an einem der Knochen, und das Horrorwesen brach wie vom Blitz getroffen zusammen.
Jetzt erst konnten wir wirklich sagen, daß wir es geschafft hatten.
***
Ein Fahrzeug hatten die OdS-Agenten zurückgelassen. In dieses stieg Noel Bannister, um den Geländewagen zu suchen, den man für uns bereitgestellt hatte. Er tat dies, um sich über Funk mit seinen Kollegen in Verbindung setzen zu können.
Als er zurückkam, saß er in dem anderen Wagen. »Sie schicken einen Hubschrauber«, sagte er.
Ich hatte ihn noch nie so ernst erlebt.
Als der Helikopter eintraf, bestand Noel darauf, daß man auch Pamela Parrera mitnahm. Sie sollte nicht hier draußen liegen bleiben. Um die anderen Toten würde sich die ägyptische Polizei kümmern.
Wir flogen nach Luxor. Dort trennten wir uns von Linda und Norman Pryce. Linda wollte noch nicht nach New York zurückkehren, sondern erst mal ein paar Tage bei ihrem Vater bleiben.
Am nächsten Morgen flogen wir mit einer zweimotorigen Piper nach Kairo. Von da ging es weiter nach Washington, wo wir den Unterricht fortsetzten. Aber sehr viel Zeit blieb uns dafür nicht mehr.
Denn schon kam der nächste Fall auf uns zu…
ENDE
[1] Siehe Tony Ballard Nr. 37 »Die Kamikaze-Monster«, Tony Ballard Nr. 38 »Das zweite Leben des Mortimer K.«
[2] Siehe Tony Ballard Nr. 50 »Als der Silberdämon starb«, und folgende
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