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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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archaische heidnische Kriegs- und Liebesgöttin sah sie aus.
    Nur drei Meter vor Papaloa Boumba blieb Coco stehen. Amalfi war zwei Schritte hinter ihr. Coco schaute Boumba an und konzentrierte sich. Einen Augenblick schloß sie die Augen. Unter Aufbietung ihrer ganzen Energie gelang es ihr, die Zeit zu manipulieren. Sie versetzte Papaloa Boumba mit ihrer magischen Fähigkeit in einen langsameren Zeitablauf.
    Der Papaloa war gleichsam erstarrt. Er brauchte unendlich lange, um etwas zu unternehmen oder einen Voodoo-Zauber anzuwenden, viel zu lange, um etwas ausrichten zu können. Er war praktisch wehrlos. Coco, für die wie für alle anderen der normale Zeitablauf bestand, konzentrierte ihre hypnotischen Kräfte auf ihn. Unter normalen Umständen hätte sie Papaloa Boumba nie hypnotisieren können; er hätte sofort Gegenmaßnahmen ergriffen. Aber jetzt, im langsamen Zeitablauf konnte er es nicht. Mehr noch, jede Sekunde wirkte jetzt bei Boumba so intensiv wie die hypnotische Beeinflussung einer Viertelstunde. Nach vier Sekunden konnte Coco Boumba kontrollieren. Er war hypnotisiert.
    „Sag den Zombies, sie sollen dir folgen!" befahl sie ihm. „Du bist ein großer Vogel. Du wirst dich vom Rand des Abgrunds erheben und über die Klippen hinweg hinaus aufs Meer fliegen, weit, weit fort. Laß dich von niemandem aufhalten! Fliege, Papaloa Boumba, fliege!"
    „Zombies, folgt mir!" rief Papaloa Boumba. „Wir fliegen in das Königreich des Voodoo! Von dort werden wir die Welt beherrschen!"
    Er ging auf den Rand der Plattform zu, von wo aus es steil über dreihundert Meter hinunterging. Die Hungans und Mambos kümmerten sich jetzt nicht mehr um Coco und Raffael Amalfi. Sie wollten den Papaloa zurückhalten. Er aber verfluchte sie, stieß sie zurück und hetzte die Untoten auf sie. Einmal noch sah Coco den Papaloa Boumba. Er stand am Rand der Klippe und bewegte die Arme wie ein grotesker großer Vogel. Die Untoten umringten ihn. Dann stieß er sich ab und stürzte über dreihundert Meter tief hinab auf die Klippen.
    Die Untoten taten es ihm nach, alle miteinander. Sie stürzten in die Tiefe.
    Im Osten rötete sich der Himmel. Die Sonne ging auf. Die Zombies hatten Papaloa Boumbas Befehl befolgt. Sie waren ihm gefolgt - in den Tod. Vorbei war es mit ihrem verfluchten, dämonischem Leben. Die Flut würde ihre Körper hinwegspülen.
    Raffael Amalfi, der über den Rand der großen Klippe hinuntergeschaut hatte, kam zu Coco. .
    „Regt sich etwas?" fragte sie und löste ihr langes schwarzes Haar auf.
    Der Zigeuner schüttelte den Kopf „Wenn ich das erzähle, glaubt es mir niemand", sagte er.
    „Besser, du läßt es", sagte Coco. „In den Zeitungen wird etwas über politische Unruhen in Port-au-Prince stehen, und damit wollen wir es bewenden lassen. Wir wollen in die Stadt zurückgehen, Raffael. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft. So aber haben weder die Voodoo-Anhänger noch die Schwarze Familie einen Sieg davongetragen, und die Menschen in Port-au-Prince und auf Haiti sind gerettet."
    Raffael Amalfi warf sich in die Brust.
    „Wie kann dieses Voodoo-Gesindel mit seinem Friedhofsgemüse es auch wagen, sich mit dem großen Amalfi anzulegen? Dämonen und Voodoo-Zauberer gibt es in rauhen Mengen, aber ein Raffael Amalfi existiert nur einmal."

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