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0762 - Aufstand der Cyborgs

Titel: 0762 - Aufstand der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich schwitzte innerlich, aber mein Vorgesetzter merkte nichts von dem für einen echten Säbeltiger merkwürdigen Vorgang.
    „Achtung, ich setze zur Landung auf Taatlon an!" gab ich bekannt. „Wir gehen auf der Seite des Planeten herunter, die dem Hauptstützpunkt gegenüber liegt. Dort gibt es ein unbewohntes Gebirge, in dem wir die GHOST sicher verstecken können, bevor wir uns zu Fuß auf den Weg machen."
    Dalaimoc Rorvic stemmte sich ächzend hoch.
    „Ich gehe nur noch schnell duschen", verkündete er. „Ihnen empfehle ich das ebenfalls, Tatcher."
    „Vielleicht nehme ich später ein Staubbad, Sir", gab ich zurück.
    „Marsianer der a-Klasse duschen nicht, wie Sie wissen sollten."
    „Weil sie Ferkel sind", meinte Rorvic und wollte in den Liftschacht springen.
    Er hatte nur nicht gesehen, daß sich ihm inzwischen der Säbelzahntiger in den Weg geschoben hatte. Rorvic stolperte über das Robottier und landete krachend auf dem Boden. In Walter klirrte es vernehmlich.
    Leider konnte ich die Szene nicht länger genießen, da ich mich auf die Landung konzentrieren mußte.
    Ich steuerte die Space-Jet so, daß sie in flachem Winkel in die Atmosphäre von Taatlon tauchte, so daß durch die geringe Reibung möglichst wenig Luft zum Glühen gebracht wurde.
    Für die Ortungsstationen auf dem Planeten wäre das der einzige Anhaltspunkt für das Eintauchen eines fremden Objekts gewesen.
    Ohne Schwierigkeiten setzte ich die GHOST schließlich in einem öden Gletschertal ab.
    Hier gab es nirgends Anzeichen einer Besiedlung. Nur eine Horde kleiner affenähnlicher Wesen stob über das Eis des Gletschers.
    Kurz darauf erschien der Tibeter wieder. Er hatte nur einen Bademantel angezogen, der maßgeschneidert sein mußte, sonst hätte er bestenfalls die Hälfte seiner Leibesfülle bedeckt.
    „Gleich werdet ihr staunen!" erklärte Rorvic geheimnisvoll.
    „Walter, komm zu mir!"
    Der Säbelzahntiger gehorchte -aber wie! Er kam wie ein Karnickel herangehoppelt, setzte sich vor dem Tibeter auf die Hinterbeine und wackelte mit den Ohren.
    Dalaimoc Rorvic merkte auch diesmal nichts. Er konzentrierte sich. Nach einer Weile bedeckte sich seine Stirn mit Schweiß, und die Augen drehten sich so, daß die Pupillen völlig verschwanden.
    Etwa eine Viertelstunde saß der Mutant so, dann drehte er seine Augäpfel wieder mit den Pupillen nach vorn und stöhnte.
    „So schwer kann das doch nicht sein", erklärte er.
    „Was?" fragte Gucky.
    Rorvic wischte sich mit dem Rük-ken der rechten Hand den Schweiß von Stirn und Glatze.
    „Das Tier wieder in mein Amulett zurückzuverwandeln", antwortete er. „Es war andersherum ganz leicht. Vor allem aber hat die Verwandlung verhindert, daß Captain Hainu wieder einmal mein Bhavacca Kr'ah vergaß."
    „Wie?" fragte ich entsetzt. „Sie haben Ihr Bhavacca Kr'ah in einen Säbelzahntiger verwandelt, Sir?"
    „Stell dich nicht so begriffsstutzig!" gab der Tibeter zurück.
    „Leider will sich das Tier nicht in mein Amulett zuruckverwandeln lassen. Ich begreife das nicht. Ohne mein Cha-vacca Kr'ah bin ich verloren. Ich spüre, wie eine Phase der körperlichen Destabilisierung naht."
    „Vielleicht wirkt Ihr Bhavacca Kr'ah auch in der Gestalt eines Säbelzahntigers, Sir", sagte ich kleinlaut und wider besseres Wissen.
    Gucky blickte mich vielsagend an.
    „Da haben wir die Bescherung", meinte er. „Du wirst dir bald etwas Brauchbares einfallen lassen müssen, Tatcher, sonst ist unsere Mission gefährdet."
    „Ja, lassen Sie sich schnell etwas einfallen!" warf Rorvic ein.
    Ich schloß die Augen.
    Im Grunde genommen war Rorvic selber schuld daran, daß er ohne sein Amulett auf Taatlon festsaß. Schließlich hätte er mir schon auf der SOL sagen können, daß er sein Bhavacca Kr'ah in einen Säbelzahntiger verwandelt hatte, dann hätte ich nach ihm gesucht, anstatt einen robotischen Ersatz anfertigen zu lassen.
    „Na, was sagen Sie nun, Sie Marstölpel?" fragte Rorvic ungehalten.
    „Mein Gott, Walter!" entfuhr es mir - aber ich wußte, daß das nicht die richtige Antwort auf die Herausforderung war, der ich mich ausgesetzt sah.
     
    ENDE
     

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