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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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entwickele ein Gerät, das seinem Träger erlaubt, Blickkontakt mit einem dieser Spider aufzunehmen, ohne ihn dabei jedoch direkt ansehen zu müssen. Soweit die Version für Laien, aber eine andere kann ich hier eh niemandem auftischen. Sie sind da keine Ausnahme, Herr Professor.«
    So langsam dämmerte es Zamorra tatsächlich. Selbst die Taucherbrillen ergaben plötzlich einen gewissen Sinn. Auf irgendeiner Basis musste man so ein Gerät schließlich aufbauen, beziehungsweise aufsetzen. Und auch in Zeiten der Mikro-Technologie gab es immer noch das leidige Problem des wo-sollen-wir-das-nur-unterbringen.
    Nur den Schweißerhelm hielt er für leicht übertrieben…
    ***
    Die Automatenkantine in der unterirdischen Anlage war vom Feinsten. Zumindest konnten Zamorra und Nicole sich nicht erinnern, in einer ähnlichen Einrichtung jemals einen so guten Kaffee bekommen zu haben. Der sah nicht nur wie Kaffee aus, der schmeckte auch tatsächlich danach.
    Hunger hatten beide nicht. Ganz im Gegensatz zu Artimus van Zant, vor dem ein übermäßig gefüllter Teller stand, auf dem Zamorra eigentlich nichts als Fleisch entdecken konnte. Keine Beilagen, kein Gemüse - erst recht kein Salat.
    »In einem ihrer ersten Leben waren Sie bestimmt ein-T-Rex, Doktor.« Nicole war sich ganz sicher.
    Van Zant lachte schallend auf. »Da könnten Sie wahrhaftig richtig liegen. Ich bin Fleisch-Fan, ich gestehe es. Kann es ja auch kaum verheimlichen. Aber zunächst einmal sollten wir doch alle Doktoren- und Professorentitel weglassen, okay? Ich heiße Artimus. Das reicht voll und ganz.«
    Zwischen Steaks und Schnitzelfleisch, Würsten und anderen undefinierbaren Fleischstücken berichtete van Zant vom Stand der Forschung in Sachen Sehhilfe. »Julie Skinner ist eine der größten Nörglerinnen der Welt, das dürfen Sie mir glauben, denn ich kenne sie seit vielen Jahren. Aber sie ist auf dem Gebiet der optischen Technologie einfach unschlagbar. Wenn sie über ihre Arbeit redet, verstehe ich keine fünf Prozent von dem, was sie mir da mitteilen will. Macht aber auch nichts. Ich denke, sie wird in kürzester Zeit ein Gerät entwickelt haben, dass unser Problem behebt.« Er sah nachdenklich auf seine Gabel, auf deren Zinken sich ein vor Fett triefendes Wurstende befand. »Man muss bei ihr nur darauf achten, dass sie keinen Blödsinn anstellt.«
    »In wie fern soll sie denn Blödsinn machen?« Nicole starrte fasziniert auf van Zants Schlachtfest, das sich jetzt langsam seinem Ende näherte, denn auch der vollste Teller des Jahrhunderts war irgendwann einmal leer gegessen.
    Der Physiker wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. »Julie ist eine Fanatikerin, wenn es um ihre Arbeit geht. Privatleben ist ihr weitestgehend fremd. Sie geht bei ihren Forschungen oft Risiken ein, die ich zumindest nicht gut heißen kann. Ihr versteht? Ich habe sie schon dreimal nach vermeidbaren Unfällen persönlich auf der Intensivstation eingeliefert.«
    Zamorra begann sich zu fragen, in welcher Beziehung van Zant und Julie Skinner zueinander standen.
    An van Zants rechtem Handgelenk ertönte ein Signalton, der von seinem Mini-Beeper ausgelöst wurde. Alle Mitarbeiter der Anlage trugen ein solches Armband, nur Zamorra und Nicole hatten sich bisher standhaft geweigert, sich ebenfalls mit diesen Dingern ausrüsten zu lassen. Zu viel Kontrolle mochten beide nicht, denn aus der Zentrale konnte man sie damit nicht nur rufen, sondern auch problemlos orten. Nichts für freiheitsliebende Menschen, die sich gerne einmal dort herum trieben, wo sie eigentlich nichts zu suchen hatten.
    Van Zant zog die Augenbrauen in die Höhe. »Unser Typ wird verlangt. Der Boss höchstpersönlich erwartet uns in dem Spider.« Er hielt Zamorra das Gerät hin. Auf dem kleinen Display konnte er Buchstaben erkennen. Das Gerät hatte also zusätzlich so etwas wie eine SMS-Funktion. Hübsche Spielerei, dachte Zamorra, aber nichts für ihn…
    ***
    Den »Rückwärtsmarsch« empfanden sie beinahe schon als Normalität. Doch nach wie vor fühlten sich Zamorra und Nicole dabei nicht wohl in ihrer Haut. Ein Stolpern, ein Hinfallen, ein instinktiver Blick beim Aufstehen auf das Schiff - das konnte schon ausreichen, um dem Wahnsinn zu verfallen.
    Robert Tendyke und alle leitenden Mitarbeiter am Projekt Spinnennetz erwarteten sie bereits mit Ungeduld.
    »Zamorra, wir sind am toten Punkt der Sackgasse angekommen.« Tendyke machte eine viel sagende Handbewegung. »Um keine Katastrophe beim Zerlegen des Spiders zu

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