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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Verwerfliches daran finden.
    Sie wurde zur besten Schülerin, die der Meister je gehabt hatte.
    Alwa Taraneh überprüfte ihr künstliches Auge und die wenigen Hilfsmittel, die sie zur Erde mitnehmen wollte.
    Viel war es nicht, denn sie selbst war die eigentliche Waffe.
    Der Weg zu Kores Raumhafen, zu ihrer Hornisse, war nicht weit. Kurz darauf startete eines der zahlreichen zylindrischen Beiboote, ohne dass bei der Startkontrolle irgendein Zielhafen angegeben worden wäre. Niemand fragte nach - niemand wollte das Ziel der Hornisse wissen, denn jeder wusste, wer die Pilotin war.
    ***
    Ted Ewigk trennte die telefonische Verbindung mit einer unwilligen Handbewegung.
    Tendyke Industries - ehrlich gesagt zog ihn nichts dorthin. Unverständig über sich selbst schüttelte er seinen Kopf. Was war nur mit ihm los? Warum kribbelte es in seinem Nacken, wenn der Name Tendyke ins Spiel kam? Robert hatte ihm nichts getan, sie kannten sich schon so lange, hatten mehr als einen gemeinsamen Kampf bestanden - und dennoch war da irgendetwas.
    Entschlossen wandte er sich zur Tür. Persönliche Antipathie durfte das gemeinsame Ziel des Zamorra-Teams nicht gefährden, erst recht nicht, wenn sie weder Hand noch Fuß hatte.
    Reiß dich am Riemen, Junge. Sie brauchen dich und deinen Machtkristall, also mach dich auf den Weg.
    Im Keller, direkt vor dem Dynastie-Arsenal, blühte die Kolonie der Regenbogenblumen. Von dort war es nur der berühmte eine Schritt zu Tendyke’s Home in Florida. Dort würde man ihn bereits erwarten und direkt zu den unterirdischen Anlagen von Tendyke Industries bringen. Alles in allem also keine Geschichte für jemanden, der sich ständig in dieser und anderen Welten herumtrieb.
    Wo war Carlotta nur wieder?
    Ted kam das eigentümliche Verhältnis in den Sinn, das er und seine Lebenspartnerin zurzeit pflegten. Hier hü, dort hott - irgendwie traf das die Sache genau. Carlottas Launen und ihre Art, mit ihrer Beziehung zu Ted umzugehen, waren - vorsichtig ausgedrückt - recht sprunghaft. Ted Ewigk verstand die Frau, die er so liebte, oft ganz einfach nicht mehr.
    Oder lag es vielleicht doch ausschließlich an ihm? Hatte er sich so verändert, dass die Menschen in seiner Umgebung nicht mehr mit ihm klar kamen? Manchmal war er davon überzeugt.
    Carlotta, Robert Tendyke…
    Vielleicht sollte Ted an sich arbeiten? Wie auch immer. Zumindest wollte er seinen USA-Trip nicht beginnen, ohne sich von Carlotta zu verabschieden.
    Er war gespannt, wie sie darauf reagierte. Es war vorgekommen, dass sie ihn von allem abhalten wollte, was auch nur annähernd nach Gefahr roch. Dann wiederum hatte sie sich gemeinsam mit ihm vorbehaltlos in die heftigsten Abenteuer gestürzt. Ted hatte aufgegeben, sie nach ihren Gründen zu fragen. Eine Antwort hatte er von der schwarzhaarigen Schönheit nie bekommen.
    Ted Ewigks Villa, der von ihm selbst so »getaufte« Palazzo Eternale, besaß unzählige Räume. Zu viele, wie er jetzt fand, denn es dauerte lange, bis er jeden Winkel nach Carlotta abgesucht hatte.
    Sie war nicht hier. Das war äußerst seltsam, denn auch wenn zwischen ihnen momentan nicht immer alles zum Besten stand, war es sicher nicht Carlottas Art, einfach zu verschwinden. Aber gut, damit musste er jetzt leben.
    Eilig schrieb er ihr ein paar Zeilen, die er so positionierte, dass Carlotta sie nicht übersehen konnte.
    Seltsam war allerdings, dass sie ihr Handy in der Villa hatte liegen lassen.
    Deutlicher konnte sie kaum vermitteln, dass sie ungestört und alleine sein wollte.
    Ted Ewigk stieg in den Keller hinab. Seine Gedanken an Carlotta nahmen langsam alarmierende Formen an. Er roch förmlich die sich anbahnende Veränderung, doch sie blieb nicht greifbar.
    Minuten später trat er aus der Regenbogenblumen-Kolonie in Florida.
    ***
    Bernhard Obervossbeck. Das war ein Name, mit dem man vielleicht in Deutschland klar kam, aber nicht in den-Vereinigten Staaten. Nicht in einem Land, in dem das Leben beinahe täglich schneller, hektischer und flüchtiger wurde. Die Zeit schien sich hier ständig selbst nach vorn zu peitschen, sich anzukurbeln, zu stets neuen Höchstleistungen zu treiben.
    Was dabei an Lebensqualität, an Menschlichkeit und Verständnis für anders Denkende auf der Strecke blieb, stand auf einem ganz anderen Blatt, das man gerne ignorierte, ganz einfach zerknüllte und in den nächsten Papierkorb warf. Nicht, dass dies in Deutschland so viel anders gewesen wäre, aber in Amerika war nach wie vor alles höher,

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