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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Woche jede Menge Waffen in die unterirdische Anlage schmuggeln. Wenn ihm das gelänge, wollte er die Leitung über Teile der Anlage. Ich bin darauf eingegangen, weil er mich neugierig gemacht hatte.« Tendyke grinste in Zamorras fragendes Gesicht. »Nach sieben Tagen bat er mich in einen der Räume hier, die als Lager benutzt werden. Mir sind beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Auf einem Tisch hatte er fein säuberlich zwei 45er, ein paar Handgranaten und als Krönung eine nette MPi aufgereiht. Ich habe mindestens so dumm aus der Wäsche geschaut, wie du es jetzt tust.«
    Zamorra konnte kaum glauben, was sein Freund ihm da berichtete. »Und wie…?«
    »Hat er mir nicht bis ins Detail verraten. Der Bursche ist ein begnadeter Elektronik-Freak, das zumindest hat er mir bewiesen. Und ich habe ihn natürlich sofort auf die Optimierung der Sicherheit angesetzt. Mehr noch. Er hat ein unglaubliches Verständnis für außerirdische Technologie. Es war ganz einfach logisch, dass ich ihn schließlich zum Leiter von Spinnennetz gemacht habe. Zamorra, der Bursche ist zwar ein unbequemer Vorgesetzter, doch er hat den Laden hier im Griff. Alle deine Fragen beantwortet?«
    Einige Meter vor ihnen befand sich ein riesiges geschlossenes Schott. Zamorra wusste, dass sich dahinter einer der drei Spider befand, deren direkter Anblick Menschen sofort in den Wahnsinn stürzte. »Alle Fragen nicht, Robert, aber für den Moment reicht es.«
    Der große Plasmabildschirm direkt neben dem Schott fesselte seine Aufmerksamkeit. In perfekter Bildqualität zeigte er das Raumschiff, das für sie alle ein einziges Fragezeichen darstellte.
    ***
    Viele Minuten schon ließ sie die Heißluftmassage über ihren nackten Körper tanzen - viel länger als sonst -, doch die Wirkung war heute gleich Null. Der belebende und entspannende Effekt wollte sich nicht einstellen. Zu intensiv und realitätsnah war Frost Lanzzar ihr erschienen. Nicht im Traum, wie es in unregelmäßigen Abständen der Fall war, sondern im Rauschzustand.
    Nazarena Nerukkar, die ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN, hatte sich am gestrigen Abend mit den feinsten und teuersten Drogen vollgepumpt, die man in Kore, der goldenen Stadt, überhaupt bekommen konnte. Es war nach langer Zeit ihr erster Kontakt zu diesen Drogen gewesen. Es würde auch auf weiteres der letzte bleiben, wenn nicht sogar für immer, denn das Zeug hatte ihr eine grässliche Nacht bereitet.
    Sie hatte kein Auge zugetan, war von heftigen Schweißausbrüchen und Schüttelfrost geplagt worden. Ein Versuch der Selbstheilung mittels ihres Dhyarras der 13. Ordnung, dem Machtkristall, war kläglich gescheitert, weil Nazarena nicht in der Lage war, sich auch nur ansatzweise zu konzentrieren. Und ohne diese Konzentration, gepaart mit großer Vorstellungskraft und Willensstärke, funktionierte der Stein eben nicht wie gewünscht.
    Und dann irgendwann gegen Morgen hatte Frost Lanzzar vor ihrem Bett gestanden, der Alpha, den sie im Kampf um die Macht in der DYNASTIE besiegt hatte. Natürlich war er tot, aufgelöst in seine Atome - wie der Planet, die Basisstation der Meeghs und alles, was im Machtbereich seines Dhyarras gelegen hatte, als er ihn in seinem Wahnsinn mit allen Konsequenzen als zerstörerischste aller Kräfte eingesetzt hatte. Nie würde Nazarena Nerukkar diese Minuten vergessen, in denen sie sich mittels ihres Machtkristalls in Lanzzars Bewusstsein eingeklinkt hatte. Nur mit Mühe war sie entkommen, als sein Wahnsinn auf sie Übergriff.
    Stumm und unbeweglich hatte Frost vor ihrem Bett gestanden und sie mit seinen irrsinnigen Augen angestarrt. Es kam ihr vor, als hätte die Erscheinung Stunden gedauert. Doch als der erste Strahl der aufgehenden Sonne goldenes Licht in den Raum fallen ließ, war die Vision vorbei.
    Die Wirkung der Drogen insgesamt ließ jedoch nur sehr langsam nach. Nazarena Nerukkar verfluchte das Zeug und ihren Leichtsinn. Oder war es das gewesen, was sie sich nur ungern eingestehen wollte: die Einsamkeit?
    Nachdem es ihr letzter Liebhaber, Tyr Longo, beinahe geschafft hätte, sie zu töten, hatte die ERHABENE keinen Mann mehr in ihre Gemächer gelassen. Sie sah in jedem Mann und jeder Frau einen möglichen Mörder, ausgesandt von ihren Feinden innerhalb der DYNASTIE. Und von denen gab es eine ganze Menge.
    Die Flügelkämpfe nahmen wieder konkretere Formen an, nachdem sie kurzfristig abgeebbt waren, als Nazarena Nerukkar sich zur ERHABENEN ausgerufen hatte. Nun formierten sich die gemäßigten unter

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