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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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schien von jedem Bartwuchs befreit zu sein, und er hatte viel Gesicht, denn es reichte weit hinauf bis zum Scheitelpunkt seines Kopfes. Erst dort schienen sich seine Haare zum Wachstum entschließen zu können, denn sie fielen, gefasst in einen kirnst voll geflochtenen Zopf, hinab bis kurz über seine Hüften. Van Zants Augen waren dunkelbraun und schienen ständig alles und jeden zu beobachten. Er trug einen weißen Kittel, doch darunter lugten ziemlich verwaschene und löchrige Jeans hervor. An den Füßen trug er die in diesen Breitengraden nicht unüblichen Cowboystiefel, die ja auch Robert bevorzugte. Das genaue Alter des Mannes einzuschätzen, war nahezu unmöglich, aber Zamorra tippte auf Mitte bis Ende vierzig.
    Alles in allem wäre der Doktor die Idealbesetzung für einen Pistolero in einem der Italo-Western der unteren Kategorie gewesen. Allerdings hätte man ihm einen ordentlichen Schnauzbart anpappen müssen. Zamorra hätte jede Wette abgeschlossen, dass Artimus van Zants Gürtel von einer kunstvollen riesigen Silberschnalle gehalten wurde. Der Doktor war ganz und gar Südstaatler. Anders konnte es überhaupt nicht sein.
    Völlig selbstverständlich übernahm van Zant für die nächste Stunde die Leitung der Gesprächsrunde, informierte sich über den Stand der Dinge in der unterirdischen Anlage, nahm Meldungen entgegen und gab Anweisungen. Tendyke ließ es geschehen, was Zamorra einigermaßen verwunderte. Schließlich wurden die Abteilungsleiter von van Zant wieder an ihre Arbeit geschickt.
    Der Doktor wandte sich an-Tendykes Gäste. »Ich weiß ihre Befürchtungen natürlich sehr gut einzuordnen, lieber Professor. Am besten wäre es wohl, wenn Sie und Ihre reizende Lady sich vor Ort den Stand der Dinge ansehen. Folgen Sie mir einfach unauffällig.« Ohne eine Antwort abzuwarten erhob sich der schwere Mann und steuerte in Richtung Tür.
    Zamorra sah Robert fragend an, doch der zuckte nur verzweifelnd lächelnd die Schultern.
    Kurz darauf waren die vier Personen auf dem Weg zum Verm ächtnis der Meeghs - den drei Spider-Raumem, die in der festungsgleichen unterirdischen Anlage von Tendyke Industries auf ihre Erforschung warteten.
    ***
    Um die zahlreichen Sicherheitsprogramme auf dem Weg in die Anlage zu absolvieren, musste man geduldig sein und die Nerven bewahren. Selbst dann, wenn man den Eindruck hatte, nun zum x-ten Mal gescannt und durchleuchtet zu werden. Vor allem sollte man Zeit mitbringen.
    Zamorra hatte nie auf die Uhr gesehen, wenn er diese nervige Prozedur über sich ergehen ließ, doch sicherlich war es weit mehr als eine Stunde, die man untätig und den Computern ausgeliefert verbrachte, ehe sich dann endlich das entscheidende Schott öffnete.
    Es war jedes Mal beeindruckend zu sehen, was Tendyke Industries hier tief unter der Erdoberfläche gebaut hatte. Das übertraf locker alles, was man in einschlägigen Agenten-Filmen à la Hollywood vorgesetzt bekam. Zudem kam es dem Professor der Parapsychologie bei jedem Besuch vor, als hätte sich hier etwas verändert. Wahrscheinlich war dieser Fuchsbau nie wirklich fertig und bautechnisch abgeschlossen.
    Doktor van Zant hatte Nicole seit einer halben Stunde in ein Gespräch verwickelt. Nicole Duval schien Spaß daran zu finden, denn der Doktor war auf seine Art ein witziger Gesprächspartner. Außerdem konnte Zamorra so die Gelegenheit nutzen und Robert einige Fragen zu stellen, die ihm auf der Seele brannten. Absichtlich ließ er sich so weit zurückfallen, bis sie außer der Hörweite von van Zant und Nicole war.
    »Sag mal, Robert…«
    Weiter kam Zamorra nicht, denn Tendyke hob abwehrend die Hände.
    »Ich weiß schon, was du mich fragen willst.« Rob wies auf die unübersehbare Gestalt von Artimus van Zant. »Vor vier Jahren hat er sich bei Tendyke Industries als Physiker beworben. Er ist übrigens eine anerkannte Kapazität auf seinem Gebiet und hat auch bei uns ausgezeichnete Ergebnisse abgeliefert. Das hätte es dann eigentlich sein können - sicherer Job bis zum Rentenalter. Aber vor etwa 15 Monaten bat er um ein Gespräch mit mir. Er sagte mir auf den Kopf zu, dass die Sicherheitsanlagen von Tendyke Industries nichts weiter als ›Babyshit‹ wären.« Tendyke lachte, als er Zamorras verblüfftes Gesicht sah. Die Sicherheit wurde wohl nirgendwo auf der Welt größer geschrieben, als in Tendykes Konzern.
    »Du hast ihn nicht rausgeworfen, Rob?«
    »Hatte ich eigentlich vor, aber er schlug mir ein Geschäft vor. Er würde binnen einer

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