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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schreck überwunden haben, werden sie uns folgen. Wir lassen sie hinter uns herlaufen, dann warten wir eine günstige Gelegenheit ab, um zum Schiff zurückrennen zu können."
    „Sie kommen schon!" mahnte Perlat.
    Tolot sah zurück zu den beiden Schiffen.
    Drohend schwangen die Männer und Frauen ihre Waffen, als sie sich in Bewegung setzten, um den Halutern zu folgen. Einige blieben bei den Schiffen zurück.
    „Wir könnten sie abschießen", knurrte Perlat wütend.
    „Nein, das dürfen wir nicht! Sie müssen verzweifelt sein, sonst hätten sie anders reagiert. Und die Streuung der Narkosestrahlung reicht bei der Menge nicht aus. Dort drüben, die Lücke im Wall! Die nehmen wir!"
    Sie sprangen auf und waren Sekunden später in dem uralten Bauwerk verschwunden, das einen ganzen Planeten umspannte.
    Die Grenze, die eine Welt umschloß"..!
    Zum Glück war der Gang, den sie bald fanden, breit und hoch, so daß sie schnell vorankamen. Perlat hatte die Lampe eingeschaltet.
    Tolot sicherte den Rückzug, aber die Verfolger waren weit zurückgeblieben. Ihr Geschrei war jedoch noch immer zu hören.
    Da es viele Abzweigungen gab, war zu hoffen, daß sie die Spur bald verloren.
    Von Wohnlichkeit bemerkten die Haluter nichts. Wenn die Terraner hier im Innern des Walls hausten, mußte das an einer anderen Stelle der Fall sein. Es gab nur Gänge und gelegentliche Kammern, die völlig leer waren. Die Temperatur war für Menschen erträglich, wenn die Luft auch ein wenig nach Schwefel stank.
    „Vulkangeruch", meinte Perlat nicht gerade erfreut."Wir nehmen die nächste Abzweigung nach links, denn wir müssen wieder ins Freie. Wir können schließlich nicht um den ganzen Planeten herumlaufen."
    Sie gingen langsamer, als der Gestank fast unerträglich wurde.
    Und dann standen sie vor einem fast runden Schacht, der in die Tiefe führte. Unten brodelte es, als reiche der Schacht bis ins Planeteninnere und bis zur Magmaschicht.
    Der Gang war unpassierbar.
     
    2.
     
    „Sieht nicht so aus, als habe man es eingeplant", bemerkte Perlat nach der ersten Enttäuschung. „Es muß von selbst entstanden sein."
    „Das ist mir im Augenblick ziemlich egal. Ich möchte wissen, wie wir weiterkommen."
    Sie berieten und kamen zu dem Ergebnis, daß es sinnlos sei, den Versuch zu unternehmen, den schmalen Grat an der Wand entlangzuklettern. Wenn sie in die Tiefe stürzten, waren sie endgültig verloren. Dann war es immer noch besser, sich die Terraner vom Leib zu halten, die es aus unerfindlichen Gründen auf sie abgesehen hatten.
    Wieder folgten sie dann dem Hauptgang in - wie sie hofften -nördlicher Richtung. Das brachte"sie zwar weiter weg von ihrem Schiff, aber einmal im Freien spielte die Entfernung keine so große Rolle mehr. Sie konnten in der Stunde 120 Kilometer zurücklegen, wenn das Gelände nicht zu unwegsam war.
    Von ihren Verfolgern hörten sie nichts mehr. Vielleicht hatten sie die Suche nach ihnen bereits aufgegeben.
    Ein Seitengang nach rechts führte in einen runden Saal, in den durch einen Luftschacht, der schräg in die Wand führte, Licht fiel.
    Sie befanden sich somit bereits auf der Ostseite des Walls. Das Schiff war auf der Westseite gelandet.
    „Wir ruhen uns aus", schlug Tolot vor, den die Wanderung angestrengt hatte.
    Perlat nickte.
    „Man merkt, daß du alt wirst, mein Freund. Setzen wir uns."
    Haluter konnten bis zu dreitausend Terrajahre alt werden. Tolot hatte etwa zweieinhalb davon bereits hinter sich, vielleicht auch etwas mehr. Es wurde wirklich Zeit, daß er sich einen Zellaktivator beschaffte.
    Er zog das Logbuch der DREAD-FUL aus der Tasche.
    „Wir sollten die Gelegenheit benutzen, ein wenig hineinzuhören, vielleicht erfahren wir dann etwas, das uns weiterhilft."
    „Einverstanden", erwiderte Perlat, der sich lang ausgestreckt hatte. Sein Kopf lehnte an der harten Wand. „Mal sehen, was die hier wollten."
    In dieser Hinsicht hatte Tolot bereits eine vage Vermutung, denn er hatte viel von der alten Tipa Riordan gehört. Ihr war so ziemlich alles zuzutrauen"..
    Mit einem Druck ließ Tolot den Speicher ein Stück zurückfahren und tippte dann auf Wiedergabe.
    Obwohl er niemals an Zufälle glauben wollte, hatte er wieder einmal Glück.
    Es war Tipa Riordons Stimme, die in dem uralten Gemäuer kaum zur Geltung kam. Sie klang dumpf und hohl, blieb aber verständlich.
     
    *
     
    Bordzeit: 12. Oktober 3480.
    Der Verband der Überschweren hat uns nicht mehr einholen können, aber wir konnten zwei ihrer Schiffe

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