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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Vorgängen in der Milchstraße zu unterrichten und es um Unterstützung zu bitten. Er konnte nicht ahnen, daß Icho Tolot ganz andere Pläne hatte, und zwar Pläne sehr privater Natur.
    Auch Perlat konnte das nicht ahnen.
    Er zuckte erschrocken zusammen, als hinter ihm Tolot sagte: „Was zerbrichst du dir eigentlich deinen Kopf, Lraton?
    Du tust nichts, was verboten wäre. Dieses Schiff wurde dir von unserem Volk für eine diplomatische Mission zur Verfügung gestellt, und jetzt hast du Pause. Du kannst tun und lassen, was du willst. Und ich habe dich um einen Gefallen gebeten. Das ist alles."
    Perlat wußte natürlich, daß Tolot recht hatte. Sein Volk war schon lange mit den Terranern verbündet, und Icho Tolot galt als guter Freund Perry Rhodans und damit auch der Terraner. Ihm einen Wunsch abzuschlagen, wäre einer halben Blasphemie gleichgekommen.
    Trotzdem...
    „Man will schließlich wissen, wohin die Reise geht, Icho."
    „Ziemlich weit, mein Freund, aber wiederum nicht so weit, daß du dir Sorgen machen müßtest. Um ehrlich zu sein: Das eigentliche Ziel kenne ich selbst nicht. Es ist der Planet eines unbekannten Sonnensystems. Weißt du, wo Sol steht?"
    „Die Sonne von Terra?"
    „Ganz richtig."
    „Ja, ich kenne die Postion, aber sie hat nun keine Gültigkeit mehr. Die Erde ist aus unserer Galaxis verschwunden."
    „Stimmt, Lraton. Aber die Position stimmt noch immer, wenn man sich danach richten will. Nun, unser Ziel befindet sich - nach den Daten der Terraner berechnet - etwa 39.222 Lichtjahre von Sol entfernt."
    „Das ist fast im Zentrum der Galaxis!"
    „Richtig."
    „Und was willst du dort?"
    Icho Tolot, der bisher gestanden hatte, setzte sich in einen der Sessel, die leicht fünf Terranern Platz geboten hätten. Schließlich war ein Haluter im Durchschnitt 3.50 Meter groß und in den Schultern 2.50 Meter breit.
    „Das ist eine lange Geschichte, Lraton."
    Perlat deutete auf den Bildschirm, auf dem Tausende von Sternen ihr Licht verstrahlten.
    „Wir haben Zeit, Icho. Und ich höre gern zu."
    „Bist du nicht müde? Du sitzt schon lange genug hinter den Kontrollen."
    „Gerade vierundzwanzig Stunden, mein Freund. Auf eine mehr oder weniger soll es nun auch nicht mehr ankommen. Der Antrieb muß geschont werden. Vor morgen werden wir nicht wieder in den Linearraum eintauchen. Fang also an".."
     
    *
     
    Tolot streckte seine beiden Säulenbeine weit von sich.
    „Na schön, dann wollen wir beim Anfang beginnen. Als die Erde durch eine Fehltransition zwischen den beiden fremden Galaxien rematerialisierte und Perry Rhodan die SOL bauen ließ, um die Milchstraße wiederzufinden, trieb ich mich ein wenig auf dem Heimatplaneten der Terraner herum. Ich hatte sozusagen Urlaub.
    Ich wußte, daß wir in einigen Monaten starten würden und genoß die freie Zeit. Ich hätte auch nichts anderes tun können, denn wir wußten nicht, wo wir waren. Zwei fremde Galaxien, die auseinandertrieben. Dazwischen war der kosmische Mahlstrom, der uns mit sich zu reißen drohte.
    Ich fühlte, daß ich alt wurde, aber wer hätte mir die Unsterblichkeit geben können? Es gab keinen freien Zellaktivator mehr. Aber ich wußte -wie alle anderen auch -, daß noch vier von ihnen existieren mußten, irgendwo in unserer Galaxis, von ES verstreut.
    Es war schon immer mein Wunsch gewesen, einen solchen Zellaktivator zu besitzen, aber selbst Rhodan hätte mir keinen geben können. Nicht, ohne einen anderen Träger zum Tode zu verurteilen..
    Ich muß zugeben, bei meinen Wanderungen über Terra nicht mehr an den Zellaktivator gedacht zu haben, als etwas Merkwürdiges geschah. Du kannst es Zufall nennen, ich nenne es Bestimmung.
    Ich befand mich auf dem Kontinent, den sie Amerika nennen. Auf dem Nordteil, um genau zu sein. Sehr industrialisiert, aber zum Glück mit vielen Regionen ursprünglicher Wildnis. Jedenfalls sah ich mich um und entdeckte Plätze, die mich an unsere eigene Heimat erinnerten.
    Eines Tages mietete ich ein Boot und fuhr damit einen großen Strom hinauf, mitten hinein in eine zauberhafte, naturbelassene Landschaft. Ich traf kaum Menschen an, worüber ich sehr froh war, denn immer wieder erschraken sie bei meinem Anblick, obwohl Haluter auf ihrer Welt nicht gerade selten sind.
    Dann aber geriet ich in Schwierigkeiten.
    Du kennst unser Volk und unsere Gewohnheiten, und so darf es dich nicht wundern, daß ich mir ein in technischer Hinsicht primitives Boot gemietet hatte. Für unsere Verhältnisse war es auch relativ

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