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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollen wir uns lieber nicht verlassen. Gehen wir."
    Auf ein Kodewort hin schaltete sich der energetische Schutzschirm ein, der das Schiff vor jedem Eindringling bewahrte.
    Es war nun genauso sicher, als umkreise es den Planeten in großer Höhe.
    Sie gingen nach Süden, in Richtung des Wracks. Links lag der dreihundert Meter hohe Wall. An vielen Stellen war er abgebröckelt und wirkte zerfallen.
    Der Kamm hingegen war fast gradlinig und hob sich gegen die auf der anderen Seite liegende Nachthälfte deutlich ab.
    Die Landschaft selbst wirkte tot und steril. Es gab keine Vegetation. Geröll bedeckte den felsigen Boden, auf dem nichts wachsen konnte. Manchmal vernahmen die empfindlichen Ohren der Haluter ein fernes Grollen, so als sei irgendwo ein Vulkan tätig.
    Aber wenn schon, dann war es ein unterirdischer Vulkan.
    Sie näherten sich dem Wrack. Gelegenheiten, in es einzudringen, gab es mehr als genug. Sie brauchten keine Luke zu benutzen. Überall waren breite Risse, die selbst Halutern Platz genug boten.
    Vorsichtig stiegen sie ein, nachdem sie einen Teil der geborstenen Hülle inspiziert hatten. Die Zerstörungen stammten einwandfrei von dem starken Aufprall. Kampfspuren waren keine zu entdecken.
    Im Innern des Schiffes herrschte tödliche Stille. Mühsam nur arbeiteten sich die beiden Haluter durch die Trümmer vor. Sie fanden keine Leichen, wohl aber leere Stellen, an denen früher Instrumente und andere Einrichtungsgegenstände gewesen sein mußten. Das ließ darauf schließen, daß es Überlebende gegeben hatte, die noch fähig gewesen waren, lebensnotwendige Dinge aus dem Schiff abzumontieren und mitzunehmen.
    Hatten sie sich in den geheimnisvollen Wall zurückgezogen, um dort den Rest ihres Daseins als Schiffbrüchige zu verbringen?
    Die Lifte funktionierten nicht mehr. Die beiden Haluter mußten sich vierhundert Meter hocharbeiten, um in die Kommandozentrale zu gelangen, in der sie brauchbare Hinweise zu finden hofften.
    Auch hier sah es aus wie nach einer Plünderung. Von den ursprünglichen Kontroll anlagen existierte so gut wie nichts mehr.
    Manche Geräte waren einfach aus den Verkleidungen herausgerissen worden, so als hätte man sie in aller Hast in Sicherheit bringen wollen. Allerdings fehlten auch die dazugehörigen Leitungen.
    Tolot lehnte sich gegen einen Wandschrank.
    „Sie haben alles mitgenommen, was sie brauchen konnten.
    Sie wußten, daß sie diesen Planeten nie mehr verlassen würden, denn es war wohl kaum damit zu rechnen, daß man sie jemals zu Lebzeiten finden würde. Ich möchte wissen, wann das geschah, und ob ein Zusammenhang mit der Behauptung der NEI-Leute besteht, auf Wardall lebten nur schwachsinnige Terraner."
    „Die Nachkommen...?" meinte Perlat, ohne sich seiner Sache sicher zu sein.
    „Das halte ich für wahrscheinlich.
    Denn von der eigentlichen Besatzung kann niemand mehr leben.
    Also - suchen wir weiter".."
    Es war Tolot, der wenig später in der ausgeräumten Funkzentrale das Logbuch entdeckte. Wenn alles mit rechten Dingen zugegangen war, mußten die Aufzeichnungen des Fluges darin gespeichert sein.
    Als er in der Zentrale wieder mit Perlat zusammenstieß, zog er das Logbuch hervor.
    „Du wirst dich wundern, mein Freund, wenn du den Namen des Schiffes erfährst, obwohl ich nicht weiß, ob du ihn schon jemals gehört hast."
    „Na, wie lautet er denn?"
    „Dieses Wrack ist die DREAD-FUL!"
    Perlat sah ihn erwartungsvoll an.
    „Na und?"
    Tolot sah ein, daß er zu einer längeren Erklärung ausholen mußte.
    „Die DREADFUL war das Schiff einer"alten Frau. Ihr Name war - oder ist - Tipa Riordan. Sie trägt einen Zellaktivator, also muß ich annehmen, daß sie noch lebt, wenn sie bei der Katastrophe nicht getötet wurde. Ein Zellaktivator schützt bekanntlich nur vor dem natürlichen Alterungsprozeß, nicht vor einem gewaltsamen Tod.
    Sie war unter der Bezeichnung „Piratin" bekannt, obwohl sie das eigentlich nie war. Ihr Schiff hatte eine Besatzung von 1200 Männer und Frauen. Terraner, die sich selbständig gemacht hatten und nichts mit dem Solaren Imperium zu tun haben wollten. Um Tipa ranken sich viele Geschichten." Er deutete gegen die verwüstete Wandung der Zentrale. „Und ausgerechnet hier, auf diesem verrückten Planeten, hat sie ihr Schicksal ereilt. Eigentlich merkwürdig! Was suchte sie auf einer Welt, auf der ein Zellaktivator liegen soll...?"
    „Vielleicht wollte sie einen zweiten."
    „Vielleicht, aber es klingt absurd. Warum sollte sie einem ihrer

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