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0766 - Der Herr der Welt

Titel: 0766 - Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umgebung der Kabine. Unweit von ihm lag Bluff Pollard reglos auf dem Boden, mit dem Gesicht nach unten. Und die Umrisse der massigen Gestalt, die sich hinter dem Jungen abzeichnete ... das mußte wohl Baldwin Tingmer sein.
    Augustus war nirgendwo zu sehen.
    Hinter sich hörte Walik ein nervöses Kichern. Er wollte sich umwenden, aber es gelang ihm nicht.
    „Gib dir keine Mühe, mein Freund", hörte er Chara Shamanovos Stimme. „Du schaffst es vorläufig noch nicht.
    Später wird es dir gelingen. Aber solange du unter der Einwirkung der Droge stehst, wirst du dich nie schnell genug bewegen können, um mir gefährlich zu werden. Und vergiß nicht: Selbst wenn du mir gefährlich werden könntest ... töten darfst du mich auf keinen Fall.
    Denn nur ich habe das Gegengift, das du brauchst, um zu überleben."
    Walik ließ sich wieder auf den Rücken sinken.
    „Was hast du vor, du Narr?" fragte er mühsam.
    „Ich bereite mich auf den Besuch der Überirdischen vor!"
    „Die Überirdischen... wer ist das?"
    „Ich weiß es nicht. Ich sah ihr Fahrzeug, vor wenigen Tagen, wie es sich gewaltig und gefahrdrohend über den Himmel bewegte ..."
    „Also selbst darüber hast du uns belogen!"
    „Wenn der Herrscher der Erde gewisse Kenntnisse für sich behält, dann kann man das nicht eine Lüge nennen."
    „Gut... also weiter. Du bereitest dich auf den Besuch der Überirdischen vor. Wie geschieht das?"
    „Ich brauche Geräte und Waffen. Ich muß meine Station neu aufbauen. Ich muß den Eindruck der Autorität vermitteln, wenn die Überirdischen landen."
    „Das müssen schon hirnverbrannte Überirdische sein, die an dir auch nur eine Spur von Autorität erkennen können!" spottete Walik, obwohl ihm nach Spott wenig zumute war.
    „Lästere, Mensch!" stieß Shamanovo mit schriller Stimme hervor. „Lästere immerhin. In sieben Tagen wirst du anfangen zu jammern und um Gnade zu flehen ... wenn nicht schon früher."
    „Was tun wir in diesen sieben Tagen?" fragte Walik, sich zur Ruhe zwingend.
    „Wir fahren nach Palatka."
    Der Name echote in Walik Kauks Bewußtsein. Palatka - das war eine der Hauptschaltstationen des Rechner- und Kontrollnetzes der Erde. Palatka lag in der Nähe von Magadan, einer alten Hafenstadt an der Nordküste des Ochotskischen Meeres. In Palatka würde Shamanovo sich in der Tat mit allem versehen können, was er brauchte, um Autorität zu beweisen.
    „Wie kommst du dorthin?" fragte er.
    „Diese Frage zeugt nicht von Intelligenz", belehrte ihn der „Herr der Erde". „Ihr werdet mich lehren, das Fahrzeug zu bedienen."
    „Du hast uns tatsächlich eine tödliche Dosis Gift injiziert?"
    „Ich habe."
    „Und du führst das Gegengift bei dir?"
    „Ich habe es außerhalb meines Labors sicher aufbewahrt und werde es holen, bevor wir aufbrechen."
    „Du wirst uns das Gegengift geben, wenn wir nach Palatka kommen?"
    „Ja."
    „Warum sind Tingmer und Pollard noch bewußtlos?"
    „Sie sind weniger widerstandsfähig als du. Sie werden bald zu sich kommen."
    „Wo ist Augustus?"
    „Wer...?!"
    „Der Roboter."
    Chara Shamanovo kicherte.
    „Das Blechgeschöpf? Ich weiß es nicht. Ich wollte ihn rufen, damit er mir hilft, euch an Bord zu bringen. Er gehorcht jedem, der auf ihn einredet, weißt du? Aber er war nicht mehr da. Seine Spuren führen westwärts durch den Schnee, aber ich hatte keine Zeit, ihm nachzulaufen."
    Da wußte Walik Kauk plötzlich, daß es noch Hoffnung gab.
    Auf das Versprechen des Irren konnte er sich nicht verlassen.
    Wer mochte wissen, wie er sich die Sache überlegt haben würde, wenn sie nach Palatka gelangten. Augustus dagegen ... das war etwas, worauf man bauen konnte. Daß der Ka-Zwo sich in Sicherheit gebracht hatte, bewies, daß er die Gefährlichkeit der Situation verstand. Er war zwar unbewaffnet, aber er verfügte über unmenschliche Kräfte, und vor allen Dingen war er reaktionsschnell.
    Walik nahm sich vor, den verrückten Biophysiker im Gebrauch des Hovercraft so langsam wie möglich zu instruieren. Je länger sie hierblieben, desto mehr Möglichkeit hatte Augustus, sich um das Wohl seiner Herren zu kümmern. Natürlich durfte er Shamanovo nicht töten. Der geisteskranke Wissenschaftler mußte überleben, weil nur er wußte, wie das Gegengift zu applizieren war.
    Walik empfand Zuversicht. Er trug eine tödliche Dosis Gift in sich, die ihm binnen einer Woche den Garaus machen würde.
    Aber daran dachte er nicht. Er dachte an heute oder morgen, wenn Augustus plötzlich aus dem

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