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0766 - Teuflisches Intrigenspiel

0766 - Teuflisches Intrigenspiel

Titel: 0766 - Teuflisches Intrigenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
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übermenschlichen Fähigkeiten halfen ihm, sich in dem Stadtautobahnen-Gewirr zurechtzufinden. Schon bald hatte er die Adresse in Westlake erreicht.
    Calderone fuhr auf den kleinen Parkplatz und betrat ein bescheidenes Flachdachgebäude aus den Sechzigern. Dort wurde er von einer bunt gemischten Gruppe von Menschen erwartet.
    Keiner von ihnen ahnte, was für ein abgrundtief böses Wesen sie freundlich in ihrer Mitte begrüßten.
    Ein junger Mann stand auf und legte seine Hand auf die Schulter des Erzdämons. »Freunde, das ist Rico Calderone. Er wird unsere Umweltschutzorganisation mit einer bedeutenden Geldspende unterstützen.«
    Calderone lächelte. Aber seine Mörderaugen lachten nicht mit.
    ***
    In Hollywood sahen sogar die Polizisten gut aus. Jedenfalls traf diese Beobachtung auf Lieutenant Miles Archer zu. Der zivile Cop von der Homicide Squad trug einen Maßanzug, ein schneeweißes Hemd und eine goldene Krawattennadel. Sein Gesicht war tiefbraun, jedenfalls bevor er das Badezimmer in Zamorras Suite betrat. Danach hatte seine Gesichtsfarbe eine grünliche Färbung angenommen.
    »Einen Drink, Lieutenant?«
    Zamorra stand hinter der kleinen Marmorbar, die ebenfalls zu seiner Suite gehörte. Er selbst und Nicole hielten sich allerdings an Tonic Water. Sie brauchten keine Stärkung, da sie in ihren Leben schon genügend Ghouls gesehen hatten. Lebende und tote. Falls man bei Ghouls überhaupt von Leben sprechen konnte…
    »Nein, danke.« Archer lockerte die Krawatte und öffnete seinen obersten Hemdknopf. »Beachtlich, was es für Scheußlichkeiten gibt! Gegen den ist ja eine Wässerleiche richtig hübsch… Haben Sie eine Ahnung, wie dieser… dieser Körper in Ihren Whirlpool gelangt ist?«
    »Wir sind gerade erst angereist«, sagte Zamorra wahrheitsgemäß.
    »Was machen Sie in L.A.? Urlaub?«
    Der Cop hatte sein ledergebundenes Notizbuch gezückt.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich halte an der University of California einen Fachvortrag.«
    »Demnach sind Sie Wissenschaftler?«
    Zamorra überreichte Archer wortlos seine Visitenkarte.
    »Parapsychologe, sieh an. Haben Sie eine Erklärung für dieses… Ding im Whirlpool?«
    »Noch nicht.« Zamorra griff zu seinem Amulett, das er wie immer an einer Kette um den Hals trug. Merlins Stern hatte bereits leichte dämonische Aktivität im Badezimmer nachgewiesen, indem er sich erwärmt hatte. Aber für eine genauere Untersuchung hatte die Zeit noch nicht gereicht.
    »Noch nicht?«, wiederholte Archer. »Wie meinen Sie das?«
    »Sind Ihre Leute bald fertig?«, fragte Zamorra zurück und deutete auf das Spurensicherungsteam, das noch mit den Ghoul-Überresten beschäftigt war.
    Wie auf Stichwort erschienen in diesem Moment zwei Männer in grauen Overalls. Sie waren außerdem mit Plastikhandschuhen und Mundschutz versehen. Das Duo hievte den Ghoul in den Leichtmetall-Sarg, den sie dabei hatten. Dann wurde der Deckel luftdicht aufgesetzt und die Männer marschierten wieder ab.
    Falls der Anblick der verwesenden Leiche sie irritiert hatte, merkte man es ihnen nicht an.
    »Wir haben so weit alles, Lieutenant«, sagte einer der Spezialisten von der Scientific Research Division. »Die Ergebnisse der Laborauswertung kriegen Sie so schnell wie möglich.«
    »Also noch diesen Monat?«
    »Wir tun, was wir können.«
    Wenig später waren Zamorra und Nicole allein im Badezimmer. Abgesehen von dem Lieutenant, der sie mit unverhohlener Neugier anstarrte.
    Das war auch kein Wunder. Für einen Uneingeweihten wie Miles Archer musste Zamorras Verhalten seltsam wirken. Der Dämonenjäger kniete sich unmittelbar neben den Whirlpool. Er nahm das Amulett in beide Hände. Und dann begann er sich damit in eine Halbtrance zu versetzen.
    »Was soll das werden?«
    »Bitte Ruhe, Lieutenant.« Nicole Duval legte den Zeigefinger an ihre Lippen. »Sie werden schon sehen.«
    Zamorra nutzte die Zeitschau- Funktion seines Amuletts. Es war möglich, maximal die letzten 24 Stunden in der unmittelbaren Umgebung von Merlins Stern anzusehen. Dadurch konnte der Dämonenjäger in diesem Fall herausfinden, wie der Ghoul in den Whirlpool gelangt war. Zamorra konnte sich nicht vorstellen, dass die Bestie schon länger dort gelegen hatte. Das Bad wurde zweifellos regelmäßig gereinigt.
    Zamorra konzentrierte sich. Die Aktivierung der Zeitschau war ein anstrengender Vorgang. Aber seine Mühe wurde in diesem Fall belohnt.
    Wie auf einem Mini-Bildschirm erschien eine Ansicht des Badezimmers in der Mitte des

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