Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
Vom Netzwerk:
dringen.
    Deutlich stand ihm die Reise zur neu entdeckten Meegh-Basis im Weltraum vor Augen, auf der Carlotta sie unbedingt hatte begleiten wollen. Der fremde Planet war inzwischen zerstört worden, aber Zamorra hatte unter großen Verlusten drei Meegh-Spider sichergestellt und in die T.I.-Zentrale nach El Paso geschafft, wo sie jetzt von Technikern der Tendyke Industries untersucht wurden. Carlotta hatte ihr Leben riskiert, aber gleichzeitig alles getan, um Ted vor der kleinsten Bedrohung zu beschützen.
    Er verstand sie einfach nicht mehr.
    Und dann, eines Tages, war sie verschwunden.
    Einfach so. Niemand wusste, wo sie war, niemand wusste, auf welche Weise sie sich abgesetzt hatte. Alles was Ted blieb, war ein kurzer Abschiedsbrief, in dem sie ihn bat, nicht nach ihr zu suchen.
    Er hätte ihr jede andere Bitte erfüllen können - aber diese nicht!
    Wie stellte Carlotta sich das vor? Sollte er die Hände in den Schoß legen und sich mit seinem Schicksal abfinden, ohne eine Antwort auf all seine Fragen zu bekommen, ohne zu wissen, wohin sie sich überhaupt abgesetzt hatte?
    Je länger er darüber nachdachte, desto unwirklicher kam ihm die ganze Situation vor. Carlotta hatte sich verändert - aber er konnte einfach nicht glauben, dass sie sich einfach aus dem Staub machte. Dafür musste entweder ein äußerst triftiger Grund vorliegen… oder sie hatte ihre Entscheidung nicht aus freiem Willen getroffen.
    Je länger er darüber nachgedacht hatte, desto besser fügten sich die Puzzleteile ineinander. Das Auftauchen Nazarena Nerukkars, die neue Bedrohung durch die Dynastie… und jetzt das Verschwinden Carlottas. Hatte die neue ERHABENE sich ein neues Druckmittel verschafft, um gegen ihn vorzugehen?
    Diese Schlussfolgerung erschien wahrscheinlich.
    Er hatte Zamorra von seinen Überlegungen erzählt, aber der Meister des Übersinnlichen hatte lediglich versucht abzuwiegeln. Er glaubte nicht an eine Verbindung. Aber Ted wusste es besser. Er hatte keine Ahnung weshalb, aber er spürte, dass seine Vermutung richtig war. Dieses Gespür war eine besondere parapsychische Gabe, und es hatte ihn selten enttäuscht. Zamorra täte besser daran, auf ihn zu hören!
    So zog Ted die Konsequenzen. Er spielte der Zamorra-Crew vor, dass er sich mit Carlottas Untertauchen abgefunden hatte. Dabei spielte er im Geheimen alle Möglichkeiten durch, wie er seinerseits gegen die ERHABENE Vorgehen konnte.
    Zamorra war es gewesen, der ihm die Lösung quasi auf einem silbernen Tablett serviert hatte. Die Unsichtbaren -die größten und gefährlichsten Gegner der Dynastie - hatten ihre Präsenz auf der Erde verstärkt und mehrere neue Regenbogenblumenkolonien gepflanzt. Diese Blumen dienten ihnen als Transportmittel und Brücke zu ihrem Heimatplaneten.
    Ted wusste von Zamorra, dass Nicole und er den Planeten aufgesucht und sofort wieder verlassen hatten. Sie waren mitten in eine Falle der Unsichtbaren getappt und zum sofortigen Rückzug gezwungen worden. Um ein Haar hätte Nicole ihr Leben verloren.
    Doch so schnell gab Zamorra nicht auf. Ted wusste, dass er eine neue Expedition plante - diesmal aber vermutlich nicht über die Blumen, sondern mittels einer Hornisse. Nicole hatte einen Sender auf dem Planeten zurückgelassen, dessen überlichtschnelles Funksignal eine Anpeilung ermöglichte.
    Aber was Zamorra konnte, konnte Ted auch. Mit Ewigentechnik kannte er sich sogar noch etwas besser aus.
    Er verließ das Wohnzimmer und betrat den Keller der Villa. Drei volle Tage hatte er benötigt, um alle Vorbereitungen zu treffen, sich mit Waffen und Proviant einzudecken und das Signal des Senders einzufangen und zu analysieren.
    Jetzt war es Zeit, die Reise anzutreten.
    Allein.
    Sein Gespür verriet ihm, dass die Unsichtbaren im Kampf gegen die Dynastie seine größte Trumpfkarte verkörperten. Eure Feinde sind auch meine Feinde. So einfach konnte das Leben manchmal sein.
    Er war zuversichtlich, dass seine Mission gelingen würde. Er hatte sich stets auf sein Gespür verlassen können.
    Diesmal aber hätte er es besser nicht getan.
    ***
    Als Todd Radcliffe das Gebäude der Tendyke Industries betrat, spürte er, wie sich winzige Schweißtropfen auf seiner Stirn sammelten.
    Er grüßte das Wachpersonal, durchquerte die Eingangshalle und ging auf den Lift zu.
    Er hatte nicht das Gefühl, hier zu sein. Er glaubte zu schweben, sich an einem anderen Ort zu befinden. Als würde er seine Umgebung nicht mit eigenen Augen, sondern nur durch eine verzerrte Kamera

Weitere Kostenlose Bücher