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0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gründen, denn ihre Notwendigkeit ergibt sich sozusagen von selbst. Ich bin jedoch der Meinung, daß wir gewisse Leitsätze brauchen, nach denen wir uns richten können."
    Er hatte ein Plakat vorbereitet, das noch zusammengerollt neben ihm auf dem Tisch lag. Nun ergriff er es.
    „Wir sind hier zusammengekommen, um die TERRA-PATROUILLE zu gründen!" rief er aus.
    Er hielt das Plakat am oberen Ende fest und ließ es aufrollen, so daß alle lesen konnten, was darauf stand: Als alle das Plakat gelesen hatten, sagte Alaska: „Ich möchte, daß Sie durch Ihre Unterschrift bestätigen, daß Sie Mitglieder der TERRA-PATROUILLE sind."
    Kanube kam sofort zum Tisch und setzte seine Unterschrift unter das Gründungsdokument.
    „Man könnte diese Urkunde neben mein Plakat hängen", schlug Jan Speideck verlegen vor, bevor er unterschrieb. Nach ihm unterzeichneten Mara Bootes, Tingmer und Alaska.
    Kauk saß noch immer auf seinem Platz.
    „Was ist mit Ihnen, Walik?" erkundigte sich der Transmittergeschädigte.
    „Wollen Bluff und Sie nicht unterschreiben?"
    Kauk sah ihn finster an.
    „Sie haben uns überrumpelt", versetzte er ärgerlich. „Ich kann Sie nicht daran hindern, daß Sie sich solche Ziele setzen, aber ich halte das für Unsinn. Ich habe darüber nachgedacht. Die Menschheit ist verschwunden und wird es immer bleiben."
    „Glauben Sie das wirklich?"
    „Ja!" Kauk sprang auf und rief mit Nachdruck: „Wir sollten uns lieber darum kümmern, wie wir weiter überleben können.
    Das wird von Tag zu Tag schwerer, jeder braucht nur einen Blick ins Freie zu werfen. Meinetwegen können wir später einmal daran denken, NATHAN wieder zu aktivieren, aber im Augenblick ist das unmöglich. Ich habe auch nichts dagegen, wenn wir mit anderen Menschen Kontakt aufnehmen - sofern es überhaupt noch andere außer uns gibt.
    Dagegen ist es mir völlig gleichgültig, wo die Erde herausgekommen ist, denn das Wissen um ihren Standort ändert nichts an unserer Lage, Die Suche nach der Menschheit ist sowieso ein Hirngespinst."
    Er drehte sich um und stapfte aus dem Saal. Pollard warf Alaska einen zögernden, beinahe um Entschuldigung bittenden Blick zu, dann folgte er Kauk.
    Tingmer lachte und sagte spöttisch: „Das habe ich geahnt!"
    Alaska war viel zu betroffen, um irgend etwas zu sagen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, daß Kauk so reagierte, es war ihm unbegreiflich. Der Transmittergeschädigte machte sich Vorwürfe, daß er die Sache nicht vorher mit Kauk durchdiskutiert hatte.
    Sicher hätte der Mann sich mit den richtigen Argumenten überzeugen lassen. Der Gedanke, daß die kleine Gruppe Geretteter von Anfang an in zwei Lager gespalten war, erschien Alaska unerträglich.
    Er merkte kaum, daß Douc Langur an den Tisch getreten war.
    Erst als der Forscher ihn mit einer Greifklaue berührte, blickte er auf.
    „Jetzt bin ich an der Reihe!" pfiff Langur. Seine Worte wurden vom Translator in Interkosmo wiedergegeben.
    Alaska überreichte ihm den Schreibstift.
    Langur machte ein merkwürdiges Zeichen auf das Plakat.
    „Was heißt das?" wollte Sante Kanube wissen.
    Wenn ein Mensch überhaupt feststellen konnte, daß Douc Langur eine würdevolle Haltung einnahm, dann in diesem Augenblick.
    „Es ist ein Zeichen", erklärte der Fremde. „Das Zeichen der Kaiserin von Therm."
    „Ich dachte, Sie könnten sich an nichts erinnern?" warf Marboo ein.
    „Manchmal", gab Langur zurück, „kommt mir irgend etwas in den Sinn."
    „Nun bist du noch übrig", wandte Alaska sich an den Ka-Zwo.
    Augustus neigte den Kopf zur Seite, als lauschte er auf eine Stimme, die nur ihm verständlich war.
    „Nein!" krächzte er.
    „Nein?" wiederholte Alaska. „Warum nicht?"
    „Das Kontrollelement", erklärte Augustus. „Der Knotenrechner hat mir Anweisung erteilt, daß ich noch nicht unterzeichnen soll."
    Dann stakste er mit ungelenken Schritten hinaus.
    „Ich wette, das Kontrollelement heißt Walik Kauk", versuchte Kanube zu scherzen.
    Aber niemand war zum Lachen zumute. Die Gründung der TERRA-PATROUILLE, eigentlich Anlaß für eine feierliche Zeremonie, war zu einer schweren Belastungsprobe für die kleine Gruppe von Überlebenden geworden.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen waren Kauk, Bluff und Augustus noch immer nicht zurück, aber Tingmer winkte nur ab, als Kanube nach ihnen fragte.
    „Ich bin sicher, daß sie irgendwo in der Nähe geblieben sind", meinte der Ingenieur. „Kauk ist trotz allem kein Narr. Er weiß, daß er hier in der Gruppe

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