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0769 - Das Kollektiv

0769 - Das Kollektiv

Titel: 0769 - Das Kollektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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ihnen. Er könnte sie anfassen. Und dann war er plötzlich weg.«
    »Du meinst, sein Akku war leer?«
    »I-ich weiß nicht. Ich fürchte, dass etwas Schreckliches passiert ist!«
    Jetzt gab es sogar in Srednia Wies Mobiltelefone. Ficharek stellte sich vor, wie die Eingeborenen am Stammtisch ihre Handymodelle verglichen. Sein Magen knurrte. »Selbst wenn er wirklich verschwunden ist, ist die örtliche Polizei für diesen Fall zuständig, Agata. Ich kann nichts für dich tun.«
    »Du musst etwas unternehmen. Du musst deine Beziehungen spielen lassen. Es geht um deinen Onkel!«
    »Habt ihr euch gestritten?« Er vernahm ein aufgebrachtes Schnaufen aus dem Hörer. »Schon gut, ich verspreche dir, ich werde jemanden anrufen, der sich um den Fall kümmern wird.«
    Ficharek legte auf und griff nach seiner Zigarette. Noch zehn Minuten.
    Er rief einen Bekannten aus alten Tagen an, der jetzt Dorfpolizist in der Nähe von Srednia Wies war. Er sollte sich dort mal umsehen. Danach rief er Tante Agata zurück, die vor Dankbarkeit überfloss.
    Ficharek ging zum Mittagessen.
    Erst drei Tage später wurde er wieder an den Zwischenfall erinnert. Seine Sekretärin hatte ihm eine Notiz hinterlassen, das ein gewisser Jan Kadimierz immer noch spurlos verschwunden war.
    Ficharek führte noch ein paar weitere Telefonate, um der alten Zeiten willen halt. Er verbrachte fast eine Stunde damit, die örtliche Polizei zusammenzufalten, damit sie endlich anfing, ihre Arbeit zu erledigen.
    Aber Jan Kadimierz tauchte nicht mehr auf.
    ***
    Zamorras Blick blieb auf die Anzeigen geheftet, als könne ihm eine Veränderung der Messdaten verraten, wo sich in diesem Augenblick Ted Ewigk befand. Dabei waren ihre Chancen, den verschollenen Freund auf diese Weise zu finden, verschwindend gering. Es gab keine Hinweise auf den Aufenthaltsort des ehemaligen ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN.
    Auch das Peilgerät, mit dem Ted über einen Transfunk-Leitstrahl diesen Planeten aufgespürt hatte, war nutzlos geworden. Zamorra hatte es in einer verlassenen Höhle auf der Oberfläche des Planeten gefunden, wenige hundert Meter abseits der zerstörten Hornisse, mit der Ted gereist war. Teile des mysteriösen Wurzelgeflechts hatten das Mini-Raumschiff überwuchert und wie eine Konservendose zerdrückt und aufgeschnitten.
    In der Höhle fand sich keine Spur von Ted Ewigk. Stattdessen stießen Zamorra und Nicole auch dort auf Flechten und Ranken, die mit dem riesigen Wurzelnetz verbunden waren. Im Zentrum der Höhle wuchs - eben aus jenen Ranken - eine Kolonie von Regenbogenblumen.
    Diese Blumen waren der eigentliche Grund, weshalb Zamorra und Nicole diesen Planeten aufgesucht hatten. Die Kolonien jener seltsamen Gewächse, deren Blätter und Blüten in allen Regenbogenfarben schimmerten, besaßen eine faszinierende Eigenschaft: Sie waren imstande die gedanklichen Vorstellungen eines Menschen umzusetzen und ihn ohne Zeitverzögerung an den Ort zu versetzen, an den er sich wünschte. Einzig notwendige Bedingung war eine zweite Blumenkolonie am Zielort, um die Verbindung herzustellen.
    Auf welche Weise dieser Transport funktionierte war bisher ein Geheimnis geblieben. Die Magie der Regenbogenblumen war neutral und weder mit Amulett noch Dhyarra-Kristallen zu erfassen. Jeder, gleichgültig ob Mensch oder Dämon, konnte sie sich zunutze machen.
    Die Zamorra-Crew hatte die Vorzüge der Regenbogenblumen zu schätzen gelernt. Nachdem er die erste Kolonie vor etlichen Jahren in einem bis dahin unbenutzten Teil des Kellers von Château Montagne entdeckte und kurz darauf auch Ted Ewigk in einem Kellerraum seiner Villa in Rom fündig wurde, pflanzte er Ableger der Blumen in Florida nahe Tendyke’s Home und an verschiedenen anderen neuralgischen Punkten des Globus, die für seinen Kampf gegen die Dämonen von Bedeutung waren. So sparte die Zamorra-Crew auf Dauer jede Menge Zeit und Nerven und half ganz nebenbei mit, die Krise der Luftfahrtgesellschaften weiter zu verschärfen.
    Doch wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Zamorra hatte es nie wahrhaben wollen, dass sie für die Benutzung der Regenbogenblumen einst die Zeche würden zahlen müssen. Dabei waren fast zeitgleich mit den Blumen die Unsichtbaren aufgetaucht.
    Zunächst taten sie sich nur vereinzelt hervor - als skrupellose Machtwesen, denen ein Menschenleben nichts bedeutete.
    Offenbar waren sie es gewesen, die die Blumen auf die Erde gebracht hatten - ebenso wie auf andere Planeten, die nun genauso mittels eines

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