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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Kissen und knipste die Nachttischlampe an, weil das Tageslicht noch nicht ausreichte, um das Tier einer genaueren Betrachtung unterziehen zu können.
    Kaum flammte das elektrische Licht auf, da zuckte das grüne Wesen heftig zusammen. Es stieß verzweifelte Schreie aus, schlug mit den ledernen Flügeln um sich und wollte die Augen gleichzeitig vor der Helligkeit schützen.
    Das Tier purzelte und rollte über das Kissen und flüchtete unter die Bettdecke.
    »Schon gut«, sagte Jimmy. »Ist ja schon gut. Ich wußte nicht, daß du das Licht so schlecht verträgst. Ich wollte dich nur ansehen.« Er machte das Licht rasch aus. »Entschuldige.«
    Das Tier unter der Decke ließ klägliche Laute hören.
    »Oh, du Ärmster«, sagte Jimmy bedauernd. »Was habe ich dir bloß angetan. Bitte verzeih mir. Ich werde dich nie mehr einem so grellen Licht aussetzen. Ich verspreche es dir. Aber wieso kannst du sehen? Ich dachte, Fledermäuse wären blind.«
    Der Junge beugte sich über die Decke. Mit zwei Fingern hob er sie hoch.
    »Alles in Ordnung?« fragte er.
    Noch war die Sonne nicht aufgegangen, aber die Helligkeit nahm ständig zu, und das schien der Fledermaus nicht zu behagen. Sie kreischte und krächzte, bebte und zitterte und schob sich ängstlich über das Laken, dorthin, wo es noch einigermaßen dunkel war.
    »Du bist ein Nachttier«, sagte Jimmy. »Der Tag gefällt dir nicht. Na schön, dann machen wir's hier eben dunkel.«
    Der Junge, begab sich zum Fenster und zog die Übergardinen zu. Sofort wurde die Fledermaus etwas ruhiger.
    »Na also«, sagte Jimmy lächelnd. »Wie du siehst, tue ich für dich alles, damit du dich bei mir wohl fühlst.« Er setzte sich auf den Bettrand und streichelte das Tier sanft. »Ich wäre sehr froh, wenn wir Freundschaft schließen könnten. Ich heiße Jimmy. Ich denke, du solltest auch einen Namen haben, was meinst du? Wie wär's mit Gnubbel. Gefällt dir der? Ich finde, er paßt zu dir.«
    Jimmy untersuchte das Tier. Gnubbel ließ es sich gefallen. Nur als der Junge den linken Flügel der Fledermaus ausspannen wollte, zuckte sie zurück.
    »Aha, der Flügel«, konstatierte Jimmy. »Scheint aber nicht gebrochen zu sein. Vielleicht eine leichte Quetschung. Das kommt bald wieder in Ordnung. Wenn du dich ein bißchen schonst, kannst du bestimmt bald wieder die Nacht unsicher machen. Sag mal, hast du Hunger? Wie wär's mit ein bißchen Milch, Gnubbel? Ich mach' sie auch schön warm für dich.«
    Eine goldene Lanze stach zwischen den geschlossenen Gardinen ins Zimmer. Der erste Sonnenstrahl. Gnubbel reagierte darauf mit einer Hysterie, die Jimmy nicht ganz verstehen konnte. Schön und gut, der Kleine mochte kein Licht, aber mußte er sich deshalb gleich aufführen, als hätte er den Verstand verloren?
    Kreischend und flatternd torkelte Gnubbel über das Laken. Er fiel sogar aus dem Bett und verkroch sich darunter, während sich der Sonnenstrahl wie suchend durch den verdunkelten Raum tastete.
    »Also alles, was recht ist, Gnubbel«, sagte Jimmy. »Aber man kann's auch übertreiben. Wie kann man sich nur so sehr fürchten? Zum Helden bist du nicht geboren, das muß ich dir schon sagen.«
    Jimmy kniete sich nieder und wollte Gnubbel hervorholen, doch die Fledermaus kroch hastig weiter und krächzte dabei, als würde sie um Hilfe schreien.
    »Tu doch nicht so, als wollte ich dich zum Frühstück verspeisen«, sagte Jimmy ärgerlich. »An und für sich esse ich Fledermäuse ja sehr gern, aber die grüne Sorte mag ich nicht.«
    Gnubbel wollte sich nicht fangen lassen.
    Jimmy kroch hinter der Fledermaus her. Jetzt zischte und fauchte sie aggressiv, aber der Junge fürchtete sich nicht vor ihr.
    »Wenn du willst, daß ich Angst vor dir habe, mußt du erst mal etwas tapferer werden«, sagte Jimmy energisch und schnappte sich das Tier.
    Gnubbel gebärdete sich so, als wüßte er, daß sein Ende nahe wäre.
    »Du haßt das Tageslicht«, sagte Jimmy. »Vor der Sonne hast du eine ganz besondere Angst. Okay, ich werde dich in den Keller bringen. Ist dir das recht?«
    Jimmy holte eine Schuhschachtel aus dem Schrank, stach mit seinem Taschenmesser Löcher in den Deckel und setzte Gnubbel hinein. Kratzende Laute waren zu hören, als sich das Tier über den Schachtelboden bewegte.
    »Ist nicht besonders bequem, was?« bemerkte Jimmy. »Wart mal, ich mache es dir etwas bequemer.«
    Er kramte in seinem Schrank herum und holte ein altes, geflicktes T-Shirt hervor. Er trug es kaum noch. Aber für Gnubbel würde es

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