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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fest und trank mein Blut«, sagte Ray.
    Jimmy blickte fassungslos auf die Wunde an Rays Hals. »Entsetzlich«, preßte er heiser hervor. »Es… es muß sehr wehgetan haben.«
    Ray grinste. »Ich hab's überlebt, wie du siehst.«
    Wieder machte er einen halben Schritt. Jimmy wich verwirrt zurück und wies auf die Tür. »Gehen wir?«
    »Gleich.«
    »Ich… ich habe Angst, Ray.«
    »Angst?« Ray lachte heiser. »Wovor denn?«
    »Vor… vor dir«, stotterte Jimmy. »Du siehst mich so komisch an. Du bist irgendwie verändert…«
    »Unsinn, was redest du dir denn da ein, Kleiner? Wir sind doch Brüder, Jimmy. Du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben. Sag bloß, du hältst mich für einen Vampir.«
    Er machte noch einen halben Schritt, und Jimmy streckte die Hände vor. »Bleib stehen, Ray. Komm nicht näher. Bitte.«
    Ray Dillaway riß die Augen auf, als er das Blut an Jimmys Fingern sah. Gier verzerrte seine bleichen Züge; er konnte sie kaum unterdrücken.
    »Meine Güte, du bist ja verletzt«, keuchte Ray.
    »Ich habe mich an den idiotischen Kakteen gestochen.«
    »Laß mich mal sehen«, sagte Ray erregt.
    »Nein…«
    »Nun hab dich nicht so, Jimmy. Du blutest doch.«
    »Ich werde es abwaschen.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Ray und griff zu. Es ging so schnell, daß Jimmy zu spät reagierte.
    Ray zog die Hand seines Bruders an seinen Mund und begann zu saugen.
    »Was tust du, Ray? Hör auf, ich will das nicht!« stieß Jimmy krächzend hervor.
    Doch Ray Dillaway machte weiter, und der süßliche Geschmack des Blutes versetzte ihn in Verzückung. Sein Saugen wurde schmerzhaft, und er öffnete den Mund immer weiter. Seine Lippen schoben sich nach oben und. entblößten die schrecklichen Vampirhauer.
    Jimmy gelang es, sich loszureißen. Er sprang zurück und stellte entsetzt fest, daß Rays Augen jetzt blutunterlaufen wären.
    »Du darfst es mir nicht verweigern«, zischte Ray. »Ich will es haben. Ich will dein Blut, Jimmy…«
    Der Junge fuhr herum und rannte zur Tür, doch Ray war schneller.
    Mit einem kräftigen Rammstoß beförderte er Jimmy zur, Seite. Der Junge stürzte, und Ray stellte sich breitbeinig und mit abgespreizten Armen vor die Tür.
    »Hier kommst du erst raus, wenn du so bist wie ich, Jimmy«, knurrte der Vampir. »Tot…«
    ***
    »Die Nacht wird nicht ewig dauern«, rief Bernard Hale hinter der Tür. »Wenn der Tag anbricht, werdet ihr euch zurückziehen.«
    »Du irrst dich«, sagte Yul Carrado. »Alle Fenster sind verdunkelt. In Blood Castle herrscht ewige Nacht!«
    »Ich weiß über euch Schattenwesen Bescheid«, gab der Parapsychologe zurück. »Auch wenn kein Tageslicht in die Burg dringen kann, seid ihr tagsüber wesentlich schwächer als bei Nacht. Wenn ihr dann den Kampf wollt, könnt ihr ihn haben! Wir werden euch vernichten, Yul Carrado! Eure Stunden sind gezählt!« . Der Blutsauger lachte zornig. »So spricht einer, der sich in unserer Gewalt befindet!«
    »Du weißt, daß das so gut wie nichts wert ist!«
    Gut gebrüllt, Löwe, dachte ich, und dann entschloß ich mich, die Verwirrung der Vampire auszunützen. Sie waren wütend und enttäuscht, und ich wollte ihre Wut und Enttäuschung noch vergrößern, indem ich sie angriff.
    Okay, sie waren zu dritt, aber ich war nicht allein. Sobald Bernard Hale und Chao Kai bemerkten, daß ich da war, würden sie sich an meine Seite stellen.
    Langsam schlich ich die Stufen weiter hinunter. Gleich würde ich die Blutsauger wieder sehen. Im Moment war es ihr Vorteil, daß man hier unten fast die Hand nicht vor den Augen sehen konnte, aber das würde sich ändern, sobald ich meinen magischen Flammenwerfer gegen die Schattenwesen einsetzte.
    Nachdem ich zwei weitere Stufen zurückgelegt hatte, glaubte ich, die Umrisse der Blutsauger zu erkennen.
    Mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven hob ich das silberne Feuerzeug - und dann drückte ich auf den Knopf. Es war eine gelungene Überraschung.
    ***
    Ein schriller, verzweifelter Schrei ging durch das Haus. Helen Dillaway fuhr sich verstört an die Lippen. »Das ist Jimmy! Um Himmels willen, mein Kind…!«
    Die Frau rannte los, doch Mr. Silver griff blitzschnell nach ihrer Hand und riß sie zurück.
    »Jimmy schreit; ich muß zu ihm!« krächzte die Frau.
    »Sorgen Sie dafür, daß Ihre Frau hierbleibt«, sagte Mr. Silver zu Angus Dillaway.
    Dieser nickte mit kummervoller Miene und schloß Helen in seine Arme. Sie wollte sich befreien, er ließ es jedoch nicht zu.
    Mr. Silver hastete aus

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