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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Abgrundes. Unter ihm klapperten die Totenschädel.
    Larry hatte
die Oberhand. »Miß Hamshere«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Sagen Sie ihm,
daß ich bereit bin, sein Leben zu schonen. Ich habe ihn moralisch besiegt. Das
genügt.
    Ich könnte
ihn jetzt in die Grube werfen und…«
    Da ertönte
ein Schrei!
    Einer der
Eingeborenen blies seinen Pfeil ab und zielte auf Larry! Harry van Loose sah
die Bewegung zu spät. Er stieß mit dem Speer zu und riß dem heimtückischen
Schützen die ganze Seite auf.
    Larry duckte
sich.
    Boro glaubte,
das Blatt noch mal zu seinen Gunsten wenden zu können, richtete sich auf,
sprang federnd auf die Beine und bekam den Pfeil genau in den Bauch. Boro warf
die Arme in die Höhe, taumelte, verlor das Gleichgewicht, und ehe es jemand
verhindern konnte, stürzte er rückwärts in die Gruft.
    Es knackte
und knirschte. Die Schädel machten sich sofort über ihn her, und unterschieden
nicht zwischen ihm und den Opfern, die er geschickt hatte.
    Die ihn
begleitenden Baraks wichen scheu zurück. Sie ließen ihre Waffen fallen und
rannten davon, als wären Furien hinter ihnen her.
     
    ●
     
    Larry und
seine Schwester suchten mit Harry, Monique und Ruth Hamshere das Zeltlager auf,
das die Expedition in den Bergen errichtet hatte.
    Dort mußten
sie noch zwei Tage bleiben.
    Sie stellten
abwechselnd Wachen auf, aber es kam zu keinerlei Zwischenfällen. Auch die
Versorgung funktionierte ausgezeichnet.
    Larry und
Ruth Hamshere machten einen Tag nach der schrecklichen Nacht einen Abstecher in
das Barakdorf.
    Die Höhlen
waren leer, die Baraks wie vom Erdboden verschwunden.
    In der Gruft
der bleichenden Schädel, dem Ort, wo die Geister und Dämonen zu Hause waren,
fanden sie dicht aufeinandergestapelt die Skelette der Opfer, welche die Baraks
im Lauf der Zeit den Schädeln vorgeworfen hatten. Doch die Schädel selbst waren
verschwunden. Die Eingeborenen mußten die heiligen Totenköpfe mitgenommen
haben.
    Ruth Hamshere
seufzte. »Irgendwo in diesem Knochenberg liegt auch das Skelett meines Vaters«,
murmelte sie dumpf und sprach ein stummes Gebet.
     
    ●
     
    Am zweiten
Tag ihrer Rettung trafen zwei Hubschrauber ein.
    Es war nicht
schwer, die Position der Frauen und Männer auszumachen, die auf Hilfe warteten.
Durch die permanenten Funksignale des PSA-Ringes an Larrys Hand war dies ein
Kinderspiel.
    Vierundzwanzig
Stunden später erfolgte mit einer gecharterten Maschine, die X-RAY-1
organisiert hatte, der Rückflug nach Europa.
    Miriam Brent
und Harry van Loose flogen nach Amsterdam, Larry Brent und Ruth Hamshere nach
London. In ihrer Heimatstadt sollte die Tochter des Forschers Frank Hamshere
erst einmal gründlich von Ärzten untersucht werden und sich dann in einem
Sanatorium erholen.
    In der nach
London fliegenden Maschine erhielt Larry über Bordfunk eine Nachricht, die nur
er entschlüsseln konnte.
    Er wurde
aufgefordert, unmittelbar nach seiner Ankunft bei Chiefinspektor Edward Higgins
vorzusprechen.
     
    ●
     
    Edward
Higgins war bereits unterrichtet. Der Chiefinspektor war sein alter Freund.
    Es ging um
den mysteriösen Fall Whitacker, der, so vermutete X-RAY-1, offenbar in
Zusammenhang mit den Geschehnissen im Kinabalu-Gebiet auf Borneo stand.
    Larry erfuhr
ebenso von einem gewissen Harold Pinky Shorthand, den Higgins Beschatter Charly
Merchant einen Tag lang aus den Augen verloren hatte. Es war Shorthand
gelungen, doch schlauer als Merchant zu sein und ihn abzuhängen. In mühevoller
Kleinarbeit war es Merchant aber doch gelungen, wieder Pinky Shorthands Spuren
zu finden und die gleichen Überlegungen anzustellen, die auch den rasenden Reporter
in die Höhle des Löwen und damit ins Verderben geschickt hatten.
    Shorthand
lebte nicht mehr, Dr. Jenkins war tot. Professor William James und Dr. Stan
Berry lagen im Hospital. Ihr Zustand wurde als bedenklich bezeichnet.
    Aber damit
nicht genug.
    Auch Vivian
Whitacker, die für das Blutbad im Haus verantwortlich zu machen war, wurde
gefunden, als Scotland Yard mit Gewalt dort eingedrungen war. Sie hatte ihren
Knochenschädel mit einem schweren Hammer zerstört, und als dies ihre
unvorstellbaren Qualen nicht beendete, bohrte sie sich ein Messer ins Herz. So
fanden sie die Beamten des Yards.
    »Aber es gibt
noch mehr Neuigkeiten«, fuhr Chiefinspektor Higgins fort. »Wir haben auch ein
intimes Tagebuch gefunden, in das Robert Whitacker seine Gedanken niedergeschrieben
hat. Darin kommt zum Ausdruck, daß Vivian ihm unmittelbar nach ihrer

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