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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sehen. Ruth Hamshere lief
geduckt an der dunklen Felswand entlang und eilte, ohne einen Umweg zu machen,
in jene Höhle, in der Harry van Loose gefangengehalten wurde.
    Ruth
Hamsheres Plan lief ab wie am Schnürchen.
    Nach der
Befreiung des Holländers ging es auf dunklen Pfaden zu der großen Haupthöhle,
wo sich Boros Reich befand.
    »Er ist jetzt
der einzige Mann im Dorf«, flüsterte Ruth Hamshere ihren beiden Begleitern zu.
    »Wir werden
uns in Boros Höhle bewaffnen, ihn als Geisel festnehmen und den anderen zu Hilfe
eilen.«
     
    ●
     
    Larry Brent
jagte, so schnell er konnte, auf das Versteck zu.
    Monique
Buscon schrie nicht mehr, sie schoß nur noch und lockte ihnen die Gegner auf
den Hals. Sie mußte einen Grund dafür haben.
    Larry
erreichte die Stelle, an der er Monique Buscon zurückgelassen hatte.
    Was er sah,
raubte ihm den Atem.
    Die Französin
schlug sich nicht mit Baraks herum, sondern mit mehreren grinsenden
Totenschädeln, die Monique aufgestöbert hatten!
    Zwei Köpfe
lagen zerschossen am Boden, ein dritter hatte sich in ihrem Fußgelenk
festgebissen, ein vierter in ihrer rechten Hand. Vergebens versuchte sie diese
Satansköpfe abzuschütteln.
    Blut tropfte
zur Erde.
    Blitzschnell
griff Larry ein.
    Monique
wimmerte und stöhnte, aber sie hielt sich tapfer, als er mit Gewalt an dem
Schädel riß, der sich in ihrer Hand festgebissen hatte. Die Zähne ließen nicht
locker. Larry mußte seine Finger in das breite Gebiß schieben, und mit
ungeheurer Kraft gelang es ihm schließlich, die Kiefer auseinanderzudrücken.
    Die von dem
verhexten Schädel, der in blinder Wut und Verzweiflung und einem unerklärlichen
Haß auf alles Lebende angriff, verursachte Wunde, war beachtlich. Moniques
Finger sahen aus, als wären sie zwischen Mühlsteine geraten.
    Larry Brent
schleuderte den Totenkopf weit von sich gegen die harte Felswand. Der Schädel
platzte in der Mitte auseinander. Aber noch immer beherrschte ihn ein
teuflischer, gespenstischer Geist. Die beiden Hälften drehten sich im Kreis wie
ein verwundetes Tier, das Schwierigkeiten hatte, die Richtung zu finden, in die
sie weiterrutschen wollten.
    Genauso
verhielt es sich mit den beiden von Monique Buscon zerschossenen Schädeln. Die
in sie eingedrungenen Kugeln hatten die morschen Knochengebilde gespalten, doch
das dämonische Leben erfüllte sie noch immer.
    Aber sie
stellten keine Gefahr mehr dar. Sie griffen nicht mehr an, sondern drehten sich
im Kreis und schabten an den umherliegenden Steinen vorbei.
    Larry
befreite Monique auch von dem letzten Schädel, der eine häßliche Wunde in ihrem
Fußgelenk hinterließ.
    »Woher kommen
die Köpfe bloß?« stöhnte die Französin.
    »Wahrscheinlich
sind sie aus der Gruft gesprungen.« Larry konnte nicht wissen, daß Piet
Halström in seiner Todesangst vier Schädel aus der Gruft geworfen hatte in der
naiven Hoffnung, auf diese Weise seine Feinde zu dezimieren.
    »Sie kommen
näher, rasch!«
    Von ihrem
erhöhten Standpunkt aus sahen sie die Eingeborenen.
    »In Deckung!«
schrie Larry noch.
     
    ●
     
    Miriam Brent
und Harry van Loose wurden von Ruth Hamshere sicher und unbemerkt in die große
Haupthöhle geführt, in das Regierungszentrum der Baraks. Von hier aus leitete
Boro, Häuptling und Zauberpriester in einer Person, seinen kleinen Stamm.
    Handgewebte
Matten und Teppiche lagen auf dem Boden. Buntgefärbte Tücher verschönerten die
kahlen Wände. Das Mobiliar bestand aus grob zusammengezimmerten
Sitzgelegenheiten und einem thronartigen, reichverzierten Sitz. Darauf saß
buntbemalt, nackt und scheinbar tief in Gedanken versunken Boro.
    Er merkte
nichts von den lautlos hereinkommenden Besuchern.
    Ruth Hamshere
hatte es riskiert, den Haupteingang zu benutzen, nachdem sie merkte, daß der
obligate Wächter vor dem Eingang fehlte. Auch ihn hatte Boro auf den Weg
geschickt.
    Ruth
Hamshere, die die Gesetze und Praktiken der Baraks kannte, konnte daraus
ersehen, daß Boro die Situation für äußerst ernst hielt.
    »Hier!« Ruth
Hamshere wies auf die Blasrohre, die geschliffenen Messer, die die Baraks von
anderen Stämmen erbeutet hatten, und auf die Speere.
    Kurzerhand
riß sie zwei Speere von der Felswand, nahm selbst ein Blasrohr und einen Köcher
mit Pfeilen an sich und trat aus dem Kernschatten ins Licht.
    Boro
schreckte hoch.
    »Bezähme
dich, Boro!« sagte Ruth Hamshere in der Sprache der Baraks. »Ich werde dich
töten, wenn du nicht genau befolgst, was ich dir sage! Ruf sofort deine Männer
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