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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und fordere sie auf, alle Kampfhandlungen gegen die Weißen, die sich dem
Dorf genähert haben, einzustellen! Schick einen Boten zu ihnen!« Sie wies auf
einen der weißhaarigen Alten.
    »Du weißt
nicht, was du tust«, knurrte Boro. Aus der Nische schräg hinter ihm trat seine
erste Frau. Sie war untersetzt, hatte hüftlanges Haar und trug als einziges
Kleidungsstück ebenso wie Ruth Hamshere einen blaugefärbten Lendenschurz mit
roten Ornamenten. Ihr Oberkörper war nackt.
    Miriam Brent
und Harry van Loose standen mit ihren Waffen abwehrbereit. Beide hatten kein
gutes Gefühl. Sie bezweifelten, ob das Unternehmen glückte, doch etwas zu tun
war besser, als bewußt auf den sicheren Tod zu warten, den die Baraks ihnen – zumindest
Harry van Loose – zugedacht hatten.
    Boro nickte. »Gut«,
sagte er. »Ich will einen Boten schicken und…«
    Er sprach
nicht zu Ende, denn die Ereignisse überstürzten sich.
    Mit lautem
Singsang und schrillem Kreischen kehrten die Männer zurück.
    Ruth Hamshere
wurde kreidebleich. »Sie feiern den Sieg«, murmelte sie, und ihre Augen
richteten sich auf Miriam und Harry van Loose. »Jetzt sind wir allein und
müssen uns etwas anderes einfallen lassen. Vorerst sind wir noch sicher«, fügte
sie schnell hinzu. »Niemand wird leichtfertig Boros Leben aufs Spiel setzen.
Nur er gewährleistet, daß die Ahnen-Zauberpriester wiederkehren.«
    Zwei
Eingeborene kamen zuerst ins Blickfeld. Sie schwangen freudestrahlend ihre
kurzen Blasrohre in den Händen und wollten Bericht erstatten, als sie sahen,
daß ihr Häuptling in Gefahr schwebte.
    Hinter den
beiden Boten wurde Larry Brent in die Höhle gestoßen. Man hatte ihm die Hände
auf dem Rücken zusammengebunden. Monique Buscon war noch immer bewußtlos. Ein
Barak trug sie auf seinen Schultern.
    Miriam Brent
und Harry van Loose sahen sich niedergeschlagen an.
    »Noch ist
nichts verloren«, zischte Ruth Hamshere. »Wie ich ihn kenne, wird er sich auf
Verhandlungen einlassen.«
    Nicht einer
von ihnen begriff, worüber Ruth Hamshere dann mit Boro sprach. Der Häuptling
erkannte jedoch sofort seine Chance. Sein Leben war bedroht, aber auch das der
beiden Weißen. Und daraus ließ sich Kapital schlagen.
    Doch Ruth
Hamshere kannte die Eigenarten des in den Bergen versteckt lebenden Volkes zu
genau, um sich nicht hinters Licht führen zu lassen.
    Es kam
schließlich zu der Abmachung, daß sich einer der Weißen mit Boro in einen
Zweikampf einlassen mußte.
    Ruth Hamshere
teilte dies ihren neugewonnenen Freunden mit.
    Harry van
Loose erklärte sich sofort bereit dazu. Doch Larry schüttelte den Kopf. »Ich
mach das schon, Harry.«
    »Sie haben ne
Menge hinter sich. Schonen Sie sich«, wandte van Loose ein.
    »Der Bursche
auf dem Thron ist eine halbe Portion, Harry. Wenn es ein ehrlicher Kampf ist,
sind wir schneller frei, als wir denken.«
    Wann der
Kampf stattfinden sollte bestimmte auch Boro, und zwar sofort!
    Larry war
einverstanden.
    Boro wandte
sich an Ruth Hamshere. Ein finsterer Blick aus seinen Augen traf sie. »Ich habe
dir damals das Leben gerettet. Diesmal werde ich dich vernichten. Selbst wenn
ich verlieren sollte, was jedoch ausgeschlossen ist«, erklärte er siegesgewiß,
und ein geheimnisvolles Lächeln umspielte seine Lippen, »wird dein Leben
verwirkt sein. Wer einmal mit dem Sohn eines Zauberpriesters Haus und Bett
geteilt hat, wird sich nie dem Bann eines Baraks entziehen können. Demjenigen
ist für alle Zeiten der Stempel aufgedrückt.«
     
    ●
     
    Sie gingen
los.
    Fünf Weiße
und sechs Baraks.
    Der sechste
war Boro.
    Auf dem
heiligen Felsen stellten sie sich auf. Larry entging nicht, daß der Zauberpriester-Häuptling
vor Beginn des Faustkampfes einem seiner Begleiter einen bedeutungsvollen Blick
zuwarf, und nahm sich vor, auf der Hut zu sein.
    Die
Sekundanten stellten sich zu beiden Seiten des Felsens auf. In der Mitte blieb
die Felszunge zum Abhang hin frei.
    Die beiden
Kämpfer gingen sofort aufs Ganze. Larry war sehr viel daran gelegen, so schnell
wie möglich eine Entscheidung herbeizuführen. Das Leben von vier Menschen stand
auf dem Spiel! X-RAY-3 war wendiger und schneller. Er trieb den Häuptling immer
dichter an den Rand der Felszunge. Boro wollte unter den angreifenden
Amerikaner tauchen und ihn vom Boden abheben. Doch der Angriff wurde zum
Bumerang. Larry erwischte den Barak und schickte ihn zu Boden. Im Fallen zog
Boro Larry mit sich.
    Und das wurde
ihm zu Verhängnis.
    Sein Kopf
ragte über den Rand des

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