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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
Knochengruft mit den schabenden, klappernden Schädeln, die ihr grausiges Mal
noch nicht beendet hatten. Riesige, blutige Fleischstücke lagen zwischen ihnen,
und die Schädel der verblichenen Zauberer und Dämonenpriester hatten sich darin
festgebissen.
    Erschaudernd
registrierte Larry Brent das makabre Geschehen.
    Reste der
Kleidung, die zerfetzt in der Gruft lagen, ließen ihn erkennen, welches Opfer
den legendären, verhexten Schädeln dargebracht wurde.
    Piet
Halström!
    Im Bann der
bleichenden und fressenden Schädel starrte Larry in die Grube, wo in etwa fünf
Meter Entfernung die oberste Lage der kiefermahlenden Schädel begann.
    Ein gellender
Aufschrei ließ ihn herumwirbeln.
    »Larry!
Hiiillfeee!« Monique Buscon!
     
    ●
     
    Miriam Brent
war erschöpft. Dennoch fand sie keine Ruhe. Das ungewisse Schicksal
beschäftigte sie. Abwechselnd liefen heiße und kalte Schauer über ihren Rücken,
und ihr Herzschlag hämmerte unregelmäßig.
    Plötzlich
hielt sie den Atem an.
    Sie war nicht
allein in der Höhle. Eine schattengleiche Gestalt kniete neben ihr nieder.
    »Sie brauchen
keine Angst vor mir zu haben«, wisperte eine weibliche Stimme. »Können Sie mich
verstehen? Sprechen Sie englisch?«
    Miriam nickte
leicht mit dem Kopf.
    Schmale Hände
lösten den schmutzigen Lappen von ihren Lippen. Miriam Brent atmete tief durch.
»Wer sind Sie?« fragte sie heiser.
    Sie sah
schemenhaft die Umrisse einer Weißen und glaubte, jene in ihr zu erkennen, die
sie im Eingang zur Häuptlingshöhle wahrgenommen hatte.
    »Ich bin Ruth
Hamshere«, antwortete ihr die feine, leise Stimme.
    »Ruth
Hamshere? Aber alle Welt glaubt…«
    »Alle Welt
denkt, ich sei tot.« Sie nickte. »Aber dem ist nicht so, wie Sie sehen. Ich bin
die einzige, die mit dem Leben davonkam und hegte immer die Hoffnung, daß eines
Tages wieder eine Expedition hierherkommt und nach uns sucht. Gestern abend
dachte ich, es sei endlich so weit. Sie brachten einen Weißen ins Dorf.«
    »Jean Buscon«,
murmelte Miriam.
    »Sie haben
ihn getötet, wie jeden, dessen sie habhaft werden können. Es war mir unmöglich,
mit dem Gefangenen gestern Kontakt aufzunehmen. Heute abend haben sie ihn
geopfert, Ihnen als Frau kann nicht viel passieren. Ich nehme an, daß man Sie
ebenso schonen wird wie mich. Als dritte Häuptlingsfrau wären Sie willkommen.
Es gibt wenig Frauen im Barakdorf.
    Hier herrscht
sozusagen die Vielmännerei.« Sie lachte leise, als wäre das die
selbstverständlichste Sache der Welt. »Rund fünfundzwanzig Männer aber nur
sechs Frauen.
    Da gibt es
Probleme mit der Nachkommenschaft. Meine Entscheidung hat mein Leben gerettet!«
    »Sie wollen
mir helfen?« fragte Miriam, als Ruth Hamshere eine kurze Pause einlegte und
aufmerksam nach außen lauschte, ob der Wächter vor dem Eingang auch nicht auf
ihre Anwesenheit aufmerksam geworden war. »Warum lösen Sie nicht meine Fesseln?«
    »Das hängt
von der Beantwortung meiner nächsten Frage ab, Miß…«
    »Brent.
Miriam Brent.«
    »Miß Brent.
Wie groß ist Ihre Gruppe? Wie viele Begleiter wurden getötet, wie viele
befinden sich noch auf freiem Fuß?«
    »Ich vermute,
zwei wurden nicht gefangen – Monique Buscon und mein Bruder Larry. Wenn sie
können, werden sie uns hier herausholen. Und nun lösen Sie meine Fesseln,
bitte!«
    »Ich würde
gerne. Aber wenn ich jetzt einen Fehler begehe, riskiere ich nicht nur mein
Leben, sondern auch das Ihre.« Ihre Stimme klang ängstlich, als würde sie der Mut
verlassen.
    »Ich muß Sie
noch hier liegen lassen, so leid mir das tut, Miß Brent. Aber Sie wissen, daß
Sie eine Vertraute im Dorf haben, daß ich Ihnen helfen kann. Das liegt auch in
meinem Interesse.
    Wenn es Ihren
Leuten gelingt, in das Dorf einzufallen, dann ist auch meine große Stunde
gekommen. Ich kann in die Zivilisation zurückkehren, in meine Welt.« Ihre
Stimme klang nicht glücklich. Miriam hatte das Gefühl, daß Ruth Hamshere etwas
bedrückte, daß sie etwas Böses ahnte.
    »Wenn Sie…«
Was sie weiter sagen wollte, sprach Miriam nicht mehr aus. Ein Schuß krachte,
dann ein zweiter. Laut hallte das Geräusch durch die Nacht und verebbte wieder.
    Miriam und
Ruth hielten den Atem an.
    Im Dorf wurde
es unruhig. Die Eingeborenen stürzten aus ihren Höhlen.
    »Larry«, murmelte
Miriam Brent. Ein hilfesuchender Blick traf die verhärmte, hagere Frau an ihrer
Seite, die aufgeschreckt auf nackten Zehenspitzen zum Höhleneingang lief und in
den Talkessel starrte.
    Fast alle
Baraks waren auf den

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