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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwinkerte, denn es fiel mir schwer, den Blick zu halten, aber der Schatten war keine Einbildung gewesen. Er war hinter mir erschienen, nach vorn gehuscht, bis zu einem bestimmten Ziel und hatte dort gedreht.
    Jetzt kam er zurück.
    Schnell, rasant und wieder dicht unter oder auf der Garagendecke, so genau konnte ich das nicht sehen.
    Aber er wurde langsamer, und plötzlich wußte ich, wer da über unsere Köpfe hinweghuschte.
    Ich hatte die Gestalt schon in der Badewanne gesehen. Die Partnerin des Henkers, dieses nackte Frauenwesen mit den hochgestellten Haaren, dem blau, violett und weiß schimmernden Körper und dem verzerrten Gesicht mit den großen, kalten Totenaugen.
    Das Maul stand offen. Ich sah die fahlen Reißzähne blinken, ich bemerkte auch, wie der Schall dieser gräßlichen Schreie anschwoll, einen Moment später abflachte, um dann wieder in neue, schrille Höhen zu geraten, die uns foltern und reif für den Tod machen wollten.
    Es huschte jetzt in Kreisen über die Decke und brüllte weiter. Eine Hexe, eine Schattenhexe, oder was war sie? Der Henker und sie gehörten zu Baphomets böser Brut, und während sie ihre Kreise zog, war von dem Henker nichts zu sehen.
    Die Schattenhexe blieb in unserem Umfeld. Den Blick hatte sie nach unten gerichtet, die Arme waren vom Körper abgespreizt, als wollte sie irgendwo Halt finden, während sie uns weiterhin mit ihren Schatten traktierte, um uns wehrlos zu machen.
    Wir waren in ein Karussell des Grauens hineingeraten. Die Schreie jagten auf uns herab. Sie trafen meinen Kopf, als wollten sie ihn sprengen. Auch mein Kreuz ›reagierte‹ auf die gräßlichen Schreie.
    Es lag zwar noch vor meiner Brust, nur nicht in der Ruhe, die eigentlich hätte normal sein müssen.
    Mein Talisman vibrierte, und es kam mir vor, als würde er im Rhythmus der Schreie zucken.
    Sie gewann.
    Sie wußte genau, daß wir wehrlos waren, denn hätten wir unsere Hände von den Ohren genommen, um zu den Waffen zu greifen, wären die Schreie noch furchtbarer geworden.
    Ich merkte, daß ich an Kraft verlor. Meine Beine waren wacklig wie Pudding. Noch hielt mich der Wagen, irgendwann in nächster Zeit würde es mir so wie Suko ergehen, der schon am Boden lag, die Beine angezogen hatte und diese Haltung nicht verließ.
    Amos Levi hatte sich zusammengedreht. Sein Körper wirkte wie der einer übergroßen Katze, wenn sie schläft.
    Über meinem Kopf wirbelte die Schattenhexe wie eine düstere Windhose.
    Sie drehte dabei ihre Kreise so unwahrscheinlich schnell, daß ich keine Einzelheiten mehr erkennen konnte. Dieses Wesen war nur mehr ein einziger Schatten, aus dem die schrillen, nervenzerfetzenden Töne drangen. Wegen der kahlen Wände der Garage wurden sie durch die entstehenden Echos noch verstärkt.
    Ich konnte mir vorstellen, daß irgendwann die Scheiben der Autos zerplatzten und sah es dann, kaum, daß der Gedanke in mir hochgeflammt war. In meiner unmittelbaren Nähe und ziemlich genau gegenüber zerplatzten die Scheiben und regneten als Splitter zu Boden.
    Suko und Amos Levi lagen bereits am Boden und boten den Splittern nicht viel Angriffsfläche. Ich wurde erwischt, sackte zusammen, berührte den Boden und wälzte mich dort zur Seite.
    Der Sturm fegte über meinen Körper hinweg. Noch immer zertrümmerten die gellenden Schreie Autofenster, der feine Glasnebel und -regen hörte nicht auf.
    Über mir toste und tobte die Hexe!
    Sie war wie von Sinnen. Sie schrie, sie geiferte, wobei es mir vorkam, als hätte sie ihre eigentliche Höhe verlassen, um näher an mich heranzukommen.
    Etwas wischte über meinen Rücken hinweg. Eine flüchtige Berührung nur, die mich jedoch zusammenzucken ließ. In meinem Kopf tobte ebenfalls eine Hölle. Die Schreie hatten mich beinahe an den Rand einer Bewußtlosigkeit getrieben. Ich lag noch am Boden und schmeckte den Dreck. Seltsamerweise war es diese Geschmackskombination aus Teer, Öl und Gummi, die mich auf andere Gedanken brachte. Weil ich mich vor dem Dreck ekelte, wurde ich nicht in die Bewußtlosigkeit hineingerissen.
    Auf einmal war es still.
    Kein Geräusch, nichts zu hören. Eine Stille, die ich nicht wahrhaben wollte, denn nach wie vor tobten in meinem Kopf noch die Schmerzen, aber es kamen keine neuen hinzu, so daß ich die anderen mehr als Phantomstiche ansah.
    War es wirklich vorbei?
    Ich drehte den Kopf ein wenig zur Seite. Die Hände hielt ich auch jetzt gegen die Ohren gepreßt.
    Beide Ellbogen waren hart auf den Beton gestemmt, sie schmerzten

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