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0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefesselt.
     
    *
     
    Kordahl machte eine Gebärde des Schreckens. Hommersolth sah von seiner Arbeit auf.
    „Gefunden?" fragte er knapp.
    „Gefunden", bestätigte Kordahl. „Rate, wo?"
    Hommersolth zuckte mit den Schultern.
    „Im Reaktorraum?" vermutete er.
    „Schlimmer", entgegnete Kordahl. „Er hat sich für den Stressor-Raum entschieden."
    Jetzt verstand Hommersolth Kordahls Erschrecken.
    „Wer hat den Raum zuletzt benutzt?" wollte er wissen. „Ein Tbahrg?"
    „Ich", erklärte Kordahl unruhig. „Vor einem Umlauf."
    „Wie hast du ihn eingestellt?" fragte Hommersolth weiter, dann winkte er ab. „Sage nichts, ich erinnere mich. Du brauchtest einige Tage, um dich davon zu erholen. Um wieviel hast du den Grenzwert überschritten?"
    „Ein Prozent", gab Kordahl zurück. „Wir müssen uns beeilen, sonst ist Galto Quohlfahrt verloren!"
     
    *
     
    In terranische Symbole übertragen, hätte der Name des Rechners Stressor bedeutet. Er war speziell für diese eine Aufgabe gebaut und entworfen worden, und er erfüllte seine Aufgabe perfekt.
    Der Stressor sandte Reize aus, Reize, die er exakt kontrollierte.
    Er speicherte auch die Meßergebnisse und arbeitete auf ihrer Grundlage weiter.
    Sein Arbeitsprinzip war ebenso einfach wie gründlich.
    Der Reiz, der vom Stachelstich eines kleinen Insekts ausging, löste einen Reflexbogen aus. Der Gestochene versuchte, das Insekt abzuschütteln oder mit der flachen Hand zu erschlagen.
    Saß der Gestochene neben einem Baum, der bedrohlich ächzte und umzustürzen schien, wurde der Reiz der Verletzung überspielt. Das Streßprogramm des Körpers lief in diesen Fällen automatisch ab.
    Das Gehirn erkannte die Gefahr, die das Ächzen signalisierte und die größer war als der bereits vorhandene Schmerz des Insektenstichs. Das Signal erreichte die Hypophyse, eine winzige Drüse im Schädel. Von dort wanderte die Alarmbotschaft weiter.
    Hormone übertrugen das Signal an die Nebennierenrinde, die sofort den Körper mit Adrenalin und Noradrenalin überschwemmte.
    Die Folgen waren stets gleich: Die Blutgefäße zogen sich zusammen, um bei eventuellen Verletzungen die Blutverluste so gering wie möglich zu halten, der Herzschlag beschleunigte sich, um das Blut möglichst schnell zu den Muskeln transportieren zu können, der Gehalt des Blutes an Nährstoffen schnellte in die Höhe, damit rasch Energie den Muskeln zugeführt werden konnte, die Atmung beschleunigte sich, um im Bedarfsfall sofort den Sauerstoff für die Energieumsetzung liefern zu können, die Gehirntätigkeit wurde zugunsten des einen, vordringlichen Problems nahezu blockiert.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde der Körper in Alarmzustand versetzt, wurden alle Maßnahmen getroffen, um sofort mit allen Kräften kämpfen oder wegrennen zu können.
    Das bedrohliche Knirschen des umstürzenden Baumes löste diesen Generalalarm aus. Dieses Geräusch war ein Stressor.
    Der Automat arbeitete anders, weit wirkungsvoller.
    Es gab vielfältige Stressoren, die einen Körper alarmieren konnten. Ergriff der Betroffene die Flucht, kämpfte oder jagte er, konnte der Alarm allmählich wieder abgeblasen werden. Anders sah es aus, wenn dem Alarm keine Aktion folgte, wenn der Körper auf Höchstleistung vorbereitet wurde, ohne daß diese Leistung auch verbraucht werden konnte.
    Der Streß-Mechanismus kannte keinen Unterschied zwischen Großalarm und Alarm. Das Fauchen eines Tigers löste die gleiche Reaktion aus wie der sich langsam steigernde Ärger eines eingekeilten Verkehrsteilnehmers.
    Der Automat ging langsam und bedächtig vor.
    Ununterbrochen kontrollierte er den elektrischen Hauptwiderstand, die Herzfrequenz, die Blutfettwerte, die Schnelligkeit des Atems. Unter normalen Umständen hätte der Automat auch die Hirntätigkeit stetig gemessen, aber die besonderen körperlichen Eigenschaften des Probanden ließen das nicht zu.
    Der Rechner begann mit einem wütenden Fauchen. Sofort schnellten die Werte in die Höhe.
    Die Belastung begann. Der Automat schaltete einen Emotio-Peiler zu, der die geistige Erregung des Probanden auch ohne unmittelbaren Kontakt ermitteln konnte.
    Der Emotio-Peiler war eine Anlage mit Rückkopplung. Sie führte hypnotisch einen Streß-Faktor in das Denken des Testsubjekts ein, maß die Erregungskurve und steigerte die Belastung allmählich.
    Der Emotio-Peiler lieferte keine konkreten Gefahren, keine eindrucksvollen Bilder.
    Er überschüttete das Denken des Probanden mit abstrakten Streß-Faktoren, mit

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