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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Waldes erstreckte.
    Vor Hunderten von Jahren pflanzte Merlin Ambrosius die ersten Bäume und Sträucher dort an. Danach besiedelte er das Gebiet mit Tieren und mit magisch begabten Wesen. Die absonderlichsten Geschöpfe waren darunter, wie menschengroße Käfer, denkende Pflanzen oder Vögel, die sich nach ihrer Vernichtung selbst erneuerten. Und alle konnten sprechen oder sich per Telepathie mitteilen. Es gab praktisch nichts und niemanden im Zauberwald, der nicht irgendeine Beziehung zu Magie hatte.
    Teilweise war der Wald dicht bewachsen und manchmal erschien er sogar wie ein undurchdringlicher Dschungel. Genauso, wie bei einem ganz normalen Wald. Andererseits gab es, ähnlich wie in einem Park, auch Bäche, Seen und freie Wiesenflächen.
    Und einen Jungbrunnen, auch Zeitbrunnen genannt.
    Dieser Brunnen befand sich im Zentrum des Waldes. Seine Wirkung war einzigartig: Wer daraus trank, dessen Schmerzen vergingen. Seine Kräfte kehrten zurück, und sein Körper verjüngte sich.
    Vor Jahren hatte die Hexe Baba Yaga den Brunnen ausgetrunken und Broceliande zu großen Teilen verwüstet. Die meisten Tiere und Pflanzen waren dabei zerstört worden. Mittlerweile hatte Merlins Bruder den Wald wieder aufgeforstet. Danach hatten sich viele Magiebegabte Wesen hier niedergelassen.
    Und schließlich wurde das Brunnenwasser mittels Seelen-Tränen vom Planeten K’oandar wieder magisch angereichert. Ohne dieses Wasser konnte Merlin nicht zur Feeninsel Avalon gelangen. Der Brunnen war also das größte Heiligtum des Magiers.
    Dieser Brunnen stellte das Ziel von Zamorra und seinen drei Begleitern dar. Der Professor wusste selbst nicht genau, wie er nach Avalon gelangen sollte, aber er glaubte fest daran, dass ihm etwas einfallen würde.
    Der Eingang zum Zauberwald befand sich bei den Regenbogenblumen. Dort wurden die Besucher geistig abgetastet. Waren sie berechtigt, Broceliande zu betreten, so durchzog sie ein Fluidum der Gewissheit, dass sie als Freunde anerkannt waren.
    »Das ist wie bei meinen bisherigen zwei Besuchen hier«, sagte Zamorra. »Nicht unangenehm, aber etwas eigenartig.«
    »Weißt du nicht, dass es eine Auszeichnung darstellt, die nur den wenigsten Wesen zuteil wird?« Giyf zog die Augenbrauen erstaunt hoch. »Das sollte dir als Zugangsberechtigten bekannt sein. Diejenigen, die aufgrund ihrer Ausstrahlung nicht in den Zauberwald dürfen, können noch so viele Versuche unternehmen, einzudringen; Merlins Magiebann lässt sie nicht hinein. Und wenn er sie aus irgendeinem Grund einlässt, der nur Merlin bekannt ist — und wenn es nur der Läuterung der betroffenen Person dient —, dann würde sie auf die sich verändernden Pfade gelenkt.«
    Zamorra verzog das Gesicht. »Erinnere mich bloß nicht daran«, schnaufte er. »Wenn ich an das sprechende Obst und die immer wieder neu erstehende Phönix denke, wird mir ganz anders.«
    »Nicht nur die Zauberwesen sind seltsam«, stimmte Gryf bei. »Du kannst dir nie sicher sein, ob du dich auf dem richtigen Weg befindest. Es ist ein Irrgarten, der sich ständig selbst verändert.«
    Es war möglich, dass die Wege andere Positionen einnahmen, die den Besucher vielleicht im Kreis führten, ohne dass er es bemerkte. In einer Umgebung, die ständig neues und verändertes Aussehen vorgaukelte, weil auch die Bäume und Büsche sich jeweils anders gruppierten, war es leicht den Überblick zu verlieren. Zamorra hatte schon munkeln gehört, dass dies eine der Abwehrmaßnahmen gegen unbefugte Eindringlinge sein sollte. Die als berechtigt anerkannten Personen sollten sich allem zum Trotz hier auskennen.
    Angeblich! Nur hatte Zamorra bei seinen beiden Besuchen nicht viel davon bemerkt.
    Teri blickte sich um. Etwas schien ihr nicht zu gefallen. Sie schüttelte den Kopf und hielt die Augen halb geöffnet.
    »Spürst du es auch, Gryf?«
    Der Druide sah sie fragend an, dann konzentrierte auch er sich. Nach einer halben Minute nickte er bedächtig.
    »Es ist anders als sonst«, behauptete er. »Ich habe es nur zuerst nicht gespürt.«
    »Worum handelt es sich?«, erkundigte sich Nicole Duval. »Können wir euch helfen?«
    »Sicherlich nicht«, antwortete Teri. »Das ist etwas, das uns Druiden betrifft. Wie es aussieht, könnte es eine Art Behinderung unserer Para-Fähigkeiten sein.«
    »Aber sicher seid ihr euch nicht«, mutmaßte Zamorra.
    Gryf zuckte mit den Schultern. Er war sich nicht ganz schlüssig.
    »Broceliande ist eng mit Merlin verbunden«, behauptete Teri. »Vielleicht bemerkt

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