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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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nicht besonders gut aus im Zauberwald. Außerdem wusste er nicht, wie er den Jungbrunnen in seinem Sinn beeinflussen konnte. Seinen magischen Fähigkeiten waren da Grenzen gesetzt. Er benötigte jemand, dessen Magie stärker war. Jemand, der helfen würde, ohne dass er ihn lange dazu überreden musste.
    Zamorra musste nicht lange überlegen, wer ihn begleiten sollte. »Gryf ap Llandrysgryf und Teri Rheken, die Silbermond-Druiden.«
    Beide waren seit mehr als zwanzig Jahren mit ihm befreundet, und mit beiden hatte er weitaus mehr erlebt als mit allen anderen Personen, die er kannte. Was aber das Wichtigste war: auf die Druiden konnte er sich absolut verlassen. Sie hatten sich gegenseitig schon einige Male das Leben gerettet.
    Außerdem gehörten sie zu den wenigen Personen, die sowohl Broceliande als auch Caermardhin betreten durften.
    Es stellte sich nur die Frage, ob beide derzeit erreichbar waren. Sie waren oft in unbekannten Winkeln der Erde unterwegs und schwer zu erreichen. Wenn er Pech hatte, erschienen sie erst in einigen Wochen.
    Zamorra ging zum-Visofon und wählte eine Telefonnummer auf der Insel Anglesey.
    In einer Hütte auf dieser Insel wohnte Gryf ap Llandrysgryf.
    ***
    El Paso, Texas - Hauptsitz von Tendyke Industries
    »Aber wir haben die Prothese doch gerade erst angepasst«, protestierte Doktor Terlome. »Weshalb willst du sie dann wieder loswerden?«
    Sie wirkte erbost über Amos' Vorhaben, die Kunsthand einen Gedanken weit zu schleudern. Zwar hatte sie keine Ahnung davon, was in einem solchen Fall passieren würde, aber sie befürchtete, dass die Prothese Schaden erleiden würde.
    »Und dafür haben wir uns all die Arbeit gemacht und vorhin Ihrem Gejammer zugehört.«, schloss sich van Zant in ätzendem Tonfall an.
    »Würde Dummheit wehtun, dann müssten Sie den ganzen Tag schreien«, knurrte Amos zurück. »Wartet doch erst einmal ab, was geschieht. Außerdem, loswerden will ich die Kunsthand auf keinen Fall, ich bin doch froh, dass ich sie habe.«
    An der gegenüberliegenden Wand stand ein kleiner Tisch, auf dem sich eine volle Wasserflasche befand. Sid Amos konzentrierte sich auf die Flasche, und einen Augenblick später löste sich seine künstliche Hand vom Stumpf und griff nach der Flasche. Amos’ Begleitern fielen vor Staunen fast die Augen heraus.
    Gleich darauf befand sich die Prothese wiedèr am Handgelenk — die Flasche war immernoch darin. Sid Amos lächelte zufrieden; auf die zweideutige Art, die die meisten an ihm hassten und fürchteten. Er stellte die Flasche auf den Tisch zurück und begann erneut mit Fingerübungen.
    »Das… das… was war das?«, stammelte Artimus van Zant. Er hatte zwar schon von den Fähigkeiten des Erzdämons gehört, und auch schon einiges miterlebt, aber das hier war doch etwas anderes. Zuerst die »Dreifingerschau«, und jetzt auch noch das.
    »Ich bin eben ein Teufelskerl«, gestand Amos mit einem überheblichen Grinsen. Seine schwarzen Augen glänzten. Endlich fühlte er sich wieder als vollwertiges Wesen.
    »Aber ein Teufelskerl im zweideutigen Sinn«, konnte van Zant sich nicht verkneifen, einzuwerfen. »Oder in der Bedeutung, dass Sie mehr Teufel als Kerl sind.«
    »Ich werde ständig verkannt«, beklagte sich Amos mit gespielter Weinerlichkeit. »Dabei will ich doch immer nur das Beste…« Was das sein sollte, verschwieg er wohlweislich.
    Bestimmt aber hatte der Projektleiter Recht, wenn er ihm Böses unterstellte. Von denen, die Amos jahrelang kannten, traute ihm kaum einer über den Weg. »Teufel bleibt Teufel«, hieß es dann immer — meistens von Nicole Duval.
    »Dazu sage ich erst später etwas, wenn wir unter vier Augen sind«, lächelte Doktor Terlorne. »Versuch’s doch mal mit den anderen Funktionen.«
    »Du meinst, mit dem so genannten technischen Schnickschnack? Sollen wir die restlichen Funktionen gleich ausprobieren?« Dabei blickte er van Zant fragend an. Der Südstaatler hob die Schultern und nickte als Zeichen, dass er einverstanden war.
    »Das da eben hatte ich nicht eingebaut.« Jetzt konnte er schon wieder grinsen.
    »Können Sie auch nicht«, gestand Sid Amos. »Das kann auch kein anderer. Es liegt daran, dass es meine eigene Magie ist.«
    Nach einer knappen halben Stunde wusste er perfekt mit den Neuerungen umzugehen. Er nickte begeistert.
    »Jetzt möchte ich die neue Hand meinem Sohn Roberto vorführen«, sagte er.
    Terlorne und van Zant, blickten sich unauffällig an. Sie wussten nicht, ob das eine gute Idee war. Bei

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