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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hauses diesseits des
Heckenzauns aufhielten.
    Der eine Beobachter war verhältnismäßig jung, hatte
blondes Haar und eine sonnengebräunte Haut. Das war Larry Brent alias X-RAY-3,
Spezialagent der geheimnisumwitterten und erfolgreichen PSA. Sie hatte ihren
Sitz in New York. Der andere war wesentlich älter, hatte angegrautes Haar und
machte einen behäbigen Eindruck. Das war Edward Higgins, Chief-Inspector von
New Scotland Yard und Larry Brents Kontaktperson in London und Umgebung. Die
Besitzerin des Hauses, in dem sich die beiden Männer aufhielten, war eine
gewisse Emily Bybbs, ein ältliches Fräulein, das die Polizei während der vergangenen
Wochen schon mehrfach mit Anrufen bombardiert und behauptet hatte, dass es im
Haus gegenüber spuken würde. Es war bekannt, dass dort ein alter Mann wohnte,
seit rund siebenundzwanzig Jahren.
    Dieser Mann lebte unter ärmlichen Verhältnissen, hielt
keinen Kontakt zur Außenwelt, fuhr einen klapprigen Ford, der bereits
Museumswert besaß, und schien davon zu leben, dass er Trödelkram aufkaufte und
weiter veräußerte. Das Leben des Nachbarn William Wayer verlief offensichtlich
in fest umrissenen Bahnen. Zweimal in der Woche fuhr er spätabends mit seinem
Ford davon und kehrte erst weit nach Mitternacht in sein einsames Haus zurück.
Wo er sich inzwischen aufhielt und was er tat, wusste kein Mensch. Bei
Sonnenaufgang verließ er für drei bis vier Stunden die Wohnung und kehrte dann
mit irgendwelchen antiken Dingen zurück, die er von Flohmärkten, vom Sperrmüll
oder auch von Privatleuten mitbrachte.
    Den ganzen Tag sah und hörte man nichts mehr von dem
Einsiedler. William Wayer war nie durch zwielichtige Geschäfte oder sonst wie
der Polizei aufgefallen. Das war schlagartig anders geworden, seitdem Emily
Bybbs auf der anderen Seite des Heckenzauns wohnte. Sie hatte das Haus vor
einiger Zeit nach dem Tod ihres Onkel geerbt. Darauf hatte sie sich
entschlossen, ihre Eigentumswohnung im Herzen Londons zu verkaufen und hierher
zu ziehen. Als junges Mädchen war sie oft
hier gewesen und das alte Haus hatte sie stets fasziniert. Es hingen viele
Erinnerungen an die Kindheit der seltsamen Lady daran. Vor dreißig Jahren war
sie als Vierzigjährige das letzte Mal in diesem Haus gewesen. Dann hatten die
Familien sich verkracht.
    Emily Bybbs’ Onkel schien sich erst wenige Tage vor
seinem Tod entschlossen zu haben, seiner nunmehr zweiundsiebzigjährigen Nichte
einen letzten Wunsch zu erfüllen. Er setzte sie als Alleinerbin ein, ohne
irgendwelche Auflagen. Emily Bybbs hatte nicht gezögert und sich in ihrem
damals verlorenen Jugendparadies sofort häuslich eingerichtet. Das lag nun zwei
Monate zurück. Seither befand sich Miss Bybbs auf Gespensterjagd. Das Schlimme
daran war, dass sie seitdem auch andere mit ihren Verdächtigungen und
Vermutungen belästigte. In dem Revier, in dem sie regelmäßig anzurufen pflegte,
nahm man ihre Anschuldigungen schon nicht mehr ernst. Emily Bybbs behauptete
steif und fest, dass in dem Haus da drüben mindestens zwei, wenn nicht gar drei
Personen lebten. Aber jeder spräche davon, dass nur dieser William Wayer dort
wohne.
    Oft hätte sie abends Bewegungen, Schatten und auch
Gesichter an den Fenstern gesehen. Das hatte ihre Neugier nur noch weiter
angestachelt. Emily Bybbs war alles andere als ein schreckhaftes, verängstigtes
ältliches Fräulein. Sie war sehr bestimmend und resolut in ihrem Wesen. Larry
Brent und Edward Higgins hatten den Eindruck gewonnen, dass die legendäre
Romanfigur der Miss Marple, die Agatha Christie erfand, in Emily Bybbs zum
Leben erwacht war.
    »Das ist die Stunde, zu der er zweimal wöchentlich das
Haus verlässt«, wisperte eine Stimme hinter den beiden Männern.
    »Es ist genau zwanzig Uhr dreißig. Man kann die Uhr
danach stellen...« Emily Bybbs konnte ihre Erregung nur schwer unter Kontrolle
halten, und Larry Brent und Edward Higgins fanden es schon erstaunlich, dass
sie während der letzten Stunde geschwiegen hatte. Emily Bybbs hielt sich die
ganze Zeit über schon im gleichen Zimmer auf wie sie. Von dem kleinen Raum
unter der Dachgaube hatte man den besten Blick auf das Nachbargrundstück.
    »Übertriebene Pünktlichkeit ist noch kein Grund für
die Polizei, jemanden zu beobachten, Miss Bybbs«, bemerkte Edward Higgins
beiläufig. »Da müssen schon noch einige Faktoren dazu kommen...« Und weil dies
geschehen war, hatte sich Scotland Yard eingeschaltet, um endlich Klarheit zu
schaffen. Seit etwa drei Wochen

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