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0780 - Die Testwelt

Titel: 0780 - Die Testwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon überzeugt, daß er und Kordahl einen anderen Weg verfolgen mußten als bisher. Er bedauerte die Wendung, die eingetreten war. Aufgrund der Sympathien, die er für die Terraner empfand, hätte er sich gern anders entschieden, aber er konnte nicht.
    „Wir müssen Rhodan sagen, was ihn erwartet", sagte Kordahl.
    „Er muß wissen, welche Bedingungen er zu erfüllen hat."
    „Wir wollen zu Rhodan gehen und es ihm erklären. Alles weitere liegt bei Joftblahn. Seine Aufgabe wird es sein, den Terranern zu zeigen, wo ihre Grenzen sind."
     
    2.
     
    Feinsprecher Joftblahn blieb stehen. Er schloß die Augen und sog die Luft behutsam durch die geblähten Nüstern ein.
    Ein adlerähnlicher Vogel kreiste etwa hundert Meter über ihm und schrie in Abständen von wenigen Sekunden schrill auf.
    Ein aggressiver Geruch ging von ihm aus.
    Joftblahn öffnete die Augen und schritt einen schmalen Pfad hinunter, der sich in serpentinenartigen Windungen in die Tiefe schlängelte. Er setzte die Füße sicher voreinander, ohne ein einziges Mal auf den Boden zu blicken, obwohl dieser uneben und steinig war.
    Hundert Meter unter ihm lag eine sumpfartige Dschungellandschaft, aus der mehrere Vulkankegel emporragten. Aus weit verstreuten Quellen schossen siedende Dämpfe und glühend heiße Schlammfontänen in die Höhe.
    Als Joftblahn eine Klippe erreichte, an der der Pfad endete, ließ er sich auf die Knie herab, schwang sich über die Felskante und hangelte sich an der Steilwand herunter. Er glitt schnell und sicher in die Tiefe, obwohl kaum Vorsprünge am Gestein zu erkennen waren. Jeder Griff saß, als habe er ihn tausendfach geübt.
    Der Regelbewahrer fing eine Pheromonschockwelle auf, doch er reagierte nicht. Er schien sie überhaupt nicht wahrgenommen zu haben. Tatsächlich aber verkrampfte sich alles in ihm.
    Der adlerähnliche Raubvogel stieß lautlos auf ihn herab, wobei er die Schwingen an den Körper preßte und den gebogenen Schnabel weit vorstreckte. Mit rasch steigender Geschwindigkeit raste er auf den Kopf des Feyerdalers zu.
    Als es so schien, als werde der Schnabel des Vogels den Schädel Joftblahns durchstoßen, trat der Feyerdaler wie zufällig einen Schritt zur Seite. Das Tier schoß an ihm vorbei, fing sich mit ausgebreiteten Flügeln ab und segelte davon. Der aufsteigende Wind trieb dem Feinsprecher den Duft von Histaminen zu, und eilig schloß er die Nasenfalten.
    Wenig später erreichte er einen breiten Pfad, der bis zum Urwald hinabführte. Das Gestein sah fest und eben aus.
    Tatsächlich war es brüchig und porös. In Tausenden von kaum sichtbaren Falten und Löchern lebten zahllose Insektenvölker.
    Joftblahn wußte, daß sie alle ungemein angriffslustig waren.
    Nur etwa hundert Steinkäfer konnten einen Mann wie ihn innerhalb weniger Sekunden töten, und wenn noch einmal hundert dazu kamen, dann konnten sie ihn bis auf das blanke Skelett auffressen.
    Seine nackten Füße klatschten auf das Gestein, als ob keine Gefahr vorhanden sei. Er sah, daß einige Grünkriecher aus den Spalten hervorkamen, und der abstoßende Geruch ihrer Zahndrüsen schlug ihm entgegen. Joftblahn schritt nicht schneller und nicht langsamer als bisher aus. Zentimeternah ging er an den Insekten vorbei, als seien sie überhaupt nicht vorhanden.
    Als er die ersten Büsche des Dschungels erreichte, trat eine zierlich gebaute Frau aus dem Dickicht. Augenblicklich blieb er stehen und schloß die Nasenfalten. Dennoch erreichte ihn ein Schwall von Gerüchen, die sie verströmte. Sein vegetatives Nervensystem reagierte auf den Hormonsturz. Joftblahn streckte die Arme aus und zeigte der Frau die Innenseiten seiner Hände.
    Dann wandte er ihr den Rücken zu und wartete.
    Sie trat an ihn heran. „Fremde werden kommen", sagte sie.
    Joftblahn schwieg und wartete ab. Er fühlte ihren Atem in seinem Nacken. Ihre sanften Hände glitten über die schwellenden Muskeln seiner Schultern.
    „Sie suchen den Weg, der über Pröhndome zur Kaiserin von Therm führt", fuhr sie fort. Sie ließ die Hände sinken und trat zwei Schritte zur Seite.
    „Ich bin bereit", entgegnete er mit ruhiger Stimme, in der sich nichts von den Gefühlen spiegelte, die ihn erfüllten, denn nicht sie beherrschten ihn, sondern er sie. Diese Übermacht seines Willens ging so weit, daß sich seine Kraft bis ins Unterbewußtsein hinein erstreckte und nun auch das vegetative Nervensystem beeinflußte. In der Folge schütteten seine endokrinen Drüsen nur die Hormonmengen aus, die der

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