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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Kontaktzentrale warnen", antwortete ich.
    „Das können wir nicht", widersprach der Feyerdaler. „Wir besitzen kein Verbindungselement zur Kontaktzentrale."
    Ich unterdrückte den Impuls, mich über den Begriff „Verbindungselement" genauer zu informieren, der von Waagnomh inzwischen zweimal genannt worden war.
    Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Verbindungselement, das sich in der Station von Sathogenos und Rezalsrohn befand, um einen positronischen Ableger der Kontaktzentrale, der funktechnisch mit dem Hauptkomplex in Verbindung stand. Es war dringender, die brennenden praktischen Probleme zu lösen.
    „Falls es in Ihrer Ansiedlung einen Gleiter gibt, können wir zur Kontaktzentrale fliegen", erwiderte ich.
    Der Feyerdaler sah mich mit wie irrsinnig glitzernden Augen an, so daß ich schon fürchtete, er könnte abermals durchdrehen.
    „Das wäre gleichbedeutend mit Selbstmord", erklärte er.
    „Weder Sie noch ich sind autorisiert, in den Bereich der Kontaktzentrale einzudringen. Die automatischen Verteidigungsanlagen würden das Fahrzeug ohne Anruf und Warnung abschießen."
    „Das klingt logisch", erwiderte ich. „Aber darf ich Ihren Worten entnehmen, daß Sie über einen Gleiter verfügen?"
    „Wir besitzen einen Gleiter, der allerdings von Vulposer unter Verschluß gehalten wird", antwortete Waagnomh.
    „Dann reden wir mit Vulposer", warf Sagullia ein. „Wie Sie vorher sagten, gibt es in der Station, aus der wir kommen, ein Verbindungselement. Wir brauchen also nur zurückzufliegen und die Kontaktzentrale über das Verbindungselement zu warnen.
    Wenn Sie mitkommen und vor Sathogenos und Rezalsrohn bezeugen, das DAS WORT verschwunden ist, werden die beiden Regelerschaffer es sicher glauben." Er blickte mich in plötzlich aufkeimender Skepsis an. „Oder auch nicht."
    „Ich bezweifle, daß die beiden Regelerschaffer uns glauben", meinte der Feyerdaler. „Aber ich bin bereit, es zu versuchen, denn wenn Agenten VERNOCs in die Kontaktzentrale eindringen, ist unsere Verbindung mit der Kaiserin von Therm gefährdet."
    „Ist die Kontaktzentrale auf Yuurmischkohn die einzige Direktverbindung Ihres Volkes zur Kaiserin von Therm", erkundigte ich mich.
    „Pröhndome ist nur eine von siebzig Kontaktwelten", erklärte Waagnomh. „Aber der Ausfall einer einzigen Kontaktzentrale würde genügend Unruhe hervorrufen, um die Stabilität unserer Zivilisation zu gefährden."
    „Dann wollen wir den Gleiter holen und aufbrechen", sagte ich.
    „Vorher muß ich mit Fahlenz reden", erwiderte der Feyerdaler.
    „Vulposer wird den Schlüssel zum Gleiterhangar nicht freiwillig herausgeben. Er fühlt sich als Vertrauter der Kaiserin von Therm - und er hat sich irgendwann eine Strahlwaffe beschafft. Zweimal schon hat er auf einige von uns damit geschossen - und auch getötet. Fahlenz ist der einzige von uns, den er manchmal zu sich vorläßt und den er anhört."
    „Dann wollen wir zu Fahlenz gehen", sagte ich.
    Wir kehrten um. Noch herrschte Ruhe in der Ansiedlung. Ich fürchtete allerdings, daß es nur die Ruhe zwischen zwei Anfällen war. Wir mußten den Gleiter bekommen, bevor die pensionierten Regelerschaffer abermals durchdrehten.
    Waagnomh führte uns in das neunte Gebäude auf der linken Seite des Platzes. Fahlenz wohnte in der dritten Etage, erklärte er uns. In der zweiten Etage ertönte stoßartiges Schluchzen hinter einer der beiden Türen.. Sagullia wollte impulsiv nachschauen, aber ich hielt ihn zurück. Wir konnten die Probleme der ehemaligen Regelerschaffer nicht lösen, so sehr uns das Schicksal dieser Wesen auch bedrückte. Es galt, noch Schlimmeres zu verhüten.
    In der dritten Etage wandte sich unser Führer der rechten Tür zu. Als er sie öffnete, erblickten wir eine ähnliche Ausstattung wie in Waagnomhs Wohnraum. Das Mobilar war allerdings besser erhalten. Vor der Servierplatte des Versorgungsautomaten hockte ein Feyerdaler auf einer Art Schemel. Er hatte sich tief über eine Schüssel mit Nahrung gebeugt und schaufelte Fleischbrocken und eine Art Brei in sich hinein.
    Der Feyerdaler war so sehr in seine Tätigkeit vertieft, daß er uns nicht gleich bemerkte. Ich vermutete, daß das gierige Schlingen der Mahlzeit zu den Symptomen seiner geistigen Erkrankung gehörte.
    Als wir ihn fast erreicht hatten, fuhr er erschrocken hoch. Seine rechte Hand streckte sich nach einem zylindrischen Stab aus Metallplastik aus, der auf der Servierplatte lag. Unbewußt kaute er weiter, während seine irr

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