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0786 - Rebell gegen die Kaiserin

Titel: 0786 - Rebell gegen die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daher mit großer Sicherheit und völlig richtig.
    Die Kaiserin schien zu wissen, wie schnell ein einst wildes und dynamisches Volk seinen Schwung verlieren konnte.
    Sie schien zu wissen, daß die meisten Feyerdaler dieses Feuer verloren hatten.
    Ein solch mächtiges und erfahrenes Wesen wie die Kaiserin hatte die Feyerdaler samt ihrer Degeneration und ihrer Willigkeit als Sklaven geduldet.
    Jetzt schienen, zumindest als Versuch, jene Fremden einen Teil der Aufgaben zu erledigen, die bisher den Feyerdalern übertragen worden waren.
    Die eisige Kälte, die Tehlarbloe beherrschte, verwandelte sich plötzlich und unerwartet in eine tödliche Hitze. Tehlarbloe begann am ganzen Körper zu zittern. Genau das, was er dachte, war eingetroffen. Die Sklaven hatten lange genug gearbeitet und sich erschöpft.
    Neue Kräfte wurden gebraucht. Man verkaufte die Sklaven, nachdem sie alt und nutzlos geworden waren, oder man schenkte ihnen die Freiheit, mit der sie nichts anfangen konnten.
    „Genau das", sagte er laut und mit großer Bestimmtheit, „was ich euch eben vorgeworfen habe, ist geschehen. Die Kaiserin hat erkannt, daß wir lahm und müde geworden sind. Sie hat die Terraner entdeckt, ein junges, wildes Volk. Wir waren einst ebenso wie sie."
    Qartane wirbelte herum und sagte wütend: „Du bist so unwichtig wie nur irgend etwas. Die Kaiserin von Therm hat dir eine Gnadenfrist eingeräumt. Solltest du uns Anlaß geben, dich ein zweitesmal hierher zu bringen, kennst du dein Schicksal."
    Der Physiker lachte schrill.
    „Ich kenne mein Schicksal. Und inzwischen kennst du deines ebenso gut. Deines und das der anderen Regelerschaffer."
    Er lachte noch immer, als er die Tür erreichte und den Auslöser drückte. Auf dem Bildschirm bewegten sich weiterhin die Ausschnitte, die von Pröhndome übermittelt wurden.
    „Die Folgen sind für euch alle katastrophal!" schrie er. „Das Imperium Feyerdal hat soeben den ersten kosmischen Fußtritt erhalten."
    Er wußte es. Die Katastrophe hatte angefangen, nahm wie eine langsame Kettenreaktion ihren Anfang. Was seine Rettung bedeutete, war der erste Schock in einer langen Reihe für die anderen.
    Er wußte, was er zu tun hatte. Er öffnete die Tür, verließ langsam das große Gebäude und blieb erst dann stehen, als er sich mitten in dem weiträumigen Park befand, der diesen Koloß von dem nächsten Bauwerk auf Mahavdoorn Eins trennte.
    Zum erstenmal in seinem Leben glaubte er, bewußt zu atmen und die Wohltat zu genießen, die von der Luft vermittelt wurde.
    Er war nicht entziffert worden.
    Für ihn begann ein neuer Lebensabschnitt.
     
    3.
     
    Notwendigerweise ist der Planet, auf dem sich eine intelligente Rasse entwickelt, der idealste, schönste und beziehungsreichste Platz. Eine irrationale Überlegung war es auch, die Feyerdalern wie Tehlarbloe jenes Gefühl vermittelte, das der Ausdruck Heimatwelt ausstrahlte. Selbst später entdeckte Planeten, die in vielen Teilen schöner waren als Moeckdöhne, die reichere Bodenschätze besaßen oder zu Kolonien wurden, die man paradiesisch nennen konnte -sie ersetzten nicht die Heimat.
    Tehlarbloe wußte von sich, daß er ein merkwürdiger Rebell war.
    Er kämpfte nicht mit der fauchenden Waffe in der Hand, sondern er versuchte, den Gegner einzukesseln und durch eine Vielzahl von Amputationen in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken.
    Dazu dienten seine Versuche.
    Er würde sie wieder aufnehmen, aber auf ganz andere Art. Allein. Ohne die Furcht, die ihn bis jetzt eben gepeinigt hatte.
    Er wußte, daß es ihm verboten und überdies unmöglich war, den Berührungskreis zu betreten. Das war auch weitestgehend überflüssig, denn sein Ziel konnte es nur sein, durch Neutralisieren der vielen, an allen entscheidenden Punkten angebrachten Verbindungselemente die Voraussetzungen zu schaffen, die dazu führten, daß Feyerdaler wie er sich nicht ununterbrochen von Sensoren beobachtet fühlen mußten.
    „Und genau das werde ich tun", sagte er, bog auf einen schmalen Weg ab und erreichte schließlich eine Rufkabine. Er bestellte einen Gleiter und wartete darauf, daß ihn das Gerät zu seinem Haus bringen würde. Und zu Anadace. Und - zum Labor.
     
    *
     
    In rasendem Flug jagte der schwere Gleiter geradeaus. Er befand sich über den Wolken. Die Sonnenstrahlen verwandelten das Innere in ein Inferno gleißender Helligkeit. Qartane drehte den Kopf und warf einen desinteressierten Blick nach draußen, dann starrte er voller Qual in die Augen

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