Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0787 - Stunde des Rebellen

Titel: 0787 - Stunde des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Manöver sind doch höchst seltsam."
    Inzwischen war eine Bildübertragung zustande gekommen. Die Sendung wurde auf den Panoramabildschirm projiziert. Obwohl die Space-Jet der Funkbrücke sich, um selbst unentdeckt zu bleiben, der Fernortung bedienen mußten, waren die übermittelten Bilder von großer Schärfe.
    Die hundert feyerdalischen Schiffe bildeten einen dichten Pulk und flogen die Sonne Kaylaandor an. Grundsätzlich wäre das nicht verdächtig gewesen, doch hinzu kam eine Tatsache, die bedenklich stimmen mußte. Sie flogen die Sonne nämlich aus der Blotgrähne entgegengesetzten Richtung an. Mit anderen Worten, sie zogen sich in den Sonnenschatten zurück.
    „Verdammt, da ist etwas faul", sagte Atlan voll Überzeugung.
    „Warum begeben sich die Feyerdaler in ihrem eigenen System in den Ortungsschutz der Sonne!"
    „Sie scheinen auf etwas zu warten, ohne selbst entdeckt werden zu wollen", meinte Roi Danton. „Möglicherweise ist das Objekt ihres Interesses die SOL."
    „Durchaus möglich, sogar sehr wahrscheinlich", stellte Reginald Bull fest.
    Atlan nickte grimmig.
    „Sie müssen über unser Kommen unterrichtet sein." Plötzlich lächelte er. „Aber anscheinend haben sie keine Ahnung davon, daß wir längst schon hier sind. Bisher hat die Flotte noch keinen Funkkontakt mit Blotgrähne aufgenommen. Das kommt uns zugute."
     
    *
     
    „Ich kann nicht warten", sagte Tehlarbloe und stapfte wie ein gereiztes Tier durch die min'allaji des Flaggschiffs. Es war die „Halle des gewichtigen Wortes" - und hier legte man auch auf das feingesprochene Wort allergrößten Wert. Doch das hinderte den Wissenschaftler nicht daran, gelegentlich zu fluchen.
    Er konnte ohnehin nur von seinem engsten Vertrauten Kehlbroet gehört werden. Denn das hier installierte Verbindungselement der Kaiserin von Therm war längst schon neutralisiert, und die Feinsprecher waren noch nicht eingetroffen.
    Aber er hätte sich auch ihnen gegenüber in seiner Ausdrucksweise keinen Zwang auferlegt.
    „Feinsprecher!" sagte er abfällig. „Diese Korrektheiten und Unfehlbarkeiten sind alles Versager."
    „Mäßige dich, Tehlarbloe", riet ihm Kehlbroet. „Sie können jeden Augenblick hier sein."
    „Na und?" Tehlarbloe wußte selbst, daß er leicht seine Beherrschung verlor, wenn er wütend war. Er versuchte, sich zu beruhigen. Dazu war es aber nötig, über das zu sprechen, was ihn bedrückte.
    „Ich habe das Warten satt", rief er wieder. „Nun lauern wir schon einen Tag im Ortungsschutz von Kaylaandor. Und worauf?
    Auf das Raumschiff der Terraner. Aber es kommt nicht. Dabei hätte es längst schon hier sein müssen.
    Wir sind sofort ins Kaylaandor-System gestartet, als wir die Nachricht vom Kommen der SOL erhielten. Aber sie taucht nicht auf."
    „Du regst dich nur so auf, weil dich die Feinsprecher nicht so schalten und walten lassen, wie du möchtest", sagte sein Freund, der bei Diskussionen immer der ruhende Pol war.
    „Da hast du gar nicht unrecht", stimmte Tehlarbloe zu. „Die FEYRADA ist mein Schiff, mein Flaggschiff. Ich habe die Befehlsgewalt über die gesamte Flotte. Aber nur dem Worte nach. In Wirklichkeit haben längst die Feinsprecher das Kommando übernommen."
    „Hattest du etwas anderes erwartet?" sagte Kehlbroet. „Du bist für sie nur ein kleiner Rebell. Ein Wissenschaftler, der den Aufstand gegen die Superintelligenz probt und mit der Tradition zu brechen versucht. Es war eine große Leistung, daß du die Feinsprecher für deine Ideen gewinnen konntest, aber erwarte nicht auch, daß sie sich dir unterwerfen. Sie haben sich nicht unter deinen Befehl gestellt, sondern es war umgekehrt. Als du ihre Unterstützung annahmst, hast du dich ihnen ausgeliefert."
    „Das nehme ich nicht ohne weiteres hin", sagte Tehlarbloe gepreßt. „Ich werde es ihnen schon zeigen!"
    „Was werden Sie wem zeigen, Tehlarbloe?" fragte da eine Stimme aus dem Hintergrund.
    Tehlarbloe drehte sich um. Er tat es gemächlich, um nicht wie ein ertappter Sünder zu erscheinen. In der „Halle des gewichtigen Wortes" waren die vier Regelerschaffer aufgetaucht, die er zur Besprechung gebeten hatte.
    Jooghiv!
    Groenher!
    Mäjner!
    Garvendher!
    Tehlarbloe hatte sich schnell gefaßt.
    „Euch werde ich es sagen", antwortete er unerschrocken und blickte einen Regelerschaffer nach dem anderen an. „Euch, Korrektheiten, werde ich demonstrieren, was zu tun ist, um unser Volk vor der Degeneration zu retten. Nicht nur mit revolutionären Worten, sondern auch mit

Weitere Kostenlose Bücher