0787 - Stunde des Rebellen
ebensolchen Taten."
„Das sind zwar große, aber auch ordinäre Worte", sagte Garvendher. Er war der Wortführer der Regelerschaffer.
„Daß Ihr das Wort ordinär überhaupt aussprecht, Korrektheit Garvendher!" sagte Tehlarbloe. Er hatte sich beruhigt, und plötzlich sah er ein, daß er den Feinsprechern gegenüber ungerecht war. Aber es entsprach nicht seiner Natur, sich zu entschuldigen, obwohl er allen Grund dazu gehabt hätte.
Denn die Feinsprecher hatten sich auf seine Seite geschlagen.
Sie hatten sich bereit erklärt, mit ihm gegen die Kaiserin von Therm zu rebellieren. Welche Selbstüberwindung mußten sie aufgebracht haben, als sie zustimmten, die Verbindungselemente der Kaiserin lahmzulegen und hundert Raumschiffe im geheimen gegen die Terraner zu mobilisieren!
„Korrektheiten", begann er, „ich habe euch ins min'allaji gebeten, um unsere nächsten Maßnahmen zu besprechen."
„Im Augenblick können wir nur auf das Eintreffen des fremden Schiffes warten", sagte Jooghiv. „Oder meinen Sie die Kampfmaßnahmen, die danach zu treffen sind? Dann wenden Sie sich an die Berater, die Ihnen von uns zur Verfügung gestellt wurden."
„Philosophieren werden Sie mit uns wohl doch nicht wollen?"
meinte Mäjner herablassend.
„Ganz gewiß nicht!" sagte Tehlarbloe. „Ich will Sie nur wachrütteln. Die SOL ist längst überfällig. Wir müssen herausfinden, was der Grund ihres Ausbleibens ist."
„Wollen Sie etwa auf Blotgrähne nachfragen?" erkundigte sich Groenher. „Ich dachte doch, wir seien uns einig, daß wir uns mit Blotgrähne nicht in Verbindung setzen können, weil sonst die Kaiserin von unseren Absichten erfahren würde. Damit wären die Terraner gewarnt."
Tehlarbloe hätte den Regelerschaffer darauf aufmerksam machen können, daß er diesbezüglich gewaltig irrte. Doch er wollte sein Wissen noch für sich behalten. Abgesehen davon, daß ihm die Regelerschaffer nicht geglaubt hätten, war die Zeit noch nicht reif für Enthüllungen.
„Ich weiß, daß wir vorsichtig sein müssen", sagte Tehlarbloe deshalb nur. „Aber andererseits müssen wir etwas unternehmen."
„Und wie haben Sie sich das vorgestellt?" fragte Garvendher.
„Ich möchte Blotgrähne aufsuchen, um dort Erkundigungen einzuholen", sagte Tehlarbloe. „Vielleicht stellt sich heraus, daß uns die Terraner getäuscht haben und gar nicht die Absicht hatten, ins Kaylaandor-System zu kommen. Was auch immer der Grund für das Ausbleiben der SOL ist - wir müssen ihn herausfinden."
„Ich würde davon abraten", sagte Jooghiv. „Es ist ein zu großes Risiko. Wenn man Sie entdeckt, würde das unseren Plan gefährden."
„Ich werde mich durch einen Neutralisator vor Entdeckung schützen", erwiderte Tehlarbloe. „Außerdem wissen Sie, daß ich Ihre Einwilligung gar nicht brauche. Ich kann auch auf eigene Faust nach Blotgrähne gehen."
„Daran werden wir Sie hindern", sagte Garvendher. „Schon aus Selbstschutz. Wir haben uns nicht außerhalb der Gesetze gestellt, nur um uns dann durch Ihren Leichtsinn eine 'Entzifferung' einzuhandeln."
„Keine Sorge, ich werde Sie nicht verraten", versprach Tehlarbloe spöttisch. „Und andere Argumente gibt es nicht, um mich von meinem Vorhaben abzubringen."
Die vier Regelerschaffer zogen sich zur Beratung zurück.
Tehlarbloe flüsterte Kehlbroet zu: „Du weißt, was du zu tun hast, wenn sie gegen mich entscheiden."
Sein Freund machte ein Zeichen der Zustimmung.
Die vier Feinsprecher kamen zurück.
„Sie sollen Ihren Willen haben, Tehlarbloe", erklärte Garvendher. „Doch müssen wir darauf bestehen, daß einige unserer Männer Sie begleiten."
„Mißtrauen Sie mir etwa?" fragte Tehlarbloe geradeheraus.
„Jawohl", antwortete ihm der Regelerschaffer ebenso offen.
„Wir zweifeln nicht daran, daß Sie ehrlich für die gute Sache kämpfen, Tehlarbloe. Aber Sie sind ein Heißsporn. Unsere Leute werden Sie vor unüberlegten Handlungen bewahren."
„Einverstanden", sagte Tehlarbloe zähneknirschend, aber er ließ sich nicht anmerken, wie wenig es ihm paßte, daß man ihm Aufpasser mitgab.
„Wie ich Sie einschätze, haben Sie sich bestimmt schon überlegt, wie Sie vorgehen werden, Tehlarbloe", meinte Groenher lauernd.
„Das ist richtig", gab der Wissenschaftler zu. Und er erklärte ihnen seinen Plan. Er wollte mit einem Beiboot der FEYRADA, das als Forschungsschiff ausgestattet war, Blotgrähne ganz offiziell anfliegen und in einer Werft um eine Überholung ansuchen.
Allerdings
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