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0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne

0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne

Titel: 0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ungewöhnliche Helligkeit an den Wolkenrändern zeigte. So etwas sah man nur bei einem Gewitter.
    Einige Male hatte es schon geblitzt. In der Höhe kämpften die verschiedenen Luftschichten miteinander. Da traf die warme auf die kalte Luft, und es konnte durchaus zu einem Unwetter kommen.
    Der mächtige Gruß ebbte allmählich ab. Die Klänge schwangen aus. Nur noch wenige und vor allen Dingen leise Echos schwangen über den weiten Himmel.
    Dann war es vorbei…
    Die Ruhe kam Peters im ersten Augenblick ungewöhnlich vor. Ihn überfiel das Gefühl der Einsamkeit, des Verlassenseins. Wieder trat er an das Fenster der Südseite und schaute hinaus, weil ihn das Kloster und der mächtige Himmel darüber einfach nicht losließen.
    Dieses grandios-schaurige Schauspiel hatte er bisher in dieser Intensität noch nicht gesehen. Es konnte so etwas wie eine Vorwarnung sein, doch Peters wusste nicht, für was. Er war sich keiner Schuld bewusst, er hatte nichts getan. Wenn die Natur verrückt spielte, was konnte er dafür?
    Etwas zwang ihn, wieder näher an das Fenster an der Südseite heranzutreten. Das Kloster war für ihn interessant geworden. Hätte ihn jemand nach dem Grund gefragt, er hätte ihn nicht nennen können.
    Der Wind war für einen Moment eingeschlafen. Jedenfalls traf er ihn nicht mehr. Vor ihm wirkte die Landschaft wie ein mächtiges Stilleben. Es bewegte sich auch nur wenig, aber was sich bewegte, erforderte seine Aufmerksamkeit.
    Am Himmel flackerte das Licht!
    Der Reverend kniff die Augen zusammen. Er dachte zuerst an ein Wetterleuchten, schaute wieder hin und sah das Licht noch immer, das seine Bahnen zog.
    Nein, das hatte mit den Vorboten eines Gewitters nichts zu tun.
    Das war etwas anderes. Eine Lichterscheinung, die wie gezeichnet wirkte, als wäre eine gewaltige Hand dabei, einen Pinsel zu schwingen, aus dem bleiche Funken strömten, die sich anschließend zu Bändern zusammensetzten.
    Das grelle Licht malte die Ränder der Wolken nach. Es schnitt in die Wolkenberge hinein, es riss sie auseinander, es sorgte für bizarre Bilder, die den Himmel schmückten.
    Peters zwinkerte mit den Augen. Er hatte die Stirn in Falten gelegt, ein Zeichen, dass er nachdachte. Dieses Licht musste einen Ursprung haben, davon ging er einmal aus. Bei jedem Wetterleuchten war das so, aber der Ursprung hier war ein anderer, einer, den er nicht begreifen konnte, denn das Licht drang aus dem Kloster.
    Ja, das war es.
    Es drang aus dem Kloster!
    Peters hielt den Atem an. Plötzlich glänzte Schweiß auf seiner Stirn, denn er konnte die Entdeckung kaum verkraften. Es war unmöglich, er musste sich getäuscht haben, doch das hatte er nicht.
    Nein, es war keine Täuschung, die Lichtquelle war im Kloster.
    Etwas Unheimliches und Unerklärliches geschah dort. Peters dachte nicht mehr daran, seinen Beobachtungsplatz zu verlassen. Er hatte Blut geleckt, jetzt wollte er mehr sehen, wollte mehr wissen, und er fühlte sich auf dem Turm relativ sicher.
    In den letzten Minuten hatte es die Dunkelheit geschafft, das Land zu umschließen. Umso deutlicher sah er den zuckenden Schein, der sich auch von keiner Wolke aufhalten ließ, aber kleiner geworden war. Zudem hatte er eine andere Form angenommen. Er strahlte von einer gewissen Stelle aus in die Höhe wie eine Lanze, um danach eine andere Formation anzunehmen.
    Der Pfarrer schaute genauer hin und stellte fest, dass dieses unerklärliche Licht einen großen Kreis bildete oder einen Ring, der weiterbewegt wurde.
    Das Geschehen wurde für ihn immer mysteriöser. Er hatte seine eigentliche Umgebung vergessen und schaute nur mehr dem Lichtschein nach, wie er anfing zu wandern.
    Ein schaurig-schönes Schauspiel, für ihn faszinierend, und er hielt den Atem an. Der Wind pfiff in sein Gesicht, er hörte ihn um die Ecken des Turms jammern, und er schaute auf den wandernden Schein, der sich in seine Richtung bewegte und keine andere Formation mehr annahm.
    Der Kreis blieb.
    Riesig, an seinen Umrissen bleich und zitternd, so wanderte er weiter, und bevor es sich der heimliche Beobachter versah, hatte er bereits das Kloster verlassen. Keine Mauer hatte ihn stören können.
    Er war hineingebracht worden in die freie Natur, nichts sollte ihn mehr halten. Der Reverend hielt den Atem an.
    Es war wunderbar.
    Es war schaurig.
    Es war unerklärlich.
    Und Reverend Peters bekam Angst um sich, seine Kirche und um die Menschen. Er traute dem unnatürlichen und wandernden Licht alles zu, nur nichts Gutes. Und er

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