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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mr. Silver bat sie, zunächst unten zu bleiben. Er tastete den Körper mit seinen Sensoren ab.
    Wir konnten es nicht sehen, denn er berührte James nicht, aber ich wußte, wie der Ex-Dämon in solchen Fällen vorging.
    Es stellte sich heraus, daß sich der Butler nicht im Zentrum eines schwarzmagischen Kokons befand.
    Dadurch war es verhältnismäßig leicht, dem Mann zu helfen. Der Ex-Dämon konnte auf die Unterstützung seiner Freundin verzichten.
    Er knurrte eine starke Formel in der Dämonensprache.
    Damit weichte er gewissermaßen die feindliche Kraft auf.
    Dann schob er die linke Hand wie einen Silberkeil zwischen Decke und Körper.
    Ein lautes Knistern war zu hören und bläuliche Blitze rasten über die Decke. Ihre gespaltenen, verästelten Spitzen stachen auf Mr. Silver ein und schüttelten ihn so heftig, daß die Leiter wackelte.
    Ich sprang hinzu und hielt sie fest.
    Bläuliches Licht raste über das Aluminium und traf meine Hände. Eine schmerzhafte Kälte bohrte sich durch die Haut und drang bis in die Knochen vor. Mein Gesicht verzerrte sich, und ich preßte die Kiefer zusammen. Die feindliche Kraft wollte mich zwingen, die Leiter loszulassen, doch ich hielt sie fest.
    Mochte kommen was wollte, ich würde die Leiter nicht loslassen.
    Knirschend sprengte Mr. Silver die Kraft, die James festhielt. Der Mann fiel, und der Ex-Dämon fing den dürren Butler mit einem Arm auf.
    James ächzte. Ich blickte hoch und stellte fest, daß der zuckende Spuk vorbei war. Die schmerzhafte Kälte hatte sich aus meinen Händen zurückgezogen, das bläuliche Licht war erloschen.
    Die gegnerische Kraft war aufgelöst, vernichtet.
    »Vorsicht, Silver!« sagte ich. Der Ex-Dämon ließ den Butler langsam herunter. Ich streckte James beide Arme entgegen. Es war nicht mehr nötig, die Leiter festzuhalten.
    Ich faßte unter die Achseln des Butlers und stellte ihn vor mir ab. Versuchsweise ließ ich ihn los. Als ich sah, daß er stehen blieb, ließ ich die Hände langsam sinken.
    »Alles okay, James?« fragte ich.
    »Ja«, seufzte der Butler. »Ja, vielen Dank.«
    Wir begaben uns ins Wohnzimmer, und ausnahmsweise bediente Dean McLaglen seinen Butler, der geschafft in einem breiten Ledersessel saß.
    Wenn ein Mensch zum ersten Mal mit schwarzmagischen Kräften konfrontiert wird, löst das zumeist einen argen Schock aus, das wußte ich aus eigener Erfahrung. So besehen, hielt sich der Butler hervorragend. Er war um Fassung und Haltung bemüht. Ein Butler von ganz besonderem Format.
    »Mir war, als hätte ich den Tod vor Augen«, erzählte James mit belegter Stimme. »Als mich diese unsichtbare Kraft packte und hochriß, dachte ich, es wäre aus mit mir.«
    Dean McLaglen gab dem Butler zu trinken.
    »Sir, ich kann mich doch nicht von Ihnen bedienen lassen«, protestierte James verlegen.
    »Mund halten und trinken«, sagte der Anwalt.
    James wollte sich erheben. »Es geht mir schon wieder einigermaßen gut«, versicherte er uns, doch ich drückte ihm die Hand auf die Brust und bat ihn, dieses eine Mal zu vergessen, daß er Butler war in diesem Haus.
    »Mr. McLaglen ist damit einverstanden«, sagte ich. »Also spielen Sie uns nichts vor, sondern lassen Sie sich Zeit, sich zu erholen.«
    Er mußte uns haarklein erzählen, was sich ereignet hatte.
    Bevor er begann, brauchte er einen kräftigen Schluck, und dann schilderte er uns den unerfreulichen Auftritt des Polizisten.
    »Ich merkte nicht sofort, daß ich es mit keinem Menschen zu tun hatte«, sagte James kleinlaut. »Hätte es mir auffallen müssen?« fragte er Mr. Silver.
    Der Ex-Dämon schüttelte den Kopf. »Seine Tarnung war mit Sicherheit perfekt.«
    »Er wollte wissen, ob sich Mr. Peckinpah gemeldet hatte. Ich sagte nein, aber er glaubte mir nicht.«
    »Mich fragte er ebenfalls nach Peckinpah«, warf Dean McLaglen ein. »Unserem Freund gelang es, seine Wachen zu überlisten und durch ein Höllentor zu entkommen. Und Asmodis schickte diesen Exekutor hinterher. Er hat den Auftrag, Tucker Peckinpah zurückzubringen, lebend oder tot.«
    »Dann wird er ihn töten, wenn er ihn findet«, sagte ich nervös.
    McLaglen nickte. »Das hat er gesagt.«
    »Hat er seinen Namen genannt?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Kanutto«, sagte James.
    Ich warf Mr. Silver und Roxane einen neugierigen Blick zu.
    »Kennt ihr ihn?«
    Die beiden hatten schon von ihm gehört. Er war nicht der einzige Vollstrecker. Ob Asmodis einen besonderen Grund gehabt hatte, Kanutto auszuwählen, wußten sie nicht.
    »Sie

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