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079 - Die Insel der wandelnden Toten

079 - Die Insel der wandelnden Toten

Titel: 079 - Die Insel der wandelnden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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so wichtig.“ Dorian winkte ab. „Sind Sie jetzt zufrieden, Don Chiusa? Ich brauche nur noch Ihr Einverständnis, dann kann es losgehen. Wir müssen spätestens in der nächsten Nacht auslaufen, sonst kommen wir zu spät zu der in vier Tagen von Chalkiris einberaumten Konferenz.“
    „Wenn ich noch zögere, dann nicht aus Mißtrauen Ihnen gegenüber, Mr. Hunter“, sagte Don Chiusa nachdenklich. „Ich muß nur an die vier Männer denken, die der Teufelsinsel zu nahe gekommen sind. Ich möchte nicht noch mehr Leute auf diese Weise verlieren.“
    „Was haben Sie eigentlich mit den Überresten der vier Männer gemacht?“ fragte Dorian.
    „Die sind gut aufgehoben“, warf Marcello Sanza grinsend ein. „Ich habe sie einstweilen im Kühlraum auf Eis gelegt. Bei minus zwanzig Grad Celsius werden sie nicht so rasch auftauen.“
     

     
    Paolo Ferraro wetzte das lange Fleischmesser ohne besondere Hast. Immer wieder prüfte er die Schärfe, war mit dem Ergebnis aber nie zufrieden.
    „Was ist denn, Paolo?“ rief der Küchenchef der Grotta Marcello über den Lärm hinweg. „Holst du nun endlich das Fleisch aus dem Kühlraum, oder muß ich dir Beine machen? Wenn sich auch nur einer von den Gästen beschwert, daß er zu lange warten muß, dann ziehe ich dir die Ohren lang.“ Paolo Ferraro spurtete in den Keller. Er war nicht besonders klug, dafür aber der geborene Metzger. Er war so stark, daß er einen halben Ochsen mühelos mit sich spazierentragen konnte, und er war Schlächter mit Leidenschaft.
    Er schob den Riegel des Kühlraumes zurück, öffnete die schwere Tür und drehte das Licht an.
    Paolo besah sich die einzelnen Rinderhälften und drehte sie herum, um sie besser taxieren zu können. Dabei ließ er seine Blicke immer wieder zum rückwärtigen Teil des Kühlraumes wandern. Paolo wußte, daß dort vorübergehend vier Leichen einquartiert worden waren. Er selbst hatte sie im Auftrag von Signore Sanza im Kühlraum untergebracht. Aber Paolo war sich gar nicht sicher, daß es sich um echte Leichen handelte. Sie sahen eher wie Attrappen aus, wie man sie für Filmaufnahmen verwendete. Er wußte das, weil er selbst schon mal eine Saison lang in Cinecitta als Statist tätig gewesen war. Die Gummipuppen hatten so ausgesehen wie die vier Leichen. Nur waren die vier Leichen nicht angemalt, sondern weiß wie Gips, und sie waren auch so steif wie Gips.
    Aber Signore Sanza hatte gesagt: „Kühl sie gut, sonst tauen sie auf und stinken fürchterlich!“
    Das konnte Paolo nicht glauben. Andererseits – warum sollte ihn Signore Sanza anlügen? Die anderen nahmen ihn schon mal auf den Arm, aber nicht Signore Sanza. Ob er mal nachschauen sollte, was aus den vier Leichen geworden war?
    Er vergaß, daß der Küchenchef auf Nachschub wartete. Seine Neugierde war stärker als alles andere. Seine Beine setzten sich wie von selbst in Bewegung und trugen ihn tiefer in den Kühlraum hinein. Er bahnte sich seinen Weg zwischen den aufgehackten Rinderhälften hindurch, die er spielerisch wie Punchingbälle zur Seite stieß.
    Plötzlich blieb er stehen. War da nicht eben ein Geräusch gewesen? Nein, das konnte nicht gut möglich sein. Er mußte sich geirrt haben. Noch einen Schritt, dann hatte er den freien Platz an der Rückwand des Kühlraumes erreicht, wo er die steifen und kalkweißen Körper aufgebahrt hatte.
    Er traute seinen Augen nicht, als er sah, daß keiner der vier mehr weiß war. Sie hatten sich schwarz verfärbt und wirkten auch nicht mehr steif. Es sah so aus, als seien sie förmlich zerflossen. Und sie stanken.
    Paolo hielt sich die Nase zu und wollte kehrtmachen, um Signore Sanza zu berichten, daß die Leichen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen aufgetaut waren, da kam aus der Kehle des einen ein gurgelnder Laut, der Paolo vor Schreck erstarren ließ. Und während er noch wie gelähmt dastand, begann sich der schwarze Leichnam zu bewegen.
    Paolo wich zurück. Da erhob sich der verwesende Leichnam und schwankte auf ihn zu. Paolo ging noch einen Schritt rückwärts, aber da schlug eine Ochsenhälfte gegen seinen Rücken und schleuderte ihn genau in die Arme des Scheusals. Aus dessen Rachen kam wieder ein gurgelnder Laut, als es Paolo seine Hände um den Hals legte.
    Paolo wußte sich nicht mehr anders zu helfen, als das lange Fleischmesser auf den Leichnam zuzustoßen. Das Messer ging durch den Körper hindurch. Doch der lebende Leichnam verkraftete den Messerstich und schleuderte Paolo zur Seite.
    Zwischen den

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