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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich kenne natürlich den Einwand, daß ein Mutant kaum dazu in der Lage ist, was Dobrak nicht geschafft hat. Doch ein Versuch kostet nichts."
    Ich gab meine Einwilligung. „Nehmen wir den Zwischenstop als Anlaß, den COMP aufzusuchen", erklärte ich.
    Wir befanden uns - Geoffry, Atlan und ich - auf halbem Wege zum Antigravschacht, als dort Joscan Hellmut sichtbar wurde.
    Das heißt, er sprang förmlich heraus und stürzte in die Kommandozentrale, als werde er von allen Furien gehetzt.
    Sein Gesicht war gerötet, und er wirkte über alle Maßen erregt.
    Knapp vor uns konnte er seinen Schwung stoppen.
    „Irgend etwas nicht in Ordnung, Josc?" fragte ich.
    „Der COMP ...", sagte er keuchend. „Kaum war die Linearetappe beendet, da entwickelte er beachtliche Aktivitäten im Hyperbereich."
    „Und was schließen Sie daraus?" fragte Atlan.
    „Ich vermute, daß der COMP mit irgend jemandem Verbindung aufgenommen hat", antwortete Hellmut. „Auf diesbezügliche Anfragen hat er allerdings nicht reagiert."
    „Damit haben wir den Vorwand, den wir brauchen", sagte ich.
    „Wie ist das zu verstehen?" fragte Hellmut verwundert.
    „Nichts von Bedeutung."
    Wir sprangen hintereinander in den Antigravschacht. Während wir in dem künstlichen Schwerkraftfeld schwebten, hörte ich Geoffry sagen: „Ich werde mich um Irmina kümmern."
     
    *
     
    Der COMP stand in einer geräumigen Lagerhalle des SOL-Mittelstücks, die durch einen großen Schacht mit einer der Lastenschleusen verbunden war. Auf diesem Wege hatten wir den COMP an Bord geholt.
    Das turmförmige Gebilde bot einen imposanten Anblick. Er war rund 32 Meter hoch, sein Durchmesser betrug zehneinhalb Meter. Viel eindrucksvoller als seine Größe war jedoch seine äußere - und wenn man wollte: auch seine innere - Erscheinung.
    Seine Hülle bestand aus einem verwirrenden Gespinst verschieden starker kristalliner Fäden. Überall befanden sich runde Löcher, durch die man Einblick in ihn nehmen konnte. Aber außer einem weiteren Netzwerk von Kristallfäden war dort nichts zu entdecken.
    An seiner Basis waren die Kristallstränge bis schenkeldick und verjüngten sich nach oben hin zu den beschriebenen haarfeinen Gespinsten.
    Als wir dieses Gebilde zum erstenmal in der Halle des MODULS sahen, hatte keiner so recht geglaubt, daß es sich dabei um den heißumkämpften Speicher handelte, der jene für die Kaiserin von Therm so wichtigen Daten enthielt.
    Erst von der Besatzung des MODULs erfuhren wir, daß es sich um den COMP handelte. Inzwischen hatten wir am eigenen Leib erfahren, welche Macht in diesem Ding steckte. Unter diesen Umständen konnten wir eigentlich froh sein, daß wir mit ihm einen Kompromiß geschlossen hatten, der so erzielte Status quo war für beide Seiten annehmbar.
    Dennoch wäre es von Vorteil gewesen, zu erfahren, was in dem COMP vor sich ging.
    Im Augenblick tat sich einiges. Das war sogar mit freiem Auge zu erkennen. Das kristalline Gebilde strahlte heller denn je, einzelne Teile des Gespinsts funkelten wie Diamanten, erstrahlten zu blendender Grelle, um dann wieder in einem gedämpfteren Licht zu erglühen.
    Die Lichtintensität kam in Wogen und in unregelmäßigen Intervallen. Das Funkeln begann in den dicken Strängen der Basis und wanderte langsam das Netzwerk hinauf - in den haarfeinen Fäden der Spitze funkelte es wie Tau.
    „Die Energiezufuhr von den Kraftwerken der SOL hat sich inzwischen verdoppelt - und sie nimmt weiter zu", erklärte Joscan Hellmut, als wir am Fluß des COMPs standen.
    In diesem Moment traf Irmina Kotschistowa ein. Atlan, Geoffry und ich begrüßten sie mit einem Nicken, schenkten ihr im übrigen aber keine besondere Beachtung. Irmina selbst verhielt sich so zurückhaltend wie möglich, um nicht die Aufmerksamkeit des COMPs auf sich zu lenken. Nur Joscan Hellmut warf ihr einen durchdringenden Blick zu, aber er erkundigte sich nicht nach dem Grund ihrer Anwesenheit.
    Irmina Kotschistowa war von Geoffry informiert worden, sie wußte, was sie zu tun hatte. Ich merkte es ihrem angespannten Gesicht an, daß sie sich zu konzentrieren begann.
    „Wie kommen Sie darauf, daß der COMP Verbindung zu jemand aufgenommen hat?" fragte Atlan, an Hellmut gewandt.
    „Ganz einfach", antwortete Hellmut. „Mit Zunahme der Leuchtkraft und des Energieverbrauchs werden hyperschnelle Wellen vom COMP ausgeschickt. Sie sind in ihrer Art zwar so fremdartig, daß sie nicht zu entschlüsseln sind, aber andererseits charakteristisch für

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