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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überlassen, weil er uns zur Kaiserin von Therm bringen sollte. Es war aber auch möglich, daß Antapex ausdrücken wollte, daß der COMP unser aller Schicksal lenkte.
    „Was siehst du im Zusammenhang mit diesem in einen leuchtenden Kokon gehüllten Ding?" fragte ich. „Kokon?" fragte er und fuhr gleich darauf fort: „Viel Kraft geht davon aus. Eine Kraft die man nicht sehen und nicht fühlen kann.
    Aber ich spüre sie. Und dann sehe ich etwas, Farben. Der Kokon beginnt in allen Farben zu leuchten. O, sind die Farben schön, und es sind so viele dabei, die ich gar nicht kenne ..."
    „Sind es die Farben, die dich erschrecken?"
    „Nein ... Die fremden Begriffe machen mir Angst, die ich in meinem Kopf höre. Und die vielen ... Finger, die der Kokon plötzlich über die Welt ausstreckt, sind mir unheimlich. Es sind so viele Finger, daß sie fast allen Raum beanspruchen und man kaum Platz findet, sich zwischen ihnen zu bewegen.
    Und es sind lange Finger, die überall hinreichen - bis in meine fernsten Verstecke und darüber hinaus, bis zu einer großen, großen Kugel, die in einem dicken Reif schwebt..."
    Antapex Hände bewegten sich spontan. Er krümmte die Finger und trommelte dann in einem seltsamen Rhythmus auf den Boden. Obwohl mir viele Fragen auf der Zunge lagen, wagte ich nicht, ihn zu unterbrechen.
    „Die silbernen Finger signalisieren eine Botschaft..." Er formte den Mund zu einem O, preßte das Kinn auf die Brust und fuhr mit veränderter Stimme fort: „Du, der im Ei Erhobene, höre meinen Ruf und folge ihm, so du ins Muutklur eingehen willst. Sieh den Ort, zu dem ich komme und warte hier auf mich. Du tust es für die Duuhrt, deren Diener du bist wie wir alle."
    „War das der Inhalt der Botschaft, den die Finger des Kokons signalisieren?" fragte ich aufgeregt. Aber Antapex schien mich nicht gehört zu haben, denn mit wiederum veränderter Stimme fuhr er unbeirrbar fort: „Ich vernehme deinen Ruf, Kristallspender, und so wahr ich im Ei erhoben wurde, so werde ich ihm folgen. Ich ... in meinem Kugel-Ring-Etwas bald zur Stelle. Bereite die Kristallträger auf meinen Empfang vor..."
    Antapex endete mit einem unartikulierten Laut. Ich dachte, daß damit die Wiedergabe seiner parapsychischen Eindrücke beendet sei, doch das war ein Irrtum.
    Allerdings verlor er jetzt völlig die Kontrolle über sich. Er bekam Erstickungsanfälle, seine Glieder zuckten konvulsivisch, Schaum trat ihm vor den Mund - und zwischendurch sprudelten zusammenhanglose Worte über seine Lippen.
    „Choolk ... der leuchtende Kristall im Vzieht Fährten .., verhängnisvolle Fährten ... Vorsicht! Finger weg! Flieht, denn wenn ihr diese Fährten kreuzt, dann seid ihr verloren ... Die Welt ist im Netz gefangen ... Der Kristallträger ... Nicht der im Ei Erhobene!... Ein anderer Kristallträger!... Er wird euch warnen, aber er ist ein falscher Prophet. Hütet euch!"
    Antapex bäumte sich plötzlich auf. Er drückte meine Hände so heftig, daß ich meinte, er würde sie mir zermalmen. Und dann schrie er. In meiner Verzweiflung versuchte ich, mittels meiner Para-Fähigkeit in seinen Körper einzudringen und die betroffenen Zellverbände seines Gehirns auf eine Art umzugruppieren, daß sie unempfänglich wurden.
    Aber das gelang mir nicht. Antapex hatte in seiner Panik einen parapsychischen Schild aufgebaut, den ich nicht durchdringen konnte. Ich konnte ihm nicht helfen. Sein Abwehrblock war unüberwindlich.
    „Das Kugel-Ring-Etwas ist da!" schrie Antapex verzweifelt. „Der im Ei Erhobene erscheint und schwebt heran. Alwuurk ist sein Ziel.. ja, Alwuurk!... er soll jedoch ins Muutklur eingehen ..."
    Wieder gingen seine Worte in einem unverständlichen Gestammel unter. Sein Körper zuckte wie unter Peitschenhieben - ich konnte den Anblick nicht länger mehr ertragen. Als ein zweiter Versuch scheiterte, mit meinen Para-Fähigkeiten in seinen Metabolismus einzudringen, griff ich zu einer rigoroseren Methode. Ich holte meinen Paralysator hervor und bestrich seinen riesigen Kugelkopf, mit einem schwachen Lähmstrahl.
    Nachdem sich seine Körperzuckungen gelegt hatten und er bewegungsunfähig auf dem Boden lag, setzte ich mich über mein Armbandgerät mit der Krankenstation in Verbindung und forderte zwei Medo-Roboter an, die Antapex auf die Parapsychische Station bringen sollten.
    Ich war mir vollauf bewußt, daß diese Handlungsweise ziemlich riskant war, wenn Antapex zu sich kam und sich in einer ihm fremden Umgebung wiederfand, könnte er einen

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