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0796 - Luzifer

0796 - Luzifer

Titel: 0796 - Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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gelingt mir nicht, ihn zu erreichen.«
    »Er hatte vor einiger Zeit eine Audienz beim KAISER«, informierte ihn Marquis Marchosias, wobei er heftig mit seinen Schwingen schlug. »Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.«
    Auch Ssacah wusste nicht mehr. Allgemeine Ratlosigkeit herrschte. Die beiden Dämonen kannten den derzeitigen Aufenthaltsort von LUZIFERS Statthalter so wenig wie der Magier selbst.
    Unter seinem Umhang atmete Merlin auf, denn die allgemeine Unwissenheit kam seinen Plänen zugute. Solange der Ministerpräsident auf einer unbekannten Mission war, konnte er Merlin nicht in die Quere kommen. Wahrscheinlich schlug er sich wieder einmal mit schwer wiegenden Problemen herum und bekam gar nicht mit, was um ihn herum vor sich ging.
    Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß, dachte der schwarzmagische Zauberer.
    »Das ist schade«, heuchelte er im Widerspruch zu seinem Gedanken, scheinbar enttäuscht. »Doch wir kommen auch ohne ihn zurecht. Ich bin sicher, dass mir das mit eurer Unterstützung gelingen wird.«
    Von Calderones Spezialwaffe verriet er nichts. Vielleicht wären die Dämonen sonst auf die Idee gekommen, sich doch besser aus der Sache herauszuhalten und sie dem Ministerpräsidenten zu überlassen.
    »Ich schlage vor, dass wir trotzdem Boten aussenden, die Lucifuge Rofocale suchen, um ihn zu informieren. Wenn sie ihn finden, kann er uns zu Hilfe eilen.«
    »Dazu bleibt keine Zeit«, wehrte Merlin ab. »Wir müssen sofort handeln, schließlich wissen wir nicht, was die Eindringlinge im Schilde führen. Jede vergeudete Minute kann eine Katastrophe nach sich ziehen.«
    Das sahen die Erzdämonen ein, und gemeinsam hielten sie sich für stark genug, dem Feind entgegenzutreten. Merlin fühlte sich ihnen überlegen, weil sie so einfach zu manipulieren waren, und er war dankbar für ihre fehlende Weitsicht.
    »Dann nehmen wir zumindest eine andere Unterstützung mit«, forderte Ssacah. Unvermittelt kam Bewegung in seine eben noch wie tot daliegenden Ableger. Hunderte glänzender Messing-Kobras glitten durcheinander und versorgten den Kobradämon mit ihrer Kraft. Merlin nickte zufrieden. Gegen diese Unterstützung hatte er wahrlich nichts einzuwenden. Auf die Schnelle trommelten sie außerdem sämtliche Hilfsdämonen zusammen, die sich zufällig in der Nähe aufhielten. Auch wenn sie gegen die Kräfte der Eindringlinge machtlos waren, stellten sie ein gewisses Potential dar.
    Kleinvieh macht auch Mist, dachte der Spiegelwelt-Merlin boshaft.
    »Ich weiß, wo unsere Gegner jetzt sind«, tönte er, während sein schwarzer Umhang verhalten wisperte. »Lasst uns endlich aufbrechen.«
    Kurz darauf waren sie auf dem Weg zur Flammen wand.
    ***
    Wieder feuerte Rico Calderone, von Verzweiflung getrieben, doch wieder traf er nicht. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen.
    Nicht ein einziges Mal bekam er LUZIFER - diesen verdammten Schatten, den er nicht wirklich erkennen konnte - richtig zu sehen. Das Zwielicht des unwirklichen Reiches gestattete keinen direkten Blick auf den Flüchtling, der zu allem Überfluss wieselflink war und immer im richtigen Moment verschwand.
    »Der verarscht uns doch«, zischte Stygia, die hinter Calderone her eilte.
    »Na klar, indem er wegläuft und versucht am Leben zu bleiben.«
    »Du weißt genau, was ich meine.«
    »Ich merke nur, dass du immer hysterischer wirst.« Und immer untragbarer für den Knochenthron, schickte er in Gedanken hinterher.
    »In diesem Gewirr hätte er uns längst entkommen können, wenn ihm etwas daran läge. Oder er hätte seine Heerscharen zur Verstärkung gerufen.«
    »Geh mir nicht auf die Nerven.« Der Ministerpräsident war stocksauer, weil er seine Munition erfolglos verpulverte. »Er kann nicht ewig vor uns davonlaufen.«
    »Vielleicht tut er das gar nicht, sondern lockt uns in eine Falle.«
    Calderone verfluchte die Fürstin der Finsternis. Der Lauf seiner Spezialwaffe tänzelte auf der Suche nach einem Ziel, aber LUZIFER war geschickt. Allmählich kam auch Calderone die Sache merkwürdig vor. Verfolgte der KAISER tatsächlich einen Plan, den er nicht erkannte? Er kalkulierte alle Unwägbarkeiten und entdeckte keinen Fehler.
    Andererseits durfte man Satan nicht unterschätzen. Vielleicht hatte er für einen Fall wie diesen vorgesorgt. Calderone schüttelte den Gedanken ab. Seine dämonenfressende Spezialmunition würde auch LUZIFER den Garaus machen.
    Ständig änderte sich die Landschaft, durch die sie liefen, und es grenzte an ein

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