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0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

Titel: 0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herzhaft, und der Ober musste einfach grinsen, wenn sie den Kopf hob und zufällig in seine Richtung schaute.
    Janes Blick zeigte kein Interesse. Gedanklich beschäftigte sie sich mit anderen Dingen. Sie hatte sich bereits einen Plan zurechtgelegt.
    Den wollte sie dem Verleger unterbreiten. Als Testesserin sollte er sie einstellen. Das wäre eine Möglichkeit gewesen, an den Killer heranzukommen.
    Restauranttester hatten einen schweren Stand, ebenso wie ihr Verleger. Oft genug erhielten sie Drohungen von enttäuschten Köchen, denen sie eine Gabel oder eine Mütze weggenommen hatten, doch diese Drohungen waren so ernst nicht zu nehmen. Niemals überschritten sie irgendwelche verbalen Beschimpfungen.
    Janes Zielperson hatte sein Mahl beendet, das für den Mittag ziemlich üppig gewesen war. Beneiden konnte sie die Testesser nicht. Es war furchtbar, jeden Tag aufs Neue die Restaurants zu besuchen, immer in einem gewissen Wechsel natürlich und auch immer mit verschiedenen Kollegen, die sich die Aufgaben teilten. Zu bekannt sollten die Gesichter der Testesser auch nicht werden.
    Sechs waren tot.
    Jane wusste nicht, ob der Verleger noch Ersatztester in der Hinterhand hielt, sie konnte es sich kaum vorstellen, denn in den letzten sechs Monaten war es lebensgefährlich geworden, in diesem Beruf zu arbeiten.
    Wieder schaute sie nach rechts.
    Alec Cross tupfte sich soeben die Lippen ab. So zumindest sah es aus, als er die weiße Stoffserviette anhob, aber es blieb nicht bei den Lippen, er wischte über sein gesamtes Gesicht und ließ die Serviette mehrmals kreisen, um den Schweiß von der Haut zu saugen.
    Janes Augenbrauen zogen sich zusammen. Hatte der Mann beim Essen derart geschwitzt, dass er schon jetzt einen erschöpften Eindruck machte?
    Er kämpfte mit sich und seinem Zustand, was die Detektivin wiederum wunderte. Sie runzelte die Stirn, schaute dann weg, als Cross sie fixierte.
    Dieser Mann hatte Probleme, das war ihm selbst auf diese Entfernung hin anzusehen.
    Plötzlich stand er auf.
    Dass heißt, er versuchte es, sich normal zu erheben, doch das war ihm nicht möglich. Jane kam es vor, als würden auf seinen Schultern schwere Bleiplatten liegen.
    Er hatte Mühe, von seinem Stuhl hochzukommen. Dabei musste er sich noch am Tisch abstützen. Er hielt den Blick dorthin gerichtet, wo sich die Toiletten befanden.
    Auch das war nichts Unnormales, dass jemand nach dem Essen die Toilette besuchte. Nur kam es darauf an, wie er das tat. Jane, die auf ihre Beobachtungsgabe stolz sein konnte, kam es so vor, als stünde dieser Mann unter großen Schwierigkeiten, mit denen er nicht fertig wurde.
    Endlich hatte er den Tisch verlassen. Er wollte sich aufrichten, was er nicht schaffte, deshalb ging er gebückt.
    Wie ein alter Mann betrat er den schmalen Gang, der zu den Toiletten führte. Dabei schlurften seine Füße über den Boden, und auch an der Gangwand musste er sich abstützen. Nach einem weiteren Schritt war er aus dem Blickfeld der Detektivin verschwunden.
    Jane überlegte, was sie tun sollte. Ihm nachgehen, schauen, was da passierte? Ihn fragen, weshalb er sich so ungewöhnlich schlapp bewegte? Nein, das kam nicht infrage. Wenn sie das tat, hätte sie ihre Tarnung aufgeben müssen. Deshalb grübelte Jane nach einer anderen Möglichkeit. Der Verleger hatte ihr erklärt, dass die Testesser sehr gesunde Personen waren, auch Alec gehörte dazu. Dieser Schwächeanfall musste eine Ursache haben. Er war von einem Augenblick zum anderen völlig von der Rolle gewesen, und Jane wollte den Grund herausfinden.
    Ein Schatten fiel über ihren Tisch. Rechts neben ihr stand der Ober, dunkelhaarig, mit einem verwegenen Haarschnitt, dessen Länge er durch einen im Nacken zusammengebundenen Pferdeschwanz auf ein einigermaßen normales Niveau gebändigt hatte.
    »Hat es Ihnen geschmeckt, Lady?«
    »Ja, es war sehr gut.«
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, schöne Frau?« Er stand an der Tischseite und grinste sie an.
    Jane nickte. »Ja, Sie können mich, wenn eben möglich, in Ruhe lassen. Ich bin her gekommen, um zu essen, aber nicht, um mich von Ihnen anmachen zu lassen.«
    »Es war keine Anmache, bitte sehr.«
    »Nein, was dann?«
    Er räumte den Teller ab und deutete eine Verbeugung an. »Bewunderung für eine schöne Frau.«
    »O wie nett.«
    Der Ober grinste noch einmal und stolzierte wie ein Gockel auf dem Hühnerhof davon. Jane schaute ihm nach, die Lippen zu einem Lächeln gekräuselt. Dass sie angemacht wurde, daran hatte

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