045 - Die Blut GmbH
VAMPIR INFORMIERT
Horror im Film – 24
Spielzeit 73/74 Die neuen Horrorfilme
Wie jedes Jahr, so legen auch heuer die meisten Verleihfirmen ihr neues Filmangebot für die kommende Saison vor. Einige Nachzügler werden im Laufe der Spielzeit noch dazukommen, der eine oder andere Film aus dem Angebot wird dafür vielleicht nicht erscheinen.
Unser Interesse gilt natürlich in erster Linie den Streifen des Horror- und Science Fiction-Genres. Nachdem man uns in den letzten Jahren in Bezug auf die Quantität des Angebots etwas verwöhnt hat, sind diesmal weniger Filme zu verzeichnen. In erster Linie ist das wohl auf die gerade aktuelle „Chinawelle“ zurückzuführen, die einen Teil der Filme der sonst auf Horror spezialisierten Verleihfirmen ausfüllt. Aber das Ende dieser nach Schema F gedrehten Abenteuerfilme aus Hongkong scheint sich schon anzukündigen – eine Folge der Methode, mit der momentan erfolgreiche Themen ausgeschlachtet und in kürzester Zeit bis zum Überdruß auf den Markt geworfen werden. Die Horrorthematik ist zum Glück als eines der klassischen Filmgenres nicht in zu großem Maß vom momentanen Publikumsgeschmack abhängig. Gut gemachte Streifen dieser Thematik fanden und finden zu allen Zeiten ihr Publikum. Beginnen wir unseren Blick auf das Filmangebot mit einem phantastischen Abenteuerfilm nach Jules Verne, HERRSCHER EINER VERSUNKENEN WELT, dem, wenn man den Informationen des Verleihers glauben darf, eine Reihe weiterer Streifen nach den Romanen des Altmeisters des utopischen Abenteuerfilms folgen werden. Omar.Sharif spielt einen geheimnisvollen U-Boot-Kapitän, der über eine Insel herrscht. Nach WILLARD und seiner Fortsetzung BEN, wo es um mutierte Ratten ging, den Riesenfröschen in FROGS und den gigantischen Wildkaninchen in RABBITS geht die „Horror-Tierschau“ munter weiter. In STANLEY sind es Schlangen, die auf die Menschheit losgelassen werden. Andy Warhol, das amerikanische Pop-Idol, hat in seinen bisherigen Filmen die fehlende Handlung meist mit Obszönitäten in Wort und Bild über die Runden gebracht und trotz Antischauspielern wie Joe Dalle-sandro immer sein Publikum gefunden. Es mag zumindest interessant sein, was seine „Film-Factory“ aus den klassischen Horrorthemen FRANKENSTEIN und DRACULA gemacht hat. Im Herbst bzw. Frühjahr 74 sind die beiden Werke zu bewundern. GLOCKEN ZUR HÖLLE wird als ein Thriller ä la PSYCHO angepriesen. Es geht um „makabren, unheimlichen Terror, blutige Grausamkeiten, kaltblütige, mysteriöse Morde, Menschen zwischen Genie und Wahnsinn“ – so die Verleihwerbung. Natürlich dürfen auch die japanischen Monsterthriller um Godzilla und Co. nicht fehlen. KING KONG – DÄMONEN AUS DEM WELTALL heißt der neueste Streifen aus dieser bei uns recht beliebten Serie. Regie führt Jan Fukuda. Wesentlich Anspruchvolleres erwartet uns mit Johannes Schaafs TRAUMSTADT. Nach dem Roman des vor allem durch seine Malerei bekannten Alfred Kubin gedreht, schildert der Film eine groteske, unheimliche Welt.
Nach dem Riesenerfolg von DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN konnte auch die Fortsetzung nicht lange auf sich warten lassen. DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN schildert weitere Abenteuer mit dem unheimlichen Templer-Orden und seinen reitenden Skeletten. Der gleiche Verleih beschert uns dazu noch DIE NACHT DER ROLLENDEN KÖPFE – leider ist bis auf den schönen Titel über den Film noch nichts bekannt. In der nächsten Nummer von VAMPIR bringen wir den zweiten Teil unseres Überblicks auf die neue Filmsaison.
Manfred Knorr
Die Blut GmbH
Vampir Horror Roman Nr. 45
von Hugh Walker
Frauen werden überfallen. Eiskalte Hände halten sie fest. Mit spitzen Zähnen beißt die Bestie zu, entführt ihre Opfer mit lautlosem Flügelschlag. Nach Tagen kommen sie wieder, bleich und ohne Erinnerung. Auch das Mädchen Sonja verschwindet eines Nachts. Nach ihrer Rückkehr soll der Detektiv Harald Fuchs herausfinden, wo sie war. Von einem Ganoven erhält er einen heißen Tip. Er folgt der Spur – und gerät in die Fänge eines blutgierigen Dämons.
Ich befand mich auf dem Heimweg, als ich das Mädchen zum ersten mal sah. Sie war brünett, und ihr schulterlanges Haar flog, als sie eilig ihres Weges ging. Sie hatte ein schmales, beunruhigend attraktives Gesicht mit dunklen Augen und Brauen und einem entschlossenen Zug um den Mund. Sie trug eine grüne Bluse und offenbar nichts weiter darunter. Der Anblick war,
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