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0801 - Ruine des Schreckens

0801 - Ruine des Schreckens

Titel: 0801 - Ruine des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommt.«
    »Wer sind die anderen genau?«
    »Dunkle Kräfte«, flüsterte der Autor. Er hatte dabei seinen Kopf gesenkt. »Ich habe sie in meinen Büchern als Urkräfte bezeichnet. Sie haben ihren Platz auf der Welt immer gefunden. Sie kennen keine Grenzen, sie wollen in Ruhe gelassen werden, um im Untergrund Böses tun zu können. Das hat bisher gut geklappt, doch nun sind Dinge passiert, die sie stören, und deshalb werden sie sich auch wehren. Sie kämpfen dagegen an, sie sind sehr stark, sie haben es mit Menschen zu tun, und diese Menschen können nur verlieren. Ich gehöre dazu. Ich bin die letzte Spur hier in diesem Lande, denke ich. Alles andere wird sich woanders entscheiden. Deshalb sollten Sie vorsichtig sein. Die Gesichter sind weg, aber ich spüre, dass die Dämonen noch lauern. Sie haben hier bewusst zugeschlagen, aber uns verschont. Ich kenne den Grund nicht…«
    »Was meinen Sie denn mit uns verschont?«
    »So wie ich es sagte.«
    »Dann sollen die anderen tot sein?«, fragte ich.
    Der alte Mann hob seine knochigen Schultern an. »Rechnen Sie mit dem Schlimmsten«, flüsterte er.
    Das würde ich auch. Mein Blick galt Suko. Er war mehr fragend gestellt, und der Inspektor nickte. Also hatte er nichts dagegen, wenn ich mich umschaute. Ich erkundigte mich nach den Zimmern der Insassen und auch nach den Wohnräumen des Personals. Die Antworten gab Robert Morse mit einer Stimme, die immer mehr versickerte. Mir kam es vor, als würde ihn bei jedem Wort die Kraft intervallweise verlassen. Er hockte in seinem Stuhl, Kopf und Oberkörper nach vorn gebeugt, dann fing er an zu weinen.
    Ich ging, denn ich wusste ihn bei Suko in guten Händen. In meinen Knien spürte ich schon eine gewisse Weichheit, als ich den Wintergarten verließ und wieder in der Halle stand, wo ich mich umsah und mich dabei an die Erklärungen des alten Mannes erinnerte.
    Sein Zimmer war in der ersten Etage. Ein alter Fahrstuhl stand den Insassen des Heims zur Verfügung. Allerdings konnte man auch eine Treppe hochgehen.
    Da mich die unten liegenden Wirtschaftsräume weniger interessierten, hielt ich mich an die Treppe. Sie war normal gebaut, dennoch hatte ich den Eindruck, als würde die Härte der Stufe unter jedem Druck meines Fußes verschwinden und zu einer schwammigen Fläche werden. Über mir hingen Lampen. Sie waren ausgeschaltet und glotzten wie runde, blasse Gestirne auf mich nieder. Das Holz der Treppe und auch des Geländers zeigte eine braune Farbe. Ich strich mit der rechten Hand darüber hinweg, ich hörte nichts, nur eben die Geräusche, die ich selbst verursachte, und in der ersten Etage blieb ich stehen.
    Der Gang, der zu den einzelnen Zimmern führte, lag im Dämmer. Auch bei Sonnenschein würde es in diesem Haus kaum heller werden. Immer mehr erinnerte es mich an eine Gruft, deren Wände mehr Schatten waren als festes Mauerwerk.
    An einer Blumenvase schritt ich vorbei und betrat den Flur. Schritt für Schritt näherte ich mich der ersten Tür, und mir ging wieder ein Begriff durch den Kopf.
    Todesstille…
    Durch die Nase atmete ich ein. Mein Magen krampfte sich leicht zusammen. Ich war nicht der coole lockere Held wie im Kino, denn meine Gefühle glichen denen eines normalen Menschen.
    Vor der ersten Tür stoppte ich. Sie war hellbraun gestrichen. Geschlossen, doch nicht verschlossen, denn sie ließ sich durch einen leichten Druck nach innen schieben.
    Vor mir lag das Zimmer.
    Ein Zimmer für zwei Personen mit einer Nebentür, die wahrscheinlich in einen Waschraum oder in ein kleines Bad führte. Der Geruch fiel mir jetzt wieder stärker auf.
    Es war der Geruch des Alters, der zwischen den Wänden hing und sich auch im Holz der Kleiderschränke eingefangen hatte. Selbst aus dem Teppichboden strich diese Muffigkeit, aber von einem Insassen sah ich nichts.
    Das Zimmer war leer. Auf dem viereckigen Holztisch standen noch zwei leere Tassen. Über einem Schemel lagen Kleidungsstücke verteilt, und ich sah dabei auch Unterwäsche.
    Mein Ziel war die zweite Tür, die nicht verschlossen war. Kaum hatte ich sie spaltbreit geöffnet, als mir der typische Badezimmergeruch entgegenwehte. Er entstand dann, wenn jemand duschte oder ein Bad nahm. Die Mischung aus Feuchtigkeit und Seife, aber das alles interessierte mich nicht mehr, denn mein Blick war auf die Wanne gefallen.
    Dort lag er.
    Der Mann war nackt. Er hing schräg im Wasser, sein dürrer Körper mit, der bleichen Haut erinnerte mich an eine Leiche. Die Augen standen offen,

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